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Do, 22. November 2012, 15:00

Ubuntu und Kubuntu 12.10

Eine kurze Vorstellung von Ubuntu 12.10 »Quantal Quetzal«

Das neue Ubuntu 12.10 »Quantal Quetzal« erweist sich trotz der teilweise umstrittenen Neuerungen und einiger Baustellen als weitgehend solide Veröffentlichung. Im Folgenden sollen die wichtigsten Neuerungen im Detail betrachtet werden.

Ubuntu bei der Installation

Hans-Joachim Baader

Ubuntu bei der Installation

Vorwort

Ein halbes Jahr nach Ubuntu 12.04 LTS wurde im Oktober Ubuntu 12.10 veröffentlicht. Es ist der Beginn eines neuen Zweijahreszyklus, der mit Ubuntu 14.04 LTS als neuer langfristig stabiler Version enden soll. Wie alle Versionen zwischen den LTS-Versionen soll auch »Quantal Quetzal« 18 Monate lang unterstützt werden.

Die neue Version bringt, in aller Kürze zusammengefasst, den Kernel Linux 3.5.5, die neuesten Versionen der Desktopumgebungen, viele neue bzw. aktualisierte Programme, vereinheitlichte Installation durch Integration fast aller Funktionen in das Installationsprogramm Ubiquity und verkleinerte Installations-Images für Server. Auch die Desktopumgebung Unity wurde erweitert, allerdings in nicht unumstrittener Weise. So sorgte die Installation der »Shopping-Linse«, die die Suchfunktion in der Übersichtsseite auf Online-Angebote erweitert, für starke Bedenken bezüglich der Privatsphäre. Zudem wurde die ohne Hardwarebeschleunigung auskommende Variante Unity 2D der Unity-Oberfläche entfernt. Es wird also, wie auch bei Gnome inzwischen erwogen wird, eine Hardware-3D-Beschleunigung vorausgesetzt, die notfalls mit llvmpipe emuliert werden kann. Im Rahmen des Möglichen sollen die Änderungen genauer betrachtet werden. Dabei wird sich dieser Artikel auf die Desktopumgebungen Unity und KDE beschränken.

Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der Hardwarekompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im Standard-Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wäre zu viel Aufwand für wenig Nutzen. Falls man auf Probleme mit der Hardware stößt, stehen die Webseiten von Ubuntu zur Lösung bereit.

Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Ziel des Artikels ist, werden für den Artikel zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 1024 MB RAM verwendet.

Installation

Auswahl der Partitionierung

Hans-Joachim Baader

Auswahl der Partitionierung

Auswahl der Zeitzone

Hans-Joachim Baader

Auswahl der Zeitzone

Ubuntu wird meist von einem Live-System aus installiert. Die erste Neuerung von Version 12.10 ist, dass es keine CD-Images mehr gibt, nur noch ein DVD-Image, das jetzt »Desktop-Image« heißt, allerdings im Umfang so weit reduziert wurde, dass es noch auf eine 800-MB-CD passen würde. Ob das funktioniert, geht aus der Dokumentation nicht hervor. Auf jeden Fall kann das ISO-Image auf DVD oder einem USB-Medium verwendet werden.

Auch die »Alternate«-CD ist abgeschafft, da jetzt endlich das Installationsprogramm Ubiquity die meisten Funktionen und die Flexibilität besitzt, die bisher nur in dem im Textmodus laufenden Installer zu finden waren. Eine Einschränkung gibt es zur Zeit: Software-RAID wird noch nicht unterstützt. Man muss es entweder nachträglich einrichten oder von der Alternate-CD von Ubuntu 12.04 installieren und dann ein Update machen.

Das CD-Format hat nur noch Bestand für die verschiedenen Server-Images, die Versionen für ARM- und PowerPC-Systeme einschließen. Ferner sind die Images für ARM-Desktops jetzt normale Live-Systeme, die man von USB-Medien starten kann. Ein Teil der Images unterstützt Secure Boot, nämlich das Desktop-Image, der Server und Edubuntu. Die anderen Varianten erhalten diese Unterstützung erst in der nächsten Version.

Für Ubuntu 12.10 werden dieses Mal 768 MB RAM für den Unity-Desktop als Mindestanforderung angegeben, doppelt so viel wie bisher. Für Kubuntu sollten es 512 MB RAM oder mehr sein. Das gleiche gilt jetzt auch für Xubuntu. Auch die Server-Edition wurde anspruchsvoller und verlangt jetzt 256 MB statt 128 MB. Man sollte allerdings generell mindestens so viel RAM haben, dass alle benötigten Anwendungen zugleich ohne zu swappen laufen können, denn nur so läuft das System vollständig flüssig.

Hier soll nur die Installation von der Desktop-DVD kurz vorgestellt werden. Die Installation unterlag nur wenigen sichtbaren Änderungen gegenüber der letzten Version. Hauptsächlich wurde die Partitionierung erweitert, so dass man jetzt auch die Optionen zu LVM und Verschlüsselung besitzt, die früher nur auf der Alternate-CD zu finden waren. Standardmäßig wird nur eine einzige große Partition mit dem Dateisystem ext4 sowie eine Swap-Partition angelegt. Das bleibt auch so, wenn man LVM einsetzt. Will man seine Partitionierung selbst definieren, muss man »Etwas anderes« auswählen, wodurch das Partitionierungswerkzeug gestartet wird. Dort können die gängigen Dateisysteme einschließlich Btrfs ausgewählt werden.

Direkt nach der Definition der Partitionen beginnt der Installer mit der Partitionierung und der Installation der Pakete im Hintergrund. Ein Fortschrittsbalken zeigt von hier an den Stand der Installation an. Parallel dazu kann man die Zeitzone auswählen und danach das gewünschte Tastatur-Layout einstellen.

Im letzten Schritt gibt man seinen Namen, Anmeldenamen, Passwort und den Computernamen ein. Wenn zuvor bereits per DHCP ein Name ermittelt werden konnte, wird dieser als Vorgabe angezeigt. Wenn erkannt wird, dass die Installation in einer virtuellen Maschine läuft, wird dagegen der Name benutzer-virtual-machine vorgegeben. Optional können Daten im Home-Verzeichnis verschlüsselt werden. Während man das Ende der Installation abwartet, kann man nun noch einige Tipps zu Ubuntu ansehen.

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