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So, 2. Mai 2010, 19:00

Ubuntu 10.04

Ein Überblick

Installation

Ubuntu kann auf verschiedene Arten installiert werden: Von einem Live-System aus, das als CD und umfangreichere DVD verfügbar ist, durch direktes Hochfahren eines Installationsprogramms (CD oder DVD) oder durch eine Installation von der »Alternate«-CD, die im Textmodus läuft, aber wesentlich mehr Flexibilität besitzt.

Für Ubuntu 10.04 werden nach wie vor 256 MB RAM auf dem Desktop (GNOME, KDE) als Mindestanforderung angegeben. Wir fanden allerdings, dass das System mit 512 MB und mehr wesentlich besser läuft. Besonders unter KDE wird das Arbeiten mit nur 256 MB RAM fast unerträglich. Xubuntu und die Server-Edition sollten weiterhin mit 128 MB auskommen.

Für die Live-CDs sind ebenfalls mindestens 256 MB erforderlich, die frühere Anforderung von 512 MB wurde also reduziert. Aber auch hier ist das System mit 256 MB sehr langsam. Die Live-CD legt einen Swap-Bereich mit der halben Größe des RAMs im RAM an, der jetzt allerdings komprimiert ist. Das dazu verwendete Gerät heißt /dev/ramzswap. Es ist kein Standard-Feature des Linux-Kernels, sondern stammt von dem Projekt CompCache. Es ist in Linux 2.6.33 teilweise integriert und soll in Linux 2.6.34 vollständig sein, was aber noch nicht sicher ist. Wieviel der Swap zusätzlich zum Speicherbedarf beiträgt, ist dadurch schwer zu sehen. Ist es tatsächlich die Hälfte des RAMs oder nur so viel, wie nach der Kompression noch benötigt wird?

Ubuntu steht wie in den Vorversionen als Installations-CD in den Varianten Desktop, Alternate und Server zur Verfügung, wobei wir hier nur die Installation von der Desktop-CD kurz vorstellen. Wir empfehlen allerdings die textbasierte Installation von der Alternate-CD, da in der Desktop-Variante nach wie vor die Möglichkeit fehlt, den Logical Volume Manager (LVM) zu verwenden. Die Alternate-Installation läuft fast genauso ab wie bei der grafischen Installation. Durch Boot-Optionen steht aber eine erweiterte Installation zur Verfügung, mit der man weitgehende Kontrolle über den ganzen Vorgang hat.

Die Desktop-CD lässt sich auch als Live-System nutzen. Anders als in früheren Versionen erscheint nicht automatisch der Desktop, sondern das System startet zunächst den Installer. Auf dessen erster Seite hat man die Option, den Installer zu beenden und das Live-System zu starten. Das Live-System entspricht weitgehend dem System, das vom Installationsprogramm auf der Platte installiert wird. Man hat aber auch hier noch die Option, das grafische Installationsprogramm zu starten, das als Icon auf dem Desktop erscheint, auf dem sich bis auf einen Ordner mit Beispielen sonst nichts befindet.

Gleichgültig ob man von der Desktop-CD startet oder das installierte System bootet: Die Startzeit wurde auf geradezu spektakuläre Weise verkürzt. War die Vorgängerversion noch etwa gleich schnell wie Version 9.04, so startet Version 10.04 etwa dreimal so schnell vom Bootmanager bis zum grafischen Login-Prompt. Abhängig von der Hardware sind jetzt Zeiten von etwa zehn Sekunden möglich.

Die grafische Installation läuft in sechs Schritten ab. Bei manueller Partitionierung sind es sieben, und wenn eine Windows-Partition gefunden wurde, von der man Daten ins neue System migrieren kann, kommt ein weiterer Schritt hinzu.

Schritt 1

Hans-Joachim Baader

Schritt 1

Schritt 2

Hans-Joachim Baader

Schritt 2

Die Installation hat sich nicht nennenswert verändert. Sie beginnt weiterhin mit der Sprachauswahl, bei der mehr als 60 Sprachen zur Verfügung stehen. Im zweiten Schritt erfolgt die Auswahl der Zeitzone, im dritten die Eingabe des gewünschten Tastatur-Layouts.

Der vierte Schritt ist die Partitionierung, die Ubuntu vollautomatisch übernehmen kann. Optionen wie LVM, Verschlüsselung der gesamten Festplatte oder RAID stehen hier, wie schon angedeutet, nach wie vor nicht zur Verfügung. Die in der Vorversion eingeführte Verschlüsselung des Home-Verzeichnisses des Benutzers mit eCryptFS wurde entfernt. Der Grund dafür könnte sein, dass man es nach der Installation der ecryptfs-utils auch nachträglich einrichten kann und somit Platz auf der Installations-CD gespart wurde. Die Option, ecryptfs im Installer anzubieten, war ohnehin nicht sehr konsequent.

Schritt 3

Hans-Joachim Baader

Schritt 3

Schritt 4

Hans-Joachim Baader

Schritt 4

Als Dateisystem ist ext4 voreingestellt. Alternativ stehen ext3, ext2 und alle anderen Journaling-Dateisysteme zur Verfügung. ext4 ist in den meisten Fällen eine Verbesserung gegenüber ext3, sowohl in der Geschwindigkeit als auch in der Pflege. Ubuntu warnt jedoch, dass die Geschwindigkeit in manchen Fällen schlechter ist als bei ext3. Die Geschwindigkeit des Paketmanagers dpkg soll wegen vieler zusätzlich nötiger fsync-Operationen um bis zu 50% schlechter sein. Im Zweifelsfall sollten Benutzer mit spezifischen Anforderungen die Geschwindigkeit vorab testen.

Software-RAIDS, sogenannte Fake-RAIDS, werden nun automatisch aktiviert und bei der Installation als Laufwerk anstelle der einzelnen Laufwerke angeboten. Man kann dieses Verhalten bei Bedarf mit einer Boot-Option abstellen.

Eine weitere Änderung ist, dass Partitionen nun nicht mehr an der längst bedeutungslos gewordenen Zylindergrenze ausgerichtet werden, sondern an Megabyte-Grenzen. Statt bei Sektor 63 beginnt also die erste Partition bei Sektor 2048, ein Sektor steht weiterhin für 512 Bytes. Der Grund für die Änderung ist, dass Festplatten intern mittlerweile mit größeren Sektoren arbeiten, beispielsweise 4096 Bytes. Fordert nun das Dateisystem einen Block von 1024 oder 4096 Bytes an, so führt das bei ungeschickter Ausrichtung der Partition oft dazu, dass die Festplatte zwei 4096-Byte-Blöcke lesen und das Ergebnis daraus zusammensetzen muss. Beim Schreiben ergibt sich der gleiche Overhead. Die Ausrichtung an Megabyte-Grenzen führt daher bei neueren Festplatten zu deutlich höheren Geschwindigkeiten.

Schritt 5

Hans-Joachim Baader

Schritt 5

Schritt 7

Hans-Joachim Baader

Schritt 7

Im fünften Schritt gibt man seinen Namen, Anmeldenamen, Passwort und den Computernamen ein. Wenn zuvor bereits per DHCP ein Name ermittelt werden konnte, wird dieser als Vorgabe angezeigt. Der letzte Schritt bringt eine Übersicht über die eingegebenen Daten. Wenn man diese bestätigt, wird das System installiert, wobei der Bootmanager GRUB2 verwendet wird. Das Verhalten bei der Installation des Bootmanagers und andere Dinge kann man einstellen, indem man auf dem letzten Bildschirm den Button »Erweitert« betätigt.

Falls man ein Upgrade eines bestehenden Systems durchführt, wird auch der Kernel ersetzt, wie man es von Ubuntu bereits kennt. Der alte Kernel bleibt über eine Auswahlmöglichkeit im Bootmanager erhalten.

Installation des Grundsystems

Hans-Joachim Baader

Installation des Grundsystems

Kurz vor dem Abschluss

Hans-Joachim Baader

Kurz vor dem Abschluss

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