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Mo, 6. Januar 2020, 10:12

Software::Grafik

Gimp 2020: Rück- und Ausblick

Es lohnt sich, neue Funktionalität so schnell wie möglich zu den Benutzern zu bringen, stellen die Gimp-Entwickler in einer aktuellen Meldung fest. Deshalb soll dieses Konzept beibehalten und in Kürze die erste Betaversion von Gimp 3.0 freigegeben werden.

Nachdem Ende April 2018 Gimp 2.10 veröffentlicht war, gingen die Gimp-Entwickler dazu über, das freie Bildbearbeitungsprogramm in Abständen von einigen Monaten zu aktualisieren, wobei aber nicht nur Korrekturen, sondern auch kleinere Verbesserungen und Neuerungen aufgenommen wurden. Zuvor hatte das Team sechs Jahre nur an Gimp 2.10 gearbeitet, während Gimp 2.8 keine Neuerungen erhielt. Benutzer, die die neuen Funktionen nutzen wollten, mussten die Entwicklungsstände von Gimp verwenden. Viele dürften nicht einmal mitbekommen haben, dass die Entwicklung weiterging, so dass das Projekt bei manchen den Eindruck erweckte, tot zu sein. Das hielt sicher auch einige Personen davon ab, mitzuwirken, denn sie wussten nicht, ob ihr Beitrag je in Gimp erscheinen würde und wann. Während der Entwicklung von Gimp 2.8, als Gimp 2.6 stabil war, war es bereits genauso.

Doch seit Gimp 2.10 ist alles anders. Im Jahr 2019 wurde die Serie von Aktualisierungen von Gimp 2.10 fortgesetzt. Es gab drei neue Versionen, die Funktionalität aus dem Entwicklungszweig von Gimp 3.0 in die stabile Version brachten, sofern sie stabil genug und für Gimp 2.10 geeignet war. Gimp 2.10.10, 2.10.12 und 2.10.14 brachten jeweils neue Funktionen, bessere Werkzeuge, gesteigerte Geschwindigkeit, Unterstützung für weitere Dateiformate und neue Filter.

Währenddessen ging auch die Entwicklung von Gimp 3.0 weiter. Die Änderungen in Gimp 3.0 sind äußerst umfangreich. Die grundlegendste Änderung ist dabei der Wechsel des Toolkits von GTK 2 auf GTK 3. Die Plugin-Schnittstelle wurde objektorientiert, und Plugin-Einstellungen bleiben über einen Neustart von Gimp hinaus erhalten. Das Programm verwendet die Introspektion von GObject. Plugins können nun in Python 3, Lua und JavaScript geschrieben werden, Python 2 wird nicht mehr unterstützt.

Fotostrecke: 13 Bilder

Andockbare Übersichtsseite in Gimp 2.10
Debug-Dialog in Gimp 2.10
Bildwiederherstellung in Gimp 2.10
Neuer Filter für Schatten und Licht in Gimp 2.10
Masken auf Gruppen von Ebenen in Gimp 2.10
Die Grafikbibliothek GEGL, auf der alle Operationen von Gimp 3.0 beruhen, sah weitere Verbesserungen, beispielsweise bei Farbräumen, und arbeitet schneller bei geringerem Speicherbedarf. Das eigenständige Kommandozeilenwerkzeug zum Aufruf von GEGL-Funktionen wurde ebenfalls erweitert. Die Bibliothek ctx für Vektorgrafik kam neu hinzu.

Keine großen Änderungen gab es im Gimp-Team. Zu den Kernentwicklern kommen einige Unterstützer, die sich um die Infrastruktur, Dokumentation, Fehlermeldungen und Übersetzungen kümmern. Weitere Mitarbeiter sind wie immer gesucht. Wie das Team in seinem Beitrag schreibt, herrscht nun Einigkeit, dass Gimp 3.0 endlich fertig werden muss, denn auch für Gimp 3.2 gibt es bereits zahlreiche Ideen. Testversionen von Gimp 3.0 seien überfällig und sollen unter der Versionsnummer 2.99.x so bald wie möglich beginnen.

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