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Mo, 17. April 2000, 00:00

Firewalling unter Linux

Die Befehle und Optionen des Programms ipchains

Befehle und Optionen übergibt man in folgender Reihenfolge an ipchains: ipchains <Befehl> <Option1> <Option2> <Option3> u.s.w.

Eine Liste der Befehle von ipchains:

Befehl Kurzbezeichnung Parameter Beschreibung
--add -A <name_der_regelliste> Hängt die nachfolgende Regel an die Regelliste an
--delete -D <n_d_rl> <Position/Regel> Löscht die Regel aus der Regelliste. Es muss entweder die Position der Regel (1-n) oder die Regel selbst angegeben werden.
--insert -I <n_d_rl> <Position> <Regel> Fügt die Regel an der angegebenen Position in die Regelliste ein. Wählt man als Position 1, so wird die Regel an den Anfang der Regelliste geschrieben.
--replace -R <n_d_rl> <Position> <Regel> Ersetzt die Regel an der angegebenen Position in der Regelliste durch die neue Regel.
--list -L [ <n_d_rl> ] Zeigt alle Regellisten oder die Regelliste und all ihre Regeln an.
--flush -F [ <n_d_rl> ] Löscht alle Regellisten oder alle Regeln in der angegebenen Regelliste.
--zero -Z [ <n_d_rl> ] Setzt Null-Zähler in allen Regellisten oder nur in der angegebenen Regelliste
--check -C <n_d_rl> Testet die Reaktion der Regelliste auf dieses Paket
--new -N <n_d_rl> Legt eine neue (nicht-Standard) Regelliste an
--delete -X <n_d_rl> Löscht eine leere (!) nicht-Standard Regelliste
--policy -P <n_d_rl> <ACCEPT/REJECT/DENY> Legt die Standard-Aktion für die Regelliste fest. Diese wird nur ausgeführt, wenn keine der vorhandenen Regeln auf das Paket zutrifft.
--masquerade -M -L Gibt eine Liste der aktuellen masqerading-Verbindungen aus
--masquerade -M -S <tcp-Zeit> <tcpfin-Zeit> <udp-Zeit> Setzt die »masquerading timeout«-Zeiten (in Sekunden)

Eine Liste der Optionen von ipchains:

Option Kurzbezeichnung Parameter Beschreibung
--bidirectional -b Erstellt automatisch auch eine Regel für die entgegengesetzte Richtung, bei der die Quell- und Zieladresse vertauscht sind, um den Pakettransfer in beide Richtungen zu erlauben.
--proto -p [!] <Protokoll> Protokoll der Pakete (Protokollnummer oder Kurzbezeichnung, wie tcp, udp, icmp, u.s.w.)
--source -s [!] <address>[/<mask>] [!] [<port>[:<port>]] Spezifiziert die Quell-Adresse und (optional) den Quell-Port
--source-port [!] [<port>[:<port>]] Spezifiziert den Quell-Port der Pakete, wenn die Angabe -s in der Regel fehlen sollte
--destination -d [!] <address>[/<mask>] [!] [<port>[:<port>]] Spezifiziert die Ziel-Adresse und (optional) den Ziel-Port
--destination-port [!] [<port>[:<port>]] Spezifiziert den Ziel-Port der Pakete, wenn die Angabe -d in der Regel fehlen sollte
--icmp-type [!] <typ> Legt den ICMP-Paket-Typ der Pakete fest (Nummer oder Bezeichnung des Typs angeben)
--interface -i [!]<Netzwerkschnittstelle> [+] Legt die Netzwerkschnittstelle fest (z.B. eth0, ppp0). Ein + repräsentiert alle Schnittstellen dieses Typs. Beachte: In der forward-Regelliste das Interface, an welches das Paket weitergeleitet werden soll (also das Ziel des Forwarding)!
--jump -j <n_d_rl / ACCEPT / REJECT / DENY / MASQ / [<port>] REDIRECT> Aktion, die mit den Paketen ausgeführt wird, auf die die Regel passt. Diese Pakete können auch an eine nicht-Standard Regelliste weitergegeben werden. Trifft in einer solchen nicht-Standard Regelliste keine Regel auf das Paket zu, so wird es wieder an die Ursprungsliste zurückgegeben und diese weiter abgearbeitet.
--numeric -n Gibt die Nummern von IP-Adressen und Ports aus
--log -l Dieses Paket wird in einer Logdatei (/var/log/messages) durch syslogd vermerkt
--output -o [<maximale_Groesse>] Gib passende Pakete auf dem »netlink device« aus
--TOS -t <neue Besetzung des ToS-Feldes> Ändert das ToS-Feld im Paket
--verbose -v Erzeugt eine ausführliche Ausgabe
--exact -x Zeigt die Paket- und Byte-Zähler an
[!] --fragment [!] -f Beachte nur das zweite oder alle weiteren Paketfragmente
[!] --syn [!] -y Bezeichnet TCP-Pakete, bei denen das SYN-Bit gesetzt und die ACK und FIN-Bits nicht gesetzt sind. Also nur die Pakete, die eine TCP-Verbindung aufbauen wollen.
[!] --version [!] -V Gib die Paketversion aus

Hinweise zu den Befehlen und Optionen:

Das Zeichen »!« negiert die jeweilige Option (Eigenschaft des Pakets). So steht z.B. ! -p www für alle Protokolle außer www, ! -y steht für alle Pakete, deren SYN-Bit nicht gesetzt ist, usw.

IP-Adressen und Subnetze lassen sich als Adresse/Netzmaske entweder in der Form 192.168.0.0/255.255.255.0 oder in der Form 192.168.0.0/24 angeben, wobei ich die erste empfehlen würde.

Anstatt einen einzelnen Port kann man mit Hilfe eines »:« auch einen ganzen Bereich von Ports angeben. Beispiel: 1000:2000 repräsentiert alle Ports mit einer Nummer von 1000 bis 2000.

1024: bedeutet alle Ports mit einer Nummer >= 1024

:1024 bedeutet alle Ports mit einer Nummer <= 1024

Die Port-Nummern können auch durch die Namen der entsprechenden Dienste ersetzt werden, sofern in der Datei /etc/services eine eindeutige Zuordnung der Namen zu den Port-Nummern stattfindet.

Falls Sie das Protokoll hinter -p angeben wollen, so können Sie eine Liste der möglichen Protokolle in der Datei /etc/protocols einsehen.

Bei der Angabe der Netzwerk-Schnittstelle hinter -i repräsentiert ein »+« anstelle der Interfacenummer alle Netzwerk-Schnittstellen dieses Typs. Also repräsentiert z.B. ppp+ alle Modems, eth+ alle Ethernet-Netzwerkkarten usw.).

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