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Do, 26. Juni 2014, 15:00

Red Hat Enterprise Linux 7

Das Grundsystem und der Start

Das Login-Fenster

Mirko Lindner

Das Login-Fenster

Der Start des mitgelieferten Kernels 3.10 gestaltet sich wenig spektakulär. Das Produkt verzichtet in der aktuellen Version komplett auf einen Ladebalken. Erstmalig setzt Red Hat auch in der Enterprise-Version auf GRUB2. Die neue Generation bietet gegenüber GRUB 0.96, der in RHEL 6 zum Einsatz kam, eine Reihe von neuen Funktionen und Verbesserungen. Unter anderem unterstützt der Bootloader neben BIOS auch zusätzliche Firmwaretypen, einschließlich EFI und OpenFirmware und neben Master Boot Record (MBR) Partitionstabellen auch GUID Partitionstabellen (GPT).

Die wohl größte Neuerung der Basisarchitektur von RHEL stellt der Schwenk auf Systemd dar. Das neue System will zahlreiche Nachteile der alten Lösung SysVInit beseitigen und ermöglicht unter anderem das Hochfahren des Systems ohne Ausführung von Shell-Skripten. Bereits bei der Vorstellung des neuen Systems versprach der Entwickler, dass die Nutzung von Systemd zu einem stark parallelisierten und damit schnelleren Startvorgang führen wird, sowie das Starten und Stoppen von Diensten zuverlässiger vonstattengehen soll.

Der Ersatz für das klassische Init-System wird maßgeblich von den beiden Red Hat-Angestellten Lennart Poettering und Kay Sievers entwickelt. In der eingesetzten Version 208 bietet es unter anderem eine Unterstützung für eine zeitbasierte Logrotation und weitreichende Logging-Mechanismen.

Ebenfalls neu in RHEL ist die Möglichkeit, schnelle Blockgeräte als Cache für langsamere Blockgeräte einzusetzen. So ermöglicht es die Funktion beispielsweise einem PCIe SSD-Gerät, als Cache für Direct-Attached Storage (DAS) oder Storage Area Network (SAN) Storage zu agieren, wodurch die Dateisystemleistung erhöht wird. Die Funktionalität selbst wird allerdings als Technologievorschau angeboten und wird dementsprechend auch nicht offiziell von Red Hat unterstützt. Ebenfalls als Technologievorschau führt Red Hat Enterprise Linux 7 LVM-Cache und die LVM-Programmierschnittstelle ein.

Der Desktop

Hat der Anwender die grafische Oberfläche als Standard eingestellt, erblickt er beim ersten Start das Login-Fenster der Standardumgebung Gnome. Die Umgebung wird in der Version 3.8.4 ausgeliefert. Wie bereits angekündigt nutzt der Hersteller in der Standardeinstellung nicht die neue Shell, sondern setzt Gnome im »Classic«-Modus ein. Als Grund hatte Red Hat bereits in der Vergangenheit die Gewohnheiten der Benutzer angegeben. Demnach haben sich Kunden bereits an die alte Oberfläche gewöhnt und Red Hat will sie nicht durch einen radikalen Schnitt, wie er in Gnome 3 stattfand, verschrecken. Denise Dumas, Leiterin der Softwareentwicklung bei Red Hat, sprach bei der initialen Ankündigung von dem Wunsch des Unternehmens, »die bewährten Abläufe der Kunden in RHEL nicht stören zu wollen«. Wer allerdings die neue Variante einsetzen möchte, kann sie selbstredend starten. Einschränkungen hat der Anwender nicht zu fürchten.

Gnome in der Standardansicht ...

Mirko Lindner

Gnome in der Standardansicht ...

... und in der ebenfalls verfügbaren, neuen Ansicht

Mirko Lindner

... und in der ebenfalls verfügbaren, neuen Ansicht

KDE SC in der Version 4.10

Mirko Lindner

KDE SC in der Version 4.10

Gänzlich ohne Umstellung kommen die Anwender allerdings auch in RHEL 7 nicht aus. Neben der obligatorischen Änderung der grafischen Gestaltung änderte sich auch bedingt durch den Einsatz der neuen Umgebung auch das Login-Fenster, das nun auf den Gnome Display Manager setzt. Weitere Manager werden von Red Hat nicht offiziell unterstützt und dementsprechend auch nicht ausgeliefert.

Zusätzlich zu Gnome liefert der Hersteller offiziell auch KDE aus. Die in der Version 4.10 ausgelieferte Umgebung wurde ebenfalls angepasst und vorkonfiguriert. Wie auch bei Gnome gibt es keine wirklichen Punkte, die beanstandet werden können. Die Umgebung ist sauber konfiguriert und für ein Serversystem mehr als funktionell eingerichtet.

Wer das System in der deutschen Sprache installiert, bekommt ein weitgehend lokalisiertes System vorgesetzt, bei dem das Unternehmen sogar das Änderungslog übersetzt hat.

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