Login
Newsletter
Werbung

Do, 14. November 2013, 15:00

Ubuntu Touch ausprobiert

Systemeinstellungen im Überblick

Sujeevan Vijayakumaran

Systemeinstellungen im Überblick

Systemeinstellungen

Die Systemeinstellungen sind in drei Kategorien unterteilt: »Netzwerk«, »Persönlich« und »System«. Unter Netzwerk sind drei Konfigurationen verfügbar: WLAN, Bluetooth und Mobilfunknetz. Das WLAN lässt sich einschalten, die Umgebung kann nach neuen Netzen durchsucht werden und man kann sich problemlos mit diesen verbinden. Zudem gibt es die Einstellung, dass sich mit bereits betretenen Netzwerken wieder automatisch verbunden werden soll. Unter den Mobilfunk-Einstellungen lassen sich viele Optionen konfigurieren, etwa die Auswahl des Mobilfunk-Providers, die mobile Datennutzung oder auch Daten-Roaming im Ausland. In den Bluetooth-Einstellungen lässt sich zur Zeit ein Headset verbinden.

Unter den persönlichen Einstellungen gibt es vier Punkte: »Hintergrund«, »Sound«, »Sprache & Text« sowie »Accounts«. Unter »Hintergrund« lässt sich ein Hintergrundbild für die Scopes festlegen. Standardmäßig ist das Hintergrundbild ein orange-lila Farbverlauf in den aktuell typischen Ubuntu-Farben. Beim Festlegen eines Hintergrundbildes wird die Galerie geöffnet und man kann ein Foto auswählen.

Unter den Ton-Einstellungen befinden sich aktuell nur zwei verschiedene Punkte, nämlich die Töne für einen eingehenden Anruf sowie einer eingehenden SMS. Unter »Sprache & Text« ist es möglich die Systemsprache zu ändern. Der Standard ist US-Englisch, aber es sind weit mehr Sprachen verfügbar. Der letzte Punkt unter den persönlichen Einstellungen sind die Konten, in dem sich Konten von Ubuntu One, Twitter, Facebook und Google konfigurieren lassen.

Unter System finden sich vier Punkte: »Batterie«, »Zeit & Datum«, »Sicherheit & Datenschutz« sowie »Aktualisierungen«. Unter »Batterie« wird die Ladekapazität des Akkus in einem Graphen dargestellt. Zudem kann die Bildschirmhelligkeit mit Hilfe eines Schiebereglers angepasst sowie Funknetzwerke an- und ausgeschaltet werden. Unter »Zeit & Datum« lässt sich die aktuelle Zeitzone sowie die aktuelle Zeit anpassen und das aktuelle Datum setzen. Alternativ kann man die Uhrzeit und das Datum auch automatisch über das Netzwerk synchronisieren lassen. Unter den Datenschutz-Einstellungen ist es möglich, einige Funktionen zu beschneiden. Die Statistiken, die auf dem Welcome-Screen erscheinen, können so beispielsweise deaktiviert werden, damit Fremde sie nicht lesen können. Die Dash-Suche schlägt in der Standardeinstellung sowohl lokal auf dem Gerät als auch im Internet das Eingabewort nach. Dies kann man, wenn gewünscht, auf das Telefon selbst begrenzen. Weiterhin kann man anpassen, ob Absturz-Berichte an Canonical gesendet werden sollen oder nicht. Unter den Aktualisierungen lassen sich relativ einfach die Systemaktualisierungen suchen und aktualisieren. Es kann auch ausgewählt werden, ob die Aktualisierungen automatisch installiert werden oder man diese eben manuell durchführt. Hierbei handelt es sich allerdings ausschließlich um Systemaktualisierungen; App-Aktualisierungen werden separat gehandhabt.

Der letzte Punkt in den Systemeinstellungen ist »Über das Telefon«. In diesem Punkt werden fast ausschließlich Informationen zum Gerät dargestellt, wie etwa die Seriennummer, die IMEI, die Betriebssystem-Version (hier: Ubuntu 13.10) oder auch der letzte Aktualisierungszeitpunkt. Zusätzlich gibt es den Storage-Punkt, in dem die Speichernutzung angezeigt wird. Dort wird außerdem der freie Speicher angezeigt sowie welche Arten von Dateien den Platz auf dem Gerät belegen.

Terminal

Zu (fast) jedem Linux-System gehört ein Terminal-Emulator. Auch Ubuntu Touch besitzt eine Terminal-App, mit der man Kommandos ausführen kann. Für den täglichen Gebrauch von Ubuntu Touch braucht man eigentlich keine Terminal-App. Ein Otto-Normalverbraucher sollte also eigentlich mit der Terminal-App nichts anfangen können. Shell-Liebhaber werden vermutlich Gefallen an der Terminal-App gewinnen, da man durchaus diverse Vorteile hat, wenn man einige Konsolen-Anwendungen nutzen möchte. Näheres dazu folgt im späteren Verlauf des Textes. In den Einstellungen zu der App lässt sich sowohl die Textgröße anpassen als auch das Farbschema konfigurieren.

Weitere Apps

Einige der Core-Apps werden in diesem Test-Bericht nicht näher behandelt. Es gibt nämlich zusätzlich zu den oben genannten, ausführlich vorgestellten Apps weitere vorinstallierte Apps für das Wetter, für Aktien, einen Datei-Manager sowie einen RSS-Reader namens Shorts.

Weiterhin sind vier Apps für Twitter, Facebook, Amazon und Google Mail enthalten. Die Apps sind allerdings nichts anderes als »Wrapper-Apps«, die jeweils die mobilen Seiten des jeweiligen Dienstes aufrufen. Problematisch ist dabei, dass einige Apps eigene Gesten benötigen. In der Twitter-App kann man nämlich die Tweets abrufen beziehungsweise aktualisieren, wenn man die Timeline nach unten zieht. Das funktioniert allerdings unter Ubuntu Touch nicht, da systemweit ein sogenanntes »Bouncing« aktiv ist. Das heißt, der Inhalt der App wird beim Scrollen nach oben oder nach unten gezogen, auch wenn kein Inhalt mehr folgt. Beim Loslassen des Fingers rutscht es wieder an die richtige Stelle. Dieses Feature ist beispielsweise bei iOS und auf Samsungs Android-Geräten aktiv. Das Problem hierbei ist also, dass das systemweite Feature die Geste innerhalb der App überschreibt. Hier wäre es also notwendig, dass die Gesten auch von HTML5-Apps genutzt werden können, sofern nicht das Ubuntu SDK verwendet wird.

Vorinstalliert sind zusätzlich zwei Spiele: Sudoku und Dropping Letters. Sudoku sollte für die meisten bekannt sein. Beim Spiel Dropping Letters fallen Buchstaben von oben nach unten. Ziel des Spiels ist es, anhand der Buchstaben Wörter zu bilden, damit die Kästchen verschwinden. Ist eine der Spalten vollständig mit Buchstaben gefüllt, dann ist das Spiel zu Ende.

Click Packages

Das Ubuntu Software Center gibt es zur Zeit nicht für Ubuntu Touch. Um Apps zu installieren, existiert ein Bereich unterhalb der installierten Apps im Application-Scope. Dieser wird einfach nur mit »weitere Vorschläge« betitelt. Dort finden sich zusätzlich zu den installierten Apps noch etwas mehr als 50 Apps. Einige der Apps sind einfache Wrapper über mobile Webseiten, andere sind wiederum »echte« native Apps, die speziell für Ubuntu Touch entwickelt wurden. Im Rahmen des Ubuntu App Showdown Contests sind unter anderem drei Apps entstanden: ein Reddit-Client namens »Karma Machine«, eine Rezeptverwaltungs-App »Saucy Bacon« sowie das Spiel »Snake«.

Weiterhin gibt es bislang nur wenige interessante Apps. Zu diesen gehört zum Beispiel Fahrplan, mit der man Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr in Europa und Australien planen kann. Mit TouchWriter lassen sich Texte am Smartphone schreiben, die dann zu PDF, ODT oder auch HTML exportiert werden können. Die App »Geldliste« reiht sich in die Reihe der produktiven Apps ein, mit denen man seine Ausgaben verwalten kann. Mit Ubuntu Tasks und Simple ToDo sind auch Todo-List Manager verfügbar.

Was fehlt?

Einige aufmerksame Leser haben vielleicht schon gemerkt, was für eine wichtige App fehlt: eine für E-Mails! In den Core-Apps gibt es aktuell keinen E-Mail-Client. Es ist zwar eine Gmail-Web-App vorinstalliert, allerdings ist diese weder nativ, noch möchte jeder Google Mail nutzen. Für das erste Release von Ubuntu Touch wird es somit keine native E-Mail-App geben. Vermutlich wird frühestens für Ubuntu 14.04 eine entsprechende Anwendung erscheinen.

Einige Nutzer dürften zusätzlich vermutlich einen WhatsApp-Client vermissen. Dieser Dienst wird von vielen Nutzern weltweit genutzt. Das Problem hierbei ist das proprietäre Protokoll. Es gab zwar bereits einen Ansatz, einen WhatsApp-kompatiblen Client für Ubuntu Touch bereitzustellen, aber die Arbeiten sind wieder zum Erliegen gekommen. Grund war, dass dem Autor die Zeit zum Entwickeln fehlte, nachdem WhatsApp das Protokoll verändert hatte. Hier wäre natürlich das Angebot einer App durch die Firma hinter WhatsApp ideal, was zur Zeit noch nicht in Sicht ist.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung