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Sa, 5. Mai 2001, 00:00

Eine Kurzeinführung in Encap

Was ist Encap?

Encap ist ein Package Management System, welches durch symbolische Links ermöglicht, jedes Package in ein eigenes Verzeichnis zu installieren, dennoch alles in /usr/local verfügbar zu haben. Daher ist es zum Beispiel möglich, seine kompilierte Software zu "tracken", da der Administrator Bescheid weiß, wovon jeder einzelne Symlink aus /usr/local kommt. Desweiteren ermöglicht Encap das simple Deinstallieren sowie Upgraden von Software.

Wie funktioniert Encap?

Die Dateien jedes einzelnen installierten "Encaps" befinden sich normalerweise in /usr/local/encap. Angenommen, Sie installieren die Terminal-Emulation rxvt, so finden Sie zunächst die entsprechenden Dateien in /usr/local/encap/rxvt-Versionsnummer/* vor. Nachdem die Dateien installiert sind, erstellt epkg (der Encap Package Manager) die entsprechenden Symlinks, also beispielsweise:

/usr/local/bin/rxvt -> /usr/local/encap/rxvt-Versionsnummer/bin/rxvt

Die Installation

Die Installation gestaltet sich sehr einfach. Sie haben die Wahl, entweder den Sourcecode zu kompilieren (der gewohnte Dreierschritt: ./configure && make && make install genügt) oder die für ihr System passenden Binaries herunterzuladen: www.encap.org/epkg.

Das praktische Arbeiten mit Encap

Bei Software, die GNU autoconf benutzt, genügt einfach

./configure --prefix=/usr/local/encap/packagename

um das Programm (nach make && make install) ins richtige Verzeichnis zu befördern. Falls die Software kein autoconf verwendet, muß die Destination im Makefile von Hand editiert werden. Anschließend wechseln Sie zu /usr/local, wo Sie die Symlinks mit

epkg packagename

erstellen lassen können.

Wollen Sie ein Package deinstallieren, so genügt ein

epkg -r packagename

Das verbose-Kommando -v(vv) macht epkg während seiner Arbeit geschwätziger. Gesetzt den Fall, daß Sie ein "fertiges", mit gzip/bzip2 komprimiertes, encap installieren wollen, genügt ein

epkg /pfadzumencap/packagename

und epkg dekomprimiert das Package und installiert es ins Encap Source Directory (sprich /usr/local/encap). Sie können jederzeit überprüfen, ob alle Symlinks "sauber" bestehen:

epkg -c

FTP-Updates

Es wären sogar (bei mehr vorhandenen Quellen) FTP-Updates möglich. Dazu müßte einfach die Environment-Variable

ENCAP_UPDATEDIR=ftp://ftp.hostname.xx/pfad

gesetzt werden und epkg würde alle Packages mit folgendem Kommando upgraden:

epkg -u

Wenn nur eine bestimmte Software upgegradet werden soll, dann genügt ein

epkg -u pkgname

Das Erstellen von Encap-Packages

Um ein encap zu erstellen, müssen Sie nach der Installation der Software nach /usr/local/encap/pkgname in das Encap Source-Directory wechseln. Das Encap wird anschließend mit "mkencap" erstellt. Dabei sei auf "man mkencap" für die einzelnen Parameter verwiesen. Mit "-t pkgname.tar.bz2" kann beispielsweise das fertige encap mit tar/bz2 komprimiert werden. Natürlich können auch Prä/Post Skripts mit einbezogen werden. Hierzu kann eine der folgenden Dateien ins Package-Verzeichnis eingefügt werden:

  • preinstall - Ausgeführt vor der Installation
  • postinstall - Ausgeführt nach der Installation
  • preremove - Ausgeführt vor der Deinstallation
  • postremove - Ausgeführt nach der Deinstallation

Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, daß die Möglichkeit besteht, auch aus Perl-Modulen Encaps zu erstellen. Das dazu benötigte Tool ist plattformunabhängig und unter http://meow.raye.com/cpanencap/ zu finden. Weitere Informationen zu Encap können auf www.encap.org nachgelesen werden.

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