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So, 8. August 2004, 00:00

Exorzismus einmal anders - Rote Augen in Fotos entfernen

Farbe der Pupille ändern - automatisch

All jene unverbesserlichen, die eine automatische Änderung wünschen, sollen natürlich nicht im Stich gelassen werden. Auch für Gimp existieren zahlreiche Erweiterungen zur Entfernung roter Augen, die allerdings nicht im Lieferumfang enthalten sind. Wir wollen uns die zwei bekanntesten Tools anschauen.

Farbe der Pupille ändern - automatisch mittels Script-Fu

Bild8: Selektion eines Bereichs für red-eye.scm

Mirko Lindner

Bild8: Selektion eines Bereichs für red-eye.scm

Das erste Plugin stellt eine Erweiterung für die allseits bekannte Script-Fu-Schnittstelle dar. Das Tool automatisiert die als »Methode 1« im Artikel bezeichnete Möglichkeit der Entfernung roter Augen und stammt vom Autor des Kanalmixers Martin Guldahl. Bezogen werden kann die Erweiterung, die auch unter Gimp 1.2 ihre Arbeit verrichten kann (zwingende Voraussetzung ist die Existenz des Kanalmixers) von der Adresse http://gimpguru.org/download/red-eye.scm

Die Installation des Skripts gestaltet sich äußerst einfach. Kopiert in das Skript-Verzeichnis im User-Directory steht das Plugin sofort nach einem Neustart von Gimp zur Verfügung:

cp red-eye.scm ~/.gimp-2.0/scripts

Um die Reduktion roter Augen zu benutzen, reicht es, einen kleinen Ausschnitt der Pupille mit der rechteckigen Auswahl (Rechteckige Auswahl), wie auf Bild8 zu sehen, auszuwählen und das Tool unter RMT->Script-Fu->Selection->Red Eye aufzurufen (RMT->Script-Fu->Selection->Red Eye). Die hier zu übergebenden Parameter dürfen Ihnen bereits bekannt vorkommen und entsprechen der Summe der Selektion mit einem Zauberstab und der Parameter des Kanalmixers. Auch hier ist das Experimentieren erwünscht bis nötig. Alternativ können Sie auch das im gleichen Verzeichnis liegende »Red Eyes Desaturate«-Script benutzen, das die Farbe der Pupille entfernt.

Farbe der Pupille ändern - automatisch mittels »Auto Red Eye Remover«

Bild9: Selektion eines Bereichs für »Auto Red Eye Remover«

Mirko Lindner

Bild9: Selektion eines Bereichs für »Auto Red Eye Remover«

Der zweite Kandidat in unserer Vorstellung stellt eine in C geschriebene Erweiterung für Gimp2 dar. Das ursprünglich von Geoff Kuenning und von Robert Merkel auf Gimp2 portierte Plugin ermöglicht auf sehr einfache Art und Weise, rote Augen zu entfernen.

Die Installation gestaltet sich ein wenig komplizierter als die von red-eye.scm. Heruntergeladen werden kann »Auto Red Eye Remover« von der bekannten Plugin-Registry des Gimp-Projektes (http://registry.gimp.org/). Nach dem Download von der Adresse http://registry.gimp.org/file/redeye.c?action=download&id=4215 steht Ihnen eine C-Datei zu Verfügung, die mit dem Gimptool installiert werden kann. Rufen Sie dazu das Tool wie folgt auf:

gimptool-2.0 --install redeye.c

Beachten Sie bitte, dass zur Installation des Tools das Entwicklungspaket (dev) von Gimp2 installiert werden muss. Nach der Installation wird das Plugin im Verzeichnis ~/.gimp-2.0/plug-ins abgelegt und steht nach einem Neustart von Gimp zur Verfügung.

Um »Auto Red Eye Remover« benutzen zu können, sollten Sie zuerst die Augen mittels der rechteckigen Auswahl (Rechteckige Auswahl) markieren (Siehe Bild9). Nun können Sie entweder eine automatische Korrektur durch RMT->Filter->Misc->Auto Red Eye Remover oder eine weniger automatisierte unter RMT->Filter->Misc->Red Eye Remover starten. Welche Möglichkeit Sie nutzen, steht Ihnen frei - beide Funktionen verringern auf ein und die selbe Weise den Rotanteil eines Kanals ähnlich dem Kanalmixer.

Fazit

Für welche Möglichkeit Sie sich auch entscheiden, sollten Sie immer bedenken, dass die Resultate vor allem von der Größe der Pupille anhängen. Während große Pupillen auf großen Bildern den meisten automatischen Tools nur wenig Probleme bereiten werden, stoßen diese bei kleinen Pupillen sehr oft auf ihre Grenzen. In diesem Fall sollten Sie immer der manuellen Änderung den Vorzug gewähren. Vor allem kleine Kontraste und ähnliche Formen unmittelbar neben dem Auge (Hut, Piercing, Augentusche...) bringen die automatischen Hilfen fast immer in Schwierigkeiten. Übrigens: Wenn Sie das Bild schon geöffnet haben, schärfen Sie es auch ein wenig nach und korrigieren die Farben. Sie werden staunen, zu welchen Resultaten diese Arbeit, die zu den Standardaufgaben jedes Digital-Fotografen gehören sollte, führen kann.

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