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Di, 29. März 2005, 00:00

Präsentationen mit LATEX-Beamer

Mit dem Textsatzsystem LATEX lassen sich Präsentationen erstellen - zwar nicht im WYSIWYG-Verfahren, dafür aber mit überragenden Ergebnissen. LATEX-Beamer bietet neben den Standard-LATEX-Paketen erweiterte Funktionalitäten und ist damit das geeignete Werkzeug für diese Art von Präsentationen.

Vorwort

Abbildung 1: Präsentation mit Navigationsleiste und -knöpfen

René van Bevern

Abbildung 1: Präsentation mit Navigationsleiste und -knöpfen

Bildschirmpräsentationen gehören mittlerweile zu den meisten Vorträgen, selbst Schüler in unteren Klassenstufen lernen - leider zumeist an Microsoft PowerPoint - mit Präsentationswerkzeugen umzugehen. Dessen Konkurrenz sind freie Präsentationswerkzeuge wie OpenOffice.org Impress. Allerdings lassen sich mit dem Textsatzsystem LATEX ebenfalls Präsentationen erstellen - zwar nicht im WYSIWYG-Verfahren, dafür aber mit überragenden Ergebnissen. Ein Beispiel zeigt die Abbildung 1.

LATEX-Beamer bietet hier neben den Standard-LATEX-Paketen erweiterte Funktionalitäten und ist damit das geeignete Werkzeug für diese Art von Präsentationen. Im Falle von Debian GNU/Linux liegt das System der Distribution bei und die Installation inklusive aller benötigten Pakete erfolgt mit: apt-get install latex-beamer.

Gerüst

Der Beginn eines jeden LATEX-Dokuments ist die sogenannte »Präambel« - der Kopf des Dokuments, der Pakete lädt und globale Dinge definiert. Von einer normalen Präambel unterscheidet sich die der Beamerfolien kaum, wie an den blaugedruckten Textstellen erkenntlich ist.

Listing 1: Präambel

1 \documentclass{beamer}
2 \usepackage{ngerman}
3 \setbeamercovered{transparent}
4
5 \title{Die Pr\"aambel}
6 \author{Ren\'evanBevern}
7 \institute{Pro-Linux.de}

Zeile 1 zeichnet das Dokument als Beamer-Folien aus, die zweite lädt unter anderem deutsche Silbentrennung. Während die letzten drei Zeilen selbsterklärend im Raum stehen bleiben, tritt der Sinn von \setbeamercovered{transparent} erst später in Erscheinung.

Inhalte

Für die Inhalte von LATEX-Beamerfolien stehen grundsätzlich alle Funktionen des Textsatzsystems zur Verfügung. Damit sind den Gestaltungsmöglichkeiten und Inhalten kaum Grenzen gesetzt: von einfachem Text bis zur komplizierten Formel ist alles möglich. Da LATEX sehr umfangreich ist und dieser Artikel nur einen geringen Ausschnitt wiedergibt, empfiehlt sich ein Buch oder eine Referenz für den Einstieg. Der Präambel folgt das Dokument, welches inhaltlich in Abschnitte, Unter- und Unterunterabschnitte gegliedert sein kann, die automatisch ins Inhaltsverzeichnis Einzug halten. Es kann eine grobe Zusammenfassung über die behandelten Themen auf der ersten Folie bereitstellen. Ferner stehen Ausschnitte des Verzeichnisses auch während der ganzen Präsentation zur Verfügung - wie in Abbildung 1. Listing 2 zeigt auch, dass das Dokument eine Endekennung benötigt, während die Abschnitte keine aufweisen. Die Abschnitte können mehrere Folien zu einem Thema zusammenfassen - die Einteilung in Abschnitte erfolgt deshalb außerhalb der Folien.

Listing 2: Dokument

\begin{document}
\section{Vorwort}
Folie:AmAnfangwar...
\section{Wasdawar}
\subsection{Nichts}
Folie:grosseNichtse
Folie:kleineNichtse
\subsection{NichtNichts?}
Folie:Etwasse
\end{document}

Frames

Abbildung 2: Titelseite

René van Bevern

Abbildung 2: Titelseite

Das Grundelement einer Einzelfolie für LATEX-Beamer ist das Frame, welches mindestens eine Seite umfasst. Mehrere Seiten werden es dann, wenn in einem Frame eine Unterbrechung durch eine Pause stattfindet, wodurch der Rest des Frames entweder noch gar nicht oder nur halbtransparent sichtbar ist. Dies entscheidet die dritte Zeile im Listing 1. Zunächst soll ein Beispiel die Syntax von Frames sowie ein paar Standardbefehle zur Erzeugung einer Übersicht und der Titelfolie zeigen.

Listing 3: Frames

\frame{
\titlepage
}
\frame{
\frametitle{Inhalt}
\tableofcontents
[pausesections]
}

Listing 3 erzeugt eine Titelfolie, wie sie in Abbildung 2 zu sehen ist, und ein Frame, welches den Inhalt umreißt. Der Zusatz [pausesections] weist LATEX an, den Inhalt abschnittsweise aufzudecken, womit das Frame mehrere Folien umfasst. Dasselbe Verhalten läßt sich an beliebiger Stelle durch den \pause-Befehl erreichen, der dahinterliegende Textstellen erst in späteren Folien aufdeckt.

Aufzählungen und Listen

Aufzählungen und Listen sind wohl die meistbenutzten Elemente zur Präsentation von Daten. Sie werden innerhalb von Frames verwendet und lassen sich in eine generelle Form bringen, wie Listing 4 zeigt. Tabelle 1 präsentiert verschiedene Typen von Aufzählungen.

Tabelle 1: Aufzählungstypen
description Begriffserklärung
enumerate Aufzählung
itemize Stichpunkte

Im Falle einer Begriffserklärung weicht die Verwendung von \item allerdings etwas ab und wird zu \item{Begriff}Definition.

LATEX-Beamer ermöglicht dem Autor die Verschachtelung von Listen bis zu drei Ebenen.

Listing 4: Listen

\begin{Typ}
\itemerstesElement
\itemzweitesElement
\itemdrittesElement
\end{Typ}

Blöcke

Blöcke teilen eine Folie in zwei visuell abgegrenzte Bereiche und stellen so einen Weg dar, eine Einzelfolie nochmals in zwei Themen zu spalten.

Listing 5: Blöcke

\begin{block}{Problem}
Existiertnicht
\end{block}
\pause
\begin{block}{L\"osung}
Brauchtmandannjanicht
\end{block}

Das ist nützlich für Gegenüberstellungen und sie können - wie in Abbildung 1 - auch eine Aufzählungsebene ersetzen. Die Abbildung 3 zeigt zwei solcher Blöcke, wobei der untere noch wegen einer Pause verdeckt ist, wie es Listing 5 zeigt.

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