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Do, 22. Juli 2004, 18:37

Software::Business

Malaysia macht Open Source verpflichtend

Wie das malaiische Blatt »The Star« berichtet, hat Malaysia seine Behörden verpflichtet, Open-Source-Software (OSS) den Vorzug gegenüber proprietären Programmen zu geben.

Der »Masterplan«, offiziell »Malaysian Public Sector Open Source Software Masterplan« genannt, hatte sich bereits abgezeichnet. Daran konnte auch die pompöse Rundreise von Bill Gates durch Asien nichts ändern. Schon im letzten November hatte die Regierung die Förderung von Open Source begonnen. Freie Software wird immer mehr als Alternative zu teurer proprietärer Software angesehen und in Malaysia ist man der Ansicht, daß man bessere Software brauche, den dafür nötigen Einblick, wie sie funktioniert, mit proprietärer Software nicht haben könne.

Der lang debattierte »Masterplan« will die Softwarekosten senken, die Wahlfreiheit für die Anwender in der öffentlichen Verwaltung erhöhen und den »digital Divide« reduzieren. Der malaiische Einsatz von OSS soll auf den Qualitäten der Software, »Value for Money«, Transparenz, Sicherheit und Interoperabilität aufbauen. Dabei ist OSS zu bevorzugen in Situationen, in denen sich die Vorteile und Nachteile von OSS und proprietärer Software die Waage halten, in den anderen Fällen soll das jeweils bessere Produkt gewählt werden.

Es wird damit gerechnet, daß einige Anbieter diese Regelung unbefriedigend finden und sie als unfair einschätzen werden. Die Regierung ist jedoch nicht gewillt, sich von diesen Bedenken bremsen zu lassen und verlangt von den Firmen, dem Masterplan entsprechend zu handeln.

Das bereits früher ins Auge gefaßte Open-Source Kompetenzzentrum (OSCC) wurde zeitgleich mit der Verkündung des Planes eröffnet. Es soll als zentrale Anlaufstelle für alle mit OSS zusammenhängenden Aktivitäten dienen.

Der Masterplan nennt auch konkrete Ziele, die bis Ende 2005 erreicht sein müssen: 60% aller neuen Server sollen in der Lage sein, freie Betriebssysteme zu verwenden, 30% der Verwaltungs-Infrastruktur (Email, DNS, Proxy-Server usw.) sollen unter OSS laufen, und 20% aller Computerräume in Schulen sollen OSS-Applikationen installiert haben.

Bereits jetzt setzen 54 Regierungsbehörden OSS in irgendeiner Form ein, nur zehn Prozent davon allerdings auf dem Desktop. Eine Umfrage zeigte jedoch, daß der Wille und die Möglichkeit vorhanden ist, diese Zahlen zu steigern.

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