Administration von Debian & Co im Textmodus – Teil I
Dieser dreiteilige Workshop richtet sich an alle, die sich auf die eine oder andere Weise mit Debian oder auf Debian basierenden Distributionen (z.B. Ubuntu oder Linux Mint beschäftigen wollen oder /müssen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um den heimischen Server oder Desktop, den gemieteten virtuellen Server für die Homepage oder die Rechner innerhalb der Firma handelt.
Inhalt des Workshops ist die Administration mittels der Kommandozeilenwerkzeuge: Diese bieten – neben dem Gewinnen eines tieferen Einblicks in die Distribution – den Vorteil, im Falle eines Falles auch ohne eine grafische Oberfläche das System administrieren und ggf. Systemfehler beheben zu können. Und natürlich gehören (zumindest grundlegende) Kenntnisse über die Administrationsmöglichkeiten auf der Kommandozeile zu den Basisfertigkeiten eines jeden Administrators.
Teil I des Workshops widmet sich den Workshop-Vorbereitungen, dem Benutzer »root«, dem Erlangen von grundlegenden Informationen über das System, Pfadangaben unter Linux, zeitsparenden Tipps, grundlegenden Dateioperationen, den Zugriffsrechten, der Suche nach Dateien und Textinhalten und dem Finden von Hilfestellungen.
In den Teilen II und III wird es unter anderem um die Konfiguration des Netzwerkes und die Softwareverwaltung gehen sowie darum, Fehler zu identifizieren und zu beheben. Natürlich werden auch die allseits »beliebten« Praxisfälle »Kaputten Bootmanager reparieren« und der Klassiker »Passwort vergessen« nicht fehlen.
Es ist empfehlenswert, möglichst viele der hier aufgeführten Kommandos selbst auszuprobieren, auch wenn im Verlauf des Workshops nicht ausdrücklich dazu aufgefordert wird. Denn hier gilt wie (fast) überall sonst auch: Durch das tatsächliche Ausführen bleibt das Gelernte am besten hängen. Die Probleme, die beim Ausprobieren auftreten und die entsprechenden Problemlösungsstrategien lassen sich so am einfachsten finden und erproben. Auf dem virtuellen Workshop-Computer kann nämlich – im Gegensatz zum Server »im echten Leben« – nichts kaputt gehen, was durch ein erneutes Importieren der virtuellen Maschine nicht wiederherzustellen wäre.
Was braucht man alles?
Wer möglichst viel vom Inhalt dieses Workshops für sich »mitnehmen« möchte, sollte zum aktiven Mitmachen und Ausprobieren Folgendes bereitstellen:
- ein PC/Notebook mit installierter VirtualBox-Software (ab Version 4.3.4)
- die Debian-Admin-Workshop-Appliance (488 MB)
- eine aktuelle ISO-Datei der Live-Linux-Distribution Knoppix (ca. 700 MB)
- ein funktionierendes Netzwerk mit Internetanbindung
- diesen Artikel
Was ist die Debian-Admin-Workshop-Appliance?
Für den Workshop wurden zwei virtuelle Maschinen(VMs) erstellt und in ein Installationspaket verpackt. Dieses Installationspaket – auch Appliance genannt – kann nun auf anderen Rechnern in eine Virtualisierungssoftware importiert werden, um die beiden VMs zu erhalten.
Die beiden VMs
Bei den beiden VMs handelt es sich um ein mit m23 aufgesetztes Debian Wheezy, auf dem die Schritte des Workshops ausprobiert werden können und eine VM mit der Firewall-Distribution IPCop, die als virtueller Router genutzt wird. Letztere muss während des Übens zwecks Internetverbindung eingeschaltet sein, braucht jedoch nicht verändert zu werden.
Import
Das Installationspaket lässt sich z.B. unter VirtualBox importieren. Hierzu lädt man VirtualBox für das eigene Betriebssystem herunter und installiert es wie auf der VirtualBox-Seite angegeben. Danach startet man VirtualBox und importiert die Appliance wie folgt:
- Im Dialog-Fenster unter auf den Button klicken, dann die heruntergeladene Datei Debian-WS.ova auswählen und mit bestätigen.
- Wichtig: Das bleibt deaktiviert.
- Nach einem Klick auf muss man etwas warten...
- Die beiden virtuellen Maschinen (»Debian-Admin-Workshop« und »IPCop«) können dann gestartet werden, wobei man bei der »Debian-Admin-Workshop«-VM etwas warten muss, da diese absichtlich keine Netzwerkverbindung aufnehmen kann.
- Nutzername und Passwort für die »Debian-Admin-Workshop«-VM lauten
test
undtest
bzw.root
undtest
. - Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Nutzername und Passwort für die »IPCop«-VM
root
/testtest
lauten; dies wird aber nicht benötigt. - Die Weboberfläche von IPCop ist zudem über HTTPS auf dem Port 8443 (https://192.168.1.4:8443) mit dem Nutzer
admin
und Passworttesttest
zu erreichen – dies allerdings nur innerhalb des abgetrennten Subnetzwerkes und nicht direkt vom Gastgeber-Rechner aus.