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Do, 13. Oktober 2011, 15:00

Pardus 2011.2

Eine nicht alltägliche Linux-Distribution

Paketverwaltung und Updates

Die Paketverwaltung

Hans-Joachim Baader

Die Paketverwaltung

Die mitgelieferte grafische Paketverwaltung, einfach Paket-Manager genannt, kommt einem bekannt vor, erinnert sie doch ein Stück weit an KPackage, Synaptic oder andere entsprechende Programme. Es ist ein Programm, das die Aufgaben Konfiguration, Aktualisierung und Hinzufügen oder Entfernen von Paketen in einem Werkzeug vereinigt. Es fällt zunächst nicht auf, dass im Hintergrund bei Pardus etwas ganz anderes arbeitet als bei Fedora oder Ubuntu. Denn auch die Paketverwaltung ist eine Eigenentwicklung, und auch sie wurde in Python implementiert. Das Hauptwerkzeug der Paketverwaltung heißt Pisi, was für »Packages Installed Successfully, as intended« steht. Es ist weder zu RPM noch zu Debian-Paketen kompatibel, die Gründe dafür sind auf der Pisi-Projektseite nachzulesen. Das Kommandozeilenprogramm pisi erinnert in seiner Syntax an Zypper von Opensuse, enthält aber auch Elemente von Gentoo, den der Befehl pisi em(erge) lädt Quellcode-Pakete aus den Repositorien herunter, compiliert und installiert sie. Damit das funktioniert, muss man lediglich das passende Quellcode-Depot als Paketquelle hinzufügen. Um alles andere kümmert sich Pisi. Besonders interessant dürfte das sein, um Pakete zu installieren, die für andere Pardus-Versionen konstruiert wurden.

Pisi spielt zusammen mit dem Konfigurationssystem COMAR (eigentlich ÇOMAR), dem es die gesamte Konfiguration überlässt. COMAR, eine weitere Neuentwicklung, steht für Configuration Manager. COMAR arbeitet auch mit dem Init-System Mudur zusammen.

pisi emerge in Aktion

Hans-Joachim Baader

pisi emerge in Aktion

Eine bemerkenswerte Erweiterung von Pisi ist Pisibul, das Software aus den Quellen compiliert und paketiert. Leider ist die letzte Version 0.24 schon vier Jahre alt. Sie lässt sich zwar installieren, funktioniert aber nicht mehr, da sie wohl nicht an KDE 4 angepasst wurde.

Fazit

Pardus 2011.2 ist eine bemerkenswert frische Distribution, die einen Test wert ist. Ihr größter Vorteil ist vielleicht, dass sie erst ab 2003 entstand und nach den ersten Anfängen dazu überging, traditionelle Paradigmen zu überdenken und durch Neuimplementierungen zu ersetzen. Alles, was Pardus von anderen Distributionen unterscheidet, wurde in Python implementiert, was den Entwicklern zufolge zu höherer Geschwindigkeit und besserer Wartbarkeit führt. Zudem sind bestimmte, in anderen Programmiersprachen häufige Fehler in Python ziemlich unwahrscheinlich, und so läuft das System auch sehr stabil und zuverlässig.

Pardus ist nicht die aktuellste Distribution, aber gerade die eher spärlichen Updates und die lange Lebensdauer der einzelnen Versionen werden von vielen Benutzern eher als Vorteil denn als Nachteil gesehen. Nur alle ein bis zwei Jahre erscheint eine ganz neue Version. Der Umfang der Distribution ist, wenn man die Online-Repositorien einbezieht, ausreichend, und zusätzliche Repositorien von Anwendern und Anwendergruppen sowie die Möglichkeit, Pakete aus dem Quellcode zu erstellen, erweitern das Angebot erheblich.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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