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Do, 6. Juni 2013, 15:00

Debian GNU/Linux 7.0 »Wheezy«

Paketverwaltung

Debian setzt nun auch auf PackageKit, das mit der eigenen Paketverwaltung Apt zusammenarbeitet. Unter Gnome und KDE wird mindestens einmal pro Woche automatisch geprüft, ob Software-Updates vorliegen, und das Vorhandensein von Updates angezeigt. Für die grafische Paketverwaltung steht gpk-application bereit, aber auch Synaptic, das keine Wünsche offenlässt, bis auf einen App-Store möglicherweise. Für diesen Zweck kann das Ubuntu Software Center Version 5.1.2 installiert werden.

Unter KDE wird nun Apper, der Nachfolger von KPackageKit, in Version 0.7.2 genutzt. Dieses Programm wurde auch von Kubuntu eingesetzt, bis es dort durch die Neuentwicklung Muon ersetzt wurde.

Gnome mit Paketverwaltung gnome-gpk

Hans-Joachim Baader

Gnome mit Paketverwaltung gnome-gpk

KDE mit Paketverwaltung Apper

Hans-Joachim Baader

KDE mit Paketverwaltung Apper

Paket-Updates sind erfahrungsgemäß durch das Ausbleiben von Überraschungen gekennzeichnet. Neue Programmversionen bringt Debian während des Lebenszyklus der Distribution grundsätzlich nicht. Es werden lediglich Sicherheitslücken und kritische Fehler korrigiert. Wo andere Distributionen schon kurz nach der Veröffentlichung weit über 100 Updates bereitstellen (mussten), waren diese bei Debian noch an den Fingern einer Hand abzählbar. Zumindest beinahe, denn durch die Behebung von Sicherheitslücken in den X11-Bibliotheken kam es zu einer ungewöhnlich hohen Zahl von Updates.

Kleinere Fehler in Anwendungen werden von Debian grundsätzlich nicht mehr korrigiert, wenn die Distribution veröffentlicht ist. Die Benutzer müssen selbst entscheiden, wie sie darauf reagieren. Schwerwiegende Fehler dagegen werden nach Möglichkeit im Rahmen der kleinen Distributions-Updates behoben, die alle paar Monate stattfinden. Geplant ist bereits die Herausgabe von Debian 7.0.1, weitere Versionen werden nach Bedarf folgen.

Die meisten Benutzer können mit dem stabilen Distributionszweig auskommen, in den man in Einzelfällen bei Bedarf Aktualisierungen einbaut, vorzugsweise über backports.debian.org, notfalls auch über Debian Testing oder Unstable. Dies minimiert den Wartungsaufwand. Andere Möglichkeiten sind das Einbinden von externen Repositorien, das Importieren von RPM-Paketen mit alien, das Compilieren von Hand und das Bauen von eigenen Paketen. Dies ist sicher keine vollständige Aufzählung. Wer Software von Hand compiliert, wird das Programm checkinstall wahrscheinlich nützlich finden, das die Software als minimales Debian-Paket installiert.

Fazit

Obwohl über zwei Jahre vergangen sind, kann man über Debian 7.0 fast das gleiche sagen, was für Debian 6.0 galt. Trotz zahlreicher Updates ist Debian geblieben, was es ist, und die große Zahl der Nutzer wird das dankbar aufnehmen.

Debian sieht sich als das »universelle Betriebssystem« (was andere natürlich nicht ausschließt) und wird diesem Anspruch auch in der neuen Version 7.0 gerecht. Universell ist es hinsichtlich der Zahl der unterstützten Architekturen, aber auch hinsichtlich der Einsetzbarkeit - sei es als Desktop-, Laptop- oder Server-System oder auch als Betriebssystem für Smartphones, NAS-Geräte und vieles mehr. Die Installation kann von Einsteigern bewältigt werden, ohne Experten einzuschränken, auch wenn eine Installation mit weniger Klicks möglich und wünschenswert wäre. Die relativ sparsame Ausstattung mit Features sorgt für einen geringen Speicherbedarf in der Standardinstallation.

In dem nicht zu lösenden Konflikt zwischen Aktualität und Stabilität setzt Debian klare Prioritäten. Das führt dazu, dass neue Debian-Versionen nicht so häufig erscheinen können und die Software etwas älter ist. Das heißt aber nicht, dass sie unbenutzbar ist; so manche Unternehmensdistribution ist mit deutlich älterer Software noch im Einsatz. Selbst diejenigen Benutzer, die immer das Neueste haben wollen, kann Debian im Prinzip bedienen. Es wird immer noch diskutiert, wie die Distribution in Zukunft vielleicht noch mehr Abstufungen zwischen Aktualität und Stabilität anbieten kann. Was dabei herauskommt, bleibt abzuwarten.

Sicher ist, dass Debian weiterhin unverzichtbar ist. Über tausend Mitarbeiter, von denen keiner vom Projekt direkt bezahlt wird, haben eine Distribution geschaffen, die nicht nur von vielen direkt genutzt wird, sondern mehr noch indirekt über die Distributionen, die von Debian abgeleitet sind. Debian feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag und steht offensichtlich besser da als je zuvor.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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Kommentare (Insgesamt: 42 || Alle anzeigen )
Wheezy (Outwest, Do, 18. Juli 2013)
Re[3]: Iceweasel (k_tz, Mi, 19. Juni 2013)
Re[2]: Iceweasel (.,.-,-.,.-,.-,, Sa, 8. Juni 2013)
NASA migriert ISS-Laptops von Windows zu DEBIAN LINUX (Hank, Sa, 8. Juni 2013)
Re: Iceweasel (Anonymous, Sa, 8. Juni 2013)
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