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Do, 3. Juni 2010, 16:30

Fedora 13

Eine kurze Vorstellung der dreizehnten Fedora-Ausgabe

Softwareausstattung

Dass nahezu alle Softwarepakete, bei denen das möglich war, aktualisiert wurden, versteht sich von selbst. Der Kernel wurde auf Version 2.6.33.4 gebracht. Als Desktop-Systeme stehen unter anderem KDE SC 4.4.3 und GNOME 2.30.1 zur Verfügung.

Die GNOME-Live-Installation enthält keine Office-Suite, sondern lediglich eine Projektverwaltungs-Software. Offenbar wurde der Platz für andere Dinge benötigt. KDE bringt einen Teil der KOffice-Suite (die Textverarbeitung KWord, die Tabellenkalkulation KCalc und das Präsentationsprogramm KPresenter), in Version 2.2 RC1 mit.

Zweifellos ein Fortschritt ist die Integration der Paketverwaltung PackageKit in immer mehr Programme. Das Brennprogramm Brasero kann nun automatisch fehlende GStreamer-Codecs installieren, wenn sie für Audio-CDs benötigt werden, und der Dateimanager File-Roller kann fehlende Tools zum Handhaben von Archivformaten anfordern.

Paketverwaltung mit gpk-application

Hans-Joachim Baader

Paketverwaltung mit gpk-application

Das GNOME-Frontend von PackageKit heißt gpk-application. Dessen Bedienung ist intuitiv und übersichtlich. Gegenüber der letzten Version hat das Programm die fehlende Möglichkeit, die Software-Repositorien zu ändern, gewonnen. Neue hinzuzufügen ist nach wie vor nicht möglich. Damit ist der Funktionsumfang aus meiner Sicht noch nicht vollständig. Für Software-Updates ist weiterhin das separate Programm gpk-update-viewer zuständig.

Paketverwaltung mit KPackageKit

Hans-Joachim Baader

Paketverwaltung mit KPackageKit

Auf KDE-Seite wurde KPackageKit verbessert. Merkwürdigerweise ist es nur über die KDE-Systemeinstellungen auffindbar. Es kann weiterhin keine Repositorien hinzufügen und versagte beim Einrichten von Multimedia völlig (s. nächstes Kapitel). Trotz der Verbesserungen besitzt es weiterhin einige Mängel, die es wie eine schlechten Prototypen wirken lassen, wie ich schon im Ubuntu-Bericht geschrieben habe. So lassen sich in der Suche nach Softwarepaketen keine Wildcards verwenden. Die Auswahl der Funktionen »Softwareverwaltung«, »Softwareaktualisierungen« und »Einstellungen« hätte leicht in einem Menü erfolgen können, anstatt so viel Platz auf dem Bildschirm zu verschwenden. Außerdem finde ich die Kombination von Suchbegriffen, Filtern und Bereichsauswahl, wie sie im Hauptfenster präsentiert wird, vollkommen unlogisch und nicht intuitiv.

Firefox ist in Version 3.6.3 enthalten. Wer OpenOffice.org sucht, findet es in Version 3.2.0 in den Repositorien vor. Bei der Installation von DVD wird es standardmäßig installiert. Alternative Desktop-Umgebungen sind unter anderem Xfce und LXDE. Bei beiden ist die Versionsnummer kaum bestimmbar, da die Komponenten unterschiedliche Versionsnummern tragen, bei Xfce z.B. 4.6.1, 4.6.3 und 4.6.4, bei LXDE 0.4.2 und 0.5.4.

Einige GNOME-Änderungen sind erwähnenswert. Das grafische Programm zur Verwaltung von Benutzerkonten wurde neu geschrieben. Allerdings ist es, anders als wohl ursprünglich geplant, nur eine »Technologievorschau«, die von Hand nachinstalliert werden muss. Am bisherigen »system-config-users« hat sich daher nichts geändert.

Shotwell

Hans-Joachim Baader

Shotwell

Die Programme Gthumb und F-Spot zur Fotoverwaltung wurden durch Shotwell ersetzt. Shotwell ist inzwischen ein recht nettes Programm, das für normale Ansprüche ausreichen sollte. Um aber mit Digikam mithalten zu können, sollte es baldmöglichst ein Plugin-System und Einstellungsmöglichkeiten erhalten. In einigen Punkten dürfte es aber zur Zeit sogar angenehmer als Digikam zu bedienen sein.

Für »Microbloging« wurde das Programm Pino als Twitter- und identi.ca-Client hinzugefügt. Zwei weitere Neuzugänge sind Déjà Dup für die Vereinfachung von Backup-Vorgängen und Simple Scan zum Scannen.

KDE 4.4.3 bringt viele Verbesserungen und Erweiterungen gegenüber Version 4.3, die in Fedora 12 enthalten war. KDE nutzt nun seinen eigenen KNetworkManager. NetworkManager, der natürlich auch unter GNOME eingesetzt wird, wurde nochmals erweitert und stellt nun die universelle Netzwerkverwaltung dar, die auch an der Kommandozeile bedient werden kann (nmcli). Erfreulich ist auch die PulseAudio-Integration in KDE. Phonon erkennt PulseAudio und zeigt in diesem Fall nur noch PulseAudio-Geräte an. Ferner kann es nun PulseAudio-Geräte verwalten und Prioritäten für die PulseAudio-Geräte festlegen. KMix zeigt nun die PulseAudio-Lautstärke an, einschließlich der anwendungsspezifischen Einstellungen.

Sprachpakete für die Sprache des Anwenders werden nun automatisch installiert, wenn das entsprechende Softwarepaket installiert wird. Feststellen konnte ich dies unter anderem bei Firefox und OpenOffice.org. KDE und GNOME sind weitgehend korrekt internationalisiert, gelegentlich tauchen aber noch englischsprachige Meldungen, teils vermischt mit deutschsprachigen Buttons, auf. Oft sind es die neuesten hinzugekommenen Programme, bei denen die Übersetzung noch fehlt oder Lücken hat.

Während unter GNOME periodisch auf verfügbare Paketupdates geprüft und dies dem Benutzer durch das bekannte Icon signalisiert wird, scheint diese Prüfung unter KDE nur beim Start der Umgebung stattzufinden. Schlecht für Systeme, die Wochen oder Monate laufen. Wahrscheinlich muss KPackageKit permanent laufen, damit es funktioniert.

Unter KDE wird nach einem Systemupdate, der einen Neustart erfordert, zwar in der Benachrichtigung ein Neustart-Button angezeigt, dieser bleibt jedoch wirkungslos. Unter GNOME läuft wie schon in früheren Versionen gnome-screensaver unnötigerweise auch dann, wenn er gar nicht benötigt wird, weil der Screensaver abgeschaltet wurde.

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