Sozi – Eine kurze Einführung in das Inkscape-Plugin
Wer heute seine Zuhörer nicht langweilen möchte, greift zu innovativen Präsentationskonzepten. Diese vermisst man unter Linux natürlich nicht, so gibt es beispielsweise das Plugin Sozi für Inkscape.
Prezi hat es vorgemacht und für einen richtigen Rummel gesorgt: Die Präsentation als interaktiven Rundflug auf einem endlosen Präsentationspapier. Die vermeintlich »langweiligen« Präsentationen, die herkömmliche Programme wie LibreOffice Impress produzieren, werden als altmodisch, langweilig und wegen ihres linearen Konzeptes nicht dem menschlichen Denken angepasst bezeichnet. Sicher kann man von diesem Konzept halten, was man mag. Ein Blick auf das Inkscape-Plug-in Sozi lohnt sich trotzdem, denn man kann die Einsatzmöglichkeiten keineswegs nur auf Präsentationen einschränken.
Prezi selbst ist mit seinem Geschäftsmodell nicht einmal als kostenlose Alternative wirklich nutzbar, denn alle damit erstellten Präsentationen sind für jeden zugänglich. Prezi ist des Weiteren für Linux offiziell nicht verfügbar und baut auf Flash auf, das nicht jeder nutzen mag.
Das Konzept von Sozi ist es, JavaScript zu den SVG-Dateien hinzuzufügen (bzgl. SVG siehe auch »Bildformat SVG verstehen«, freiesMagazin 02/2010). Diese Dateien können von nahezu jedem Browser dargestellt werden. Es kann von der offiziellen Homepage bezogen werden und ist auch in der Paketverwaltung vieler Distributionen über das Paket sozi enthalten.
Ein Beispiel
Als erstes Beispiel kann man eine Art Ideenbaum verwirklichen, also einen symbolischen Baum, an dem Ideen als Früchte hängen. Die Früchte – etwa Äpfel – werden nur mit Zahlen gefüllt, die der Reihe nach »angeflogen« werden sollen. Jedes Objekt kann Sozi als Anknüpfungspunkt übergeben werden. Dabei erfolgt die Darstellung in der richtigen Größe und im richtigen Winkel.
Es bietet sich an, der Grafik eine neue Ebene zu spendieren, auf der diese Bereiche gekennzeichnet werden. Dies ist kein Muss, hat aber den Vorteil, dass mit dem Ausblenden dieser Ebene auch alle Sozi-spezifischen Objekte ausgeblendet werden.
Hat man die entsprechenden Objekte, etwa Kreise oder Rechtecke, im entsprechenden Winkel auf dieser Ebene angelegt, können diese markiert werden und über den Menüpunkt
in die Präsentation eingebunden werden. Ein Fenster mit der Nachricht »Sozi arbeitet, bitte warten...« erscheint immer und sollte nicht geschlossen werden.Im linken Bereich des neuen Fensters erscheint nun die Reihenfolge der Präsentation, im rechten können die im folgenden erklärten Einstellungen getätigt werden. Es lohnt sich, den Ablaufpunkten sprechende Namen zu geben, da diese so besser wieder gefunden werden können – diese Namen erscheinen auch in der Präsentation.
Die Option
kann aktiviert werden, wenn das entsprechende Objekt in der fertigen Präsentation nicht zu sehen sein soll. Dies ist in diesem Fall sinnvoll, denn dadurch erscheinen die Rahmen nicht in der Präsentation. kann aktiviert werden, wenn der Darstellungsbereich nur auf dieses Objekt beschränkt sein soll. Der automatische Vorlauf nach der in eingegebenen Zeit kann mit erfolgen. gibt die Dauer des Animationsprozesses an. Als Profil bietet sich primär das Profil an.
Dieser Vorgang kann für alle Bereiche wiederholt werden, bis eine vollständige Liste aller Elemente der Präsentation entstanden ist. Nun kann die Datei abgespeichert und in einem Browser wiedergegeben werden. Die Navigation erfolgt dann mithilfe der Pfeiltasten oder der Maus. Eine Übersicht über alle Ablaufpunkte kann mit der mittleren Maustaste angezeigt werden. Es kann aber auch frei mit der Maus navigiert und gezoomt werden.