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Mo, 2. Dezember 2019, 13:26

Software::Distributionen

Redox OS macht Fortschritte

Das in der Programmiersprache Rust geschriebene Betriebssystem Redox OS läuft nun bei einem der Entwickler auf einem System76-Laptop im Dauerbetrieb, was die weitere Entwicklung beschleunigt. Noch ist es allerdings nicht möglich, Redox OS unter Redox OS selbst zu compilieren.

Redox OS 0.5 mit Oberfläche »Orbital«

Redox OS

Redox OS 0.5 mit Oberfläche »Orbital«

Nach acht Monaten ohne größere Neuigkeiten von Redox OS, das seit März in Version 0.5 vorliegt, berichtet nun der Entwickler »jackpot51« von den Fortschritten der letzten Zeit. So hat er nun Redox OS auf einem System76-Laptop im Dauerbetrieb laufen. für dieses System sind alle benötigten Treiber vorhanden, seit er einen NVME-Treiber entwickelt hat. Der Laptop ist ein System76 Galago Pro (galp3-c), der mit zusätzlicher Debugging-Hardware zum Debuggen über eine serielle Schnittstelle ausgestattet ist. Es läuft mit der System76 Open Firmware und der noch in Entwicklung befindlichen GPLv3-lizenzierten Firmware für den Embedded Controller. Die Debugging-Hardware macht das Debuggen des Kernels und der Treiber einfacher.

Auf diesem Laptop konnte der Entwickler an der Verbesserung von Treibern und Diensten von Redox OS arbeiten, einige Anwendungen für Displays mit hohen Auflösungen fit machen und neue Projekte wie zum Beispiel pkgar starten, das es leichter macht, Redox OS von einem Live-Medium zu installieren.

Problematisch war es für lange Zeit, Rust-Anwendungen unter Redox OS zu compilieren. Die Anstrengungen hierfür reichen bereits mehr als zwei Jahre zurück und führten zunächst zu einer in Rust geschriebenen POSIX-kompatiblen C-Bibliothek, relibc. Das machte es möglich, zahlreiche weitere Pakete zum System hinzuzufügen. Danach wurde Redox OS als eigenständiges Zielsystem in den Rust-Compiler aufgenommen. Dadurch konnte viel Redox-spezifischer Code aus dem System entfernt werden und eine große Zahl von Rust-Crates war unter Redox OS lauffähig. Doch aktuell muss dieser Code noch durch einen Cross-Compiler auf einem anderen System erstellt werden, denn die Portierung des Rust-Compilers selbst auf Redox OS ist von einigen Schwierigkeiten begleitet. Laut jackpot51 dürfte die Arbeit noch einige weitere Monate in Anspruch nehmen. Dann wäre allerdings ein weiterer Meilenstein erreicht. Wenn Redox OS komplett unter Redox OS compiliert werden kann, können Anwendungen schneller korrigiert werden, aber auch Treiber, da Treiber unter dem Mikrokernel einfach neu gestartet werden können.

Redox OS ist ein Unix-kompatibles Betriebssystem, dessen Kernel komplett in Rust geschrieben ist. Es will die Lehren aus den Erfahrungen der bestehenden Systeme in sein Design einbeziehen und frühere Fehler vermeiden. So besitzt Redox OS einen Mikrokernel, dessen Design stark von Minix beeinflusst wurde. Speicherkorruption soll durch die Verwendung von Rust statt C ausgeschlossen sein, und fehlerhafte Treiber können das System nicht zum Absturz bringen, da sie als Anwendungsprogramme laufen. Redox OS bringt eine eigene grafische Oberfläche mit, Orbital genannt. Es steht unter der freien MIT-Lizenz.

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