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Do, 9. Juni 2011, 17:00

Fedora 15

Der leere KDE-Desktop

Hans-Joachim Baader

Der leere KDE-Desktop

Ausstattung

Fedora 15 startet etwa genauso schnell wie sein Vorgänger. Dass nahezu alle Softwarepakete, bei denen das möglich war, aktualisiert wurden, versteht sich von selbst. Der Kernel wurde auf Version 2.6.38.6 gebracht. Als Desktop-Systeme stehen unter anderem KDE SC 4.6.3 und Gnome 3.0.1, teils mit Updates, zur Verfügung. Der Standard-Browser unter Gnome ist Firefox 4.0.1. Unter KDE steht neben dem etatmäßigen Konqueror ebenfalls Firefox zur Verfügung. Firefox ist als 64-Bit-Version generiert, er bringt standardmäßig das Plugin nspluginwrapper mit, um auch 32-Bit-Plugins integrieren zu können.

Beim Start von Gnome war die Netzwerkverbindung zwar eingerichtet, aber nicht aktiviert; es war eine manuelle Aktivierung durch Klick auf den NetworkManager nötig. Noch schlechter verhielt sich KDE: Dort war die Netzwerkverbindung nicht einmal vorhanden, was einige zusätzliche Klicks im NetworkManager erforderte.

Die Standard-Office-Suite auf beiden Desktops ist LibreOffice 3.3.2. Sie benötigte beim ersten Start deutlich länger als das in Fedora 14 enthaltene OpenOffice 3.3.0. Eine Betrachtung der Funktionalität würde diesen Artikel sprengen und kann daher hier kein Thema sein.

Firefox 4 (hier im Fallback-Modus von Gnome)

Hans-Joachim Baader

Firefox 4 (hier im Fallback-Modus von Gnome)

Im Dateisystem fallen die neuen Verzeichnisse /cgroup und /run auf. Ersteres ist leer und wahrscheinlich für das Mounten des cgroup-Pseudodateisystems gedacht, es fehlen aber Informationen dazu. /run hingegen ist der sinnvollere Ersatz für /var/run, wie er wohl bald im File Hierarchy Standard und in den meisten anderen Distributionen Einzug halten wird. Informationen über die von Systemd verwalteten Dienste, von denen jeder seine separate Control Group erhält, sind unter /sys/fs/cgroup/systemd zu finden.

Wie immer ist in Fedora SELinux eingebunden und aktiviert. Aufgrund der Neuerungen vor allem rund um Systemd ist noch mit gelegentlichen Fehlermeldungen zu rechnen, die allerdings nicht fatal sind; offenbar sind die neuen Profile noch nicht ganz ausgereift. Brauchbar, wenn auch teilweise extrem umständlich sind die Tools zur Diagnose und Behebung von Problemen. Man muss jedes Problem einzeln anklicken und erhält teilweise keine Lösung, sondern nur die Möglichkeit, einen Fehler zu melden, oder es wird eine Kommandofolge vorgeschlagen, die man dann in einem Terminal ausführen soll.

Gnome 3 benötigt in Fedora 15 direkt nach dem Start mit einem geöffneten Terminal-Fenster etwa 240 MB RAM, KDE satte 100 MB mehr. Wer der Meinung ist, auf Nepomuk und Desktopsuche in KDE verzichten zu können, kann diese abschalten, wird dadurch aber fast nichts einsparen. Die Gnome-Umgebung braucht damit in der neuen Version trotz Gnome Shell kaum mehr RAM als vorher, es wurde offenbar einiges optimiert.

Bei der Geschwindigkeit lässt sich kein nennenswerter Unterschied zwischen den Desktops feststellen, sofern genug RAM vorhanden ist. Für KDE bedeutet das, dass man mindestens 768 MB RAM haben sollte.

Den Speicherverbrauch der Desktops zu messen ist nicht einfach. Schwankungen von 20 MB und mehr nach oben und unten sind möglich, je nach dem Zeitpunkt der Messung. Dies erklärt sich teilweise daraus, dass manche Programme bei ihrem Start einen oder mehrere Dienste starten. Diese Dienste werden bei Nichtbenutzung teilweise nach einiger Zeit auch wieder beendet. So sind die Angaben zum Speicherverbrauch nur als Anhaltswerte zu sehen, die sich je nach Hardware erheblich unterscheiden können.

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