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Do, 9. Januar 2014, 15:00

Fedora 20

Übersichtsseite von Gnome

Hans-Joachim Baader

Übersichtsseite von Gnome

Gnome

Gnome 3.10 ist der Standard-Desktop von Fedora 20, wenn man nicht ausdrücklich KDE, Xfce, LXDE oder etwas anderes auswählt. Beim ersten Start wird das Programm Gnome-Initial-Setup gestartet, das das Setzen einiger Optionen und die Eingabe von Online-Konten ermöglicht. Alle Schritte können auch übersprungen und später ausgeführt werden. Nach dem Setup startet jetzt auch die Gnome-Online-Hilfe automatisch.

Firefox-Startseite

Hans-Joachim Baader

Firefox-Startseite

Der Standard-Webbrowser unter Gnome ist Firefox 26.0. Einige Firefox-Plugins sind vorinstalliert, und zwar die Gnome Shell-Integration und einige freie Multimedia-Codecs. Sonstige Erweiterungen sind nicht installiert. Die Office-Suite LibreOffice ist in Version 4.1.4.2 verfügbar, muss aber explizit ausgewählt werden, sonst wird keine Office-Suite installiert. Die Paketverwaltung erfolgt jetzt über Gnome-Software, das in einem späteren Abschnitt noch behandelt wird.

Die meisten Neuerungen in Gnome 3.10 sind nicht sehr groß. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der neu entworfene Bereich für den Systemstatus. In vorherigen Versionen bestand der Bereich aus einer Reihe von Menüs in der Ecke der oberen Leiste. Der neue Systemstatus-Bereich ersetzt diese durch ein einzelnes Menü. Das soll mehr Fokus auf die wichtigen Informationen bieten, daher wurden viele Menüpunkte entfernt und sind nur noch über andere Programme zugänglich. In dem neuen Menü verbergen sich ein paar Schieberegler und Akku-Anzeige, die auch fehlen können, und Buttons für die Systemeinstellungen, Bildschirmsperre und Ausschalten. Es gibt keine Möglichkeit, sich aus- und wieder einzuloggen (Beenden der Gnome-Shell), was man beispielsweise benötigt, wenn man Konfigurationsänderungen sehen will; entsprechende Optionen, wie sie z.B. bei KDE vorhanden sind, fehlen hier. Glücklicherweise gibt es eine Shell-Erweiterung, die das wieder herstellt.

Ein gänzlich neues Benutzerelement in Gnome 3.10 sind die Kopfleisten. Diese verbinden Titelleisten und Werkzeugleisten in einem Element, was mehr Platz für Fensterinhalte lässt. Auch das ist letztlich eine Optimierung für kleine Bildschirme, die für normale Desktop-Benutzer eher Verwirrung stiftet, aber vielleicht erweist sich ihr Nutzen ja noch, wenn man sich daran gewöhnt hat.

Die neue Anwendung »Karten« nutzt die Daten von OpenStreetMap oder optional Satellitenbilder. Es ist möglich, nach Stadtnamen, Sehenswürdigkeiten und interessanten Orten zu suchen, oder zu dem eigenen Standort zu gehen, oder jedenfalls das, was das Programm für den eigenen Standort hält. Merkwürdig sind die anfänglichen Koordinaten (Manhattan). Das Programm bietet bei weitem nicht so viel wie Marble und wird es wohl auch nie, besitzt aber eine viel einfachere Oberfläche, was ja auch von Vorteil sein kann. Es besitzt jedenfalls einiges Potential.

Einstellungen für Gnome

Hans-Joachim Baader

Einstellungen für Gnome

Die Gnome-Shell kann dank Software-Rendering auf jeder Hardware laufen, auch wenn keine Hardware-3D-Beschleunigung zur Verfügung steht. Das Software-Rendering ist einigermaßen schnell und durchaus noch benutzbar, doch wird man es wohl kaum ertragen, wenn man keinen sehr schnellen Prozessor hat. Die Situation bessert sich mit einem Mehrkern-Prozessor, doch Videos verzögerungsfrei abzuspielen, ist auf diese Weise schwer. Bei kleinen Videoformaten kann es aber noch gelingen.

Die Bedienung von Gnome lässt in der Standardeinstellung so viel zu wünschen übrig, dass man sich sofort nach dem Classic-Modus sehnt. Nichts ist einstellbar, nichts ist wirklich logisch. Doch der Classic-Modus wird jetzt in Fedora nicht mehr standardmäßig installiert. Man kann aber das Paket gnome-classic-session nachinstallieren.

Die Alternative ist die Installation von Gnome Shell-Erweiterungen von der Gnome-Webseite. Aber nicht einmal dafür gibt es eine Option in Gnome selbst. Die Rettung ist das gnome-tweak-tool, auf Deutsch Optimierungswerkzeug genannt, das man aber erst einmal installieren muss. Mit diesem lassen sich - neben vielen anderen Dingen - Erweiterungen installieren. Um zu ersten Erweiterungen zu gelangen, enthält das Programm einen Link zur Gnome-Webseite. Die Installation von dort wird angestoßen, indem man auf der Seite der jeweiligen Erweiterung den Schalter von »off« nach »on« bewegt. Dann erscheint ein Dialog im Browser, der fragt, ob man die Erweiterung installieren will, und falls man bestätigt, wird sie installiert. Eine Rückmeldung des Systems fehlt leider, und erst ein Neustart des Optimierungswerkzeugs zeigt die neu installierten Erweiterungen.

Installation einer Shell-Erweiterung

Hans-Joachim Baader

Installation einer Shell-Erweiterung

Installierte Shell-Erweiterungen im Optimierungswerkzeug

Hans-Joachim Baader

Installierte Shell-Erweiterungen im Optimierungswerkzeug

Gnome Classic besteht aus fünf Erweiterungen, die man durch die Eingabe des Suchbegriffs »Classic« findet (es gibt sicher noch andere Erweiterungen mit ähnlichem Fokus, aber das soll erst einmal genügen). Eine andere Erweiterung stellt den Logout-Button wieder her, diese kann man auch gleich installieren.

Und siehe da: Nachdem die Erweiterungen ihre Arbeit aufnehmen, wird Gnome 3 benutzbar. Als dauernder Gnome-Benutzer würde man jetzt noch das Aussehen des Desktops optimieren, vielleicht weitere Erweiterungen installieren usw. Es zeigt sich nun, dass Gnome 3 sehr schnell, elegant und stabil ist. Es muss ja einen Grund haben, warum Gnome 3 neben KDE immer noch der bei weitem beliebteste Desktop ist. Die mitgelieferten Anwendungen allerdings mögen einigen Benutzern gefallen, anderen nicht. Das spielt keine große Rolle, da man seine Anwendungen nicht nach der Desktop-Zugehörigkeit wählt, sondern danach, was einem am meisten zusagt.

Eines scheint in Gnome 3 trotzdem zu fehlen, nämlich eine Sitzungsverwaltung. Es sollte möglich sein, beim Login in Gnome die zuletzt gestarteten Anwendungen wieder zu starten, möglichst mit den letzten Einstellungen. Stattdessen gibt es lediglich die Möglichkeit, bestimmte Programme beim Login automatisch zu starten, und selbst das nur über das Optimierungswerkzeug.

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