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Do, 8. Dezember 2011, 15:00

Linux in der Laserindustrie

Erste Schritte

Nach dem ersten Start von BeamConstruct zeigt sich dem Benutzer eine Oberfläche, welche dem ebenfalls im OpenAPC-Paket enthaltenen CNConstruct sehr ähnlich ist. Tatsächlich scheinen beide Applikationen eine gemeinsame Basis zu nutzen. Das bietet sich auch an, da beide dem Benutzer ähnliche CAD-Funktionalitäten bieten, welche benötigt werden, um Prozessdaten zu erzeugen. Die Unterschiede beginnen bei deren Nutzung: können die CNConstruct-Daten verwendet werden, um beispielsweise einen XY-Tisch und eine Fräse anzusteuern, so werden sie bei BeamConstruct eben zur Ansteuerung eines Scankopfes und eines Lasers verwendet. Grundsätzlich gilt die folgende Beschreibung also in nahezu identischer Weise auch für CNConstruct.

Wer ein Laserscannersystem sein eigen nennt und dieses mit BeamConstruct nutzen möchte, sollte die Applikation zuerst entsprechend der eigenen Hardware konfigurieren. Dazu findet sich im Menü Project ein Untermenü Project Settings.... Dieses öffnet das Fenster für globale Konfigurationen, im Panel Hardware kann dann festgelegt werden, welche Geräte von der Software angesteuert werden können. So ist es zum einen möglich, aus einer Liste verfügbarer Treiber für Scannercontroller den passenden Typ auszuwählen und diesen anschließend mit einem Klick auf den Button Configure entsprechend den eigenen Wünschen anzupassen. Nach dem gleichen Prinzip können bis zu zwei Motoren ausgewählt und eingestellt werden, mit denen es möglich ist, zusätzliche Bewegungen auszuführen. Damit lassen sich später komplexe Abläufe und Steuerungen realisieren wie beispielsweise das Bearbeiten eines Ringes, welcher dann Schritt für Schritt weiter gedreht wird, das Bearbeiten übergroßer Flächen, welche per zusätzlichem XY-Tisch unter dem Scanner weiter bewegt werden und vieles andere mehr.

An dieser Stelle sollte eine Warnung ausgesprochen werden: Die Laserbearbeitung ist ein gefährlicher Spaß. Kann ein unbedarfter Amateur mit einem vergleichsweise harmlosen Werkzeug wie einer Bohrmaschine beim unsachgemäßen Umgang schon für nennenswerte Schäden und ernsthafte Verletzungen sorgen, so sind Laser um ein vielfaches gefährlicher! Bereits Laserleistungen nur wenig oberhalb von 1 mW (entsprechend Laserklassen ab 3) können zum sofortigen Erblinden führen, bei entsprechend höheren Leistungen sind auch schwere Verbrennungen und Verletzungen möglich. Sicherheit bietet hier noch nicht einmal die Verwendung von handelsüblichen Laserpointern, da viele Billigprodukte ebenfalls eine viel zu hohe und hierzulande damit eigentlich nicht zulässige Leistung abgeben. Beim Experimentieren mit dieser Technologie ist auf jeden Fall äußerste Vorsicht geboten, eine Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen und die Einrichtung eines umfassenden Laserschutzes ist also unabdingbar!

Auch ist es keine Lösung, sich einfach nur vom Strahlweg des Lasers fern zu halten. Spätestens wenn dieser auf ein Objekt trifft, wird seine Strahlung auch reflektiert. Hat das Objekt dann keine exakt ebene Oberfläche (wie es nur bei einem Spiegel der Fall wäre) ist die Reflexionsrichtung und Streuung der Laserstrahlung nicht vorhersehbar. Und auch wenn das Internet voll von Videos ist, in denen Leute scheinbar ohne Folgen völlig planlos mit Lasern herumhantieren, so ist das kein Grund für eine Entwarnung: wenn diese blind sind, sind sie sicher kaum noch in der Lage, ein Video über diesen Zustand zu drehen und es bei YouTube hochzuladen.

Sind alle Maßnahmen getroffen, welche dafür sorgen, dass der Laser keinen Schaden anrichten kann, so ist auch die weitere Verwendung von BeamConstruct sorgenfrei möglich. Wurden alle Einstellungen vorgenommen, kann das erste Laserprojekt erzeugt werden.

Pro-Linux
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