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Mi, 24. Februar 2010, 21:28

Neuerungen von Blender 2.5/2.6

Neun Monate nach Blender 2.49 und fast über vier Jahre nach der Freigabe von Blender 2.40 steht mit Blender 2.5 Alpha1 die erste Testversion der kommenden Generation des 3D-Modelers und Renderers bereit. Pro-Linux stellt Ihnen alle neuen Funktionen vor.

NaN ist tot - Hoch lebe Blender

A lonely house: Mit Blender erstelltes Bild

Michael Otto (<a href=http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lone_House.jpg?uselang=de">Wikimedia</a>)

A lonely house: Mit Blender erstelltes Bild

Mit der steigenden Verbreitung von Linux auch als Nicht-Server-Plattform finden sich zunehmend mehr Anhänger auch im grafischen Bereich. Maßgebend an dieser Entwicklung beteiligt ist die Freigabe von Blender, der auch unter Linux professionelle Grafikgestaltung ermöglicht. Der Preis lässt zudem die kommerzielle Konkurrenz verblassen - die Applikation steht unter der GPL-Lizenz und ist frei verfügbar mit einer Vielzahl von Funktionen, die kaum Wünsche offen lässt.

Der Siegeszug von Blender begann mit einer Niederlage. NaN (Not a Number), Ursprungsentwickler von Blender, ging 2002 in Konkurs und riss durch seinen Untergang die bis Dato wohl bekannteste Applikation zum Modellieren und Rendern von 3Dimensionalen Welten unter Linux mit sich. Innerhalb kürzester Zeit etablierte sich Blender in der 3D-Gemeinschaft zur meistbenutzten Applikation unter Linux. Neben Linux war die Anwendung auch für Windows, FreeBSD, BeOS, LinuxPPC, SGI zu haben. Ausgestattet mit professionellen Funktionen bot sie schon damals ausgefeilte Techniken, die kostenlos zur Verfügung standen. Die Modellierung von Polygonen, Kurven, Nurbs, Text und Metaballs wie auch komplette Animationen mit Einsatz von B-Splines stellte schon vor der Einstellung von Blender kein Problem dar.

»Apricot Open Game«: Mit Blender erstelltes Spiel

apricot.blender.org

»Apricot Open Game«: Mit Blender erstelltes Spiel

Kaum verwunderlich deshalb, dass bereits kurz nach der Pleite von NaN eine Initiative unter der Führung des einstigen Gründers des Unternehmens, Ton Roosendaal, ins Leben gerufen wurde, Blender zu retten. Eine nicht gewinnorientierte Stiftung sollte dazu gegründet werden und die Rechte von Blender verwalten. Einziger Problem: Die Quellen der Anwendung mussten aus der Insolvenzmasse für eine Summe von 100.000 Euro aufgekauft werden. Um das Vorhaben zu bewerkstelligen, baten die Organisatoren deshalb alle Blender-Nutzer um Spenden. Ende 2002 konnte Vollzug gemeldet werden. Die Gemeinschaft kaufte die Quellen und gab sie frei. Die Erfolgsgeschichte von Blender konnte beginnen.

Blender heute

Fast acht Jahre nach der Freigabe der Quellen stellt Blender die wichtigste freie Anwendung zum Modelleren und Rendern von 3D-Welten unter Linux dar. Der Funktionsumfang wurde sukzessive erweitert und kann mittlerweile auch mit kommerziellen Lösungen konkurrieren. So arbeitet Blender mit Polygon-Netzen, Bezierkurven, NURBS-Oberflächen, Metaball- und Text-Objekten zusammen. Ferner besitzt es Material- und Texturierungswerkzeuge, die unter anderem auch 3D-Malwerkzeuge beinhalten, die das direkte Zeichnen auf Modellen erlauben. Darüber hinaus enthält es ein integriertes Animationswerkzeug und einen eingebetteten Renderer mit Raytracing- und Radiosity-Unterstützung.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Einer der häufigsten Kritikpunkte stellt die Benutzeroberfläche von Blender dar. Die Anwendung unterschlägt diverse zum Standard gehörende Funktionen. Unter anderem findet die Auswahl von Objekten standardmäßig nicht mit der linken Maustaste, sondern mit der rechten Maustaste statt. Zwar kann das Verhalten leicht in den Benutzereinstellungen geändert werden, hinterlässt aber vor allem bei neuen Anwendern den faden Beigeschmack eines Sonderlings.

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