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Do, 29. Juli 2010, 15:00

OpenSuse 11.3

Neuerungen und Verbesserungen der Anwenderdistribution

KDE

Standarddesktop der KDE-Umgebung

Mirko Lindner

Standarddesktop der KDE-Umgebung

Der Desktop der KDE-Umgebung gestaltet sich aufgeräumt und übersichtlich und unterscheidet sich grafisch und strukturell kaum von OpenSuse 11.2. Der Plasma-Desktop wurde in KDE 4.4 und damit auch OpenSuse 11.3 weiter aufpoliert. Der neue »Widget Explorer« soll den Umgang mit den Desktop-Widgets verbessern. Die Widgets können nun mit anderen Benutzern im Netz gemeinsam genutzt werden. Die Handhabung von Speichermedien wurde verbessert. Das neue Tab-Feature des Window-Managers KWin ermöglicht es, Fenster unter Tabs zu gruppieren. Darüber hinaus wurde die aktuelle Version von KDE um einige Anwendungen erweitert. Blogilo ist ein Blog-Client für den Desktop, Cantor ist ein Frontend zur Benutzung verschiedener mathematischer Software und Rocs ein Programm zum Erkunden von Graph-Algorithmen.

Im Gegensatz zu Vorgängerversion unterstützt OpenSuse dank des kostenlosen Fluendo-Plugins nun wieder Standardmäßig das MP3-Format. Unter KDE sehen die Benutzer trotz allem den Hinweis, dass MP3 nicht gehandhabt werden kann. Der Grund hierfür ist, dass OpenSuse unter KDE das xine-Backend nutzt, während das Fluendo-Plugin für Gstreamer verfügbar ist. So wundert sich der unerfahrene Anwender, warum unter der einen Umgebung er seine MP3-Dateien abspielen kann und unter der anderen nicht.

Um das Problem zu umschiffen, bietet OpenSuse in der Version 11.3 eine spezielle Applikation unter dem Namen KSuseInstall an. Versucht der Anwender eine Datei zu starten, die standardmäßig unter OpenSuse nicht unterstützt wird, versucht KSuseInstall hier Abhilfe zu schaffen. Im Gegensatz zu OpenSuse 11.2 wird nicht mehr eine obskure Fehlermeldung erscheinen, sondern ein Hinweis auf die fehlende Funktionalität und eine Lösung. Dabei wird ein entsprechendes, fest vorgegebenes Paket aus einer Fremdquelle automatisch installiert.

KSuseInstall in Aktion

Mirko Lindner

KSuseInstall in Aktion

Im Falle von MP3 wird eine libxine-Variante aus dem PackMan-Verzeichnis heruntergeladen und in das System eingebunden. Einziges Manko der Lösung ist ihre Inkonsequenz. Da OpenSuse standardmäßig keine Fremdquellen einbindet, müssen diese manuell eingerichtet werden. Sind sie nicht ausgewählt, gibt das Programm die nichtssagende Meldung aus, dass das Paket in den Quellen nicht gefunden werden konnte, und fragt, ob man die Quellen manuell einstellen will. Um welches Paket oder um welche Quellen es sich handelt, verrät es nicht. Wenn schon keine Fremdquellen automatisch in die Standarddistribution eingebunden sind, dann sollte es wenigstens den Anwender entsprechend auf die Situation hinweisen mit aussagekräftigen Tipps, die auch Anfänger verstehen und befolgen können.

Ebenfalls mit von der Partie in KDE ist Synaptiks, ein Tool zur Touchpad-Einrichtung. Darüber hinaus integriert OpenSuse 11.3 das Oxygen-Molecule-Thema für GTK+-Anwendungen, was allerdings gegenüber der letzten Version nur einen marginalen Fortschritt darstellt. Denn schon OpenSuse 11.2 integrierte GTK+-Applikationen vorbildlich in die KDE-Umgebung.

Gnome

Gnome wird in OpenSuse in der Version 2.30.1 und einer Testversion von Gnome 3.0 ausgeliefert. Der Schwerpunkt von Gnome 2.30.1 lag einer einfachen Bedienung, Stabilität, einer erstklassigen Internationalisierung und Barrierefreiheit. Sie bietet außerdem unter anderem eine geteilte Ansicht und Reorganisation der Browser-Oberfläche in Nautilus, mehrere Verbesserungen im Zeiterfassungs-Programm (Projekt Hamster), Installation von Schriftarten durch Doppelklick in Nautilus und eine verbesserte GUI für die Tastatureinstellungen. Ferner flossen in die Umgebung diverse Erweiterungen in gedit, Erneuerung der Benutzerverwaltungs-Oberfläche in gnome-system-tools, Installation von Archiv-Tools bei Bedarf mittels PackageKit in File Roller, unbegrenztes Hoch-Scrollen und Speicherung des Scroll-Puffers im GNOME-Terminal, Integration mit PackageKit und andere Verbesserungen in Brasero, Verbesserungen wie SSH-Tunnelung in Vinagre und Unterstützung für iPhone und iPod-Touch-Geräte in gvfs ein.

Standarddesktop der Gnome-Umgebung

Mirko Lindner

Standarddesktop der Gnome-Umgebung

Darüber hinaus tat sich wenig in Gnome. Das nun verwendete Hintergrundbild wirkt ein wenig heller und freundlicher. Gegenüber dem Original haben die OpenSuse-Entwickler Tracker als Standard-Datei-Indexer anstelle der bisherigen Lösung Beagle implementiert. Das von OpenSuse bereits in der Version 11.0 Implementierte Menü »slab« findet weiterhin seine Anwendung. Ansonsten entspricht die in Opensuse integrierte Gnome-Version weitgehend der offiziellen Version der Desktopumgebung.

Im Gegensatz zur KDE-Standardinstallation spielt der unter Gnome eingesetzte Banshee-Player MP3-Dateien ohne Murren ab. Versucht man dagegen ein anderes, nicht unterstütztes Format wiederzugeben, meldet sich die Applikation mit dem Hinweis, dass zusätzliche Codecs installiert werden müssen. Sucht man nach diesen, ohne dass ein entsprechendes Repositirium eingetragen wurde, sind die Informationen beim Scheitern genauso spärlich wie unter KDE. Hier würde man sich sicherlich eine Überarbeitung wünschen.

Fast schon obligatorisch bietet sich unter Gnome eine nicht angepasste Darstellung von KDE-Applikationen an. Warum der Hersteller es schafft, unter KDE tadellos GTK+ und Gnome-Applikationen anzuzeigen und unter Gnome solch eine desaströse Leistung abliefert, wird wahrscheinlich ein Geheimnis von Novell bleiben. Dementsprechend fühlen sich KDE-Anwendungen nicht nur wie Fremdkörper an, die nicht in die Umgebung passen, sondern sehen auch so aus. Denn während Gnome-Anwendungen immer noch ein dunkles Menü haben, kommen KDE-Anwendungen mit dem hellen Standardthema daher. Wenigstens werden nun, im Gegensatz zur Vorgängerversion, die Abhängigkeiten bei einer Installation von KDE-Anwendungen unter Gnome korrekt aufgelöst.

Kommentare (Insgesamt: 33 || Alle anzeigen )
http://www.wie-als.de/ (narf, Mi, 20. Oktober 2010)
Re: openSUSE 11.3 (suseuser97, So, 10. Oktober 2010)
Stabilitä 11.3 ($schoko, Sa, 2. Oktober 2010)
Re: Installation (E. coli, Mo, 2. August 2010)
openSUSE 11.3 (transwarp, So, 1. August 2010)
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