Spacewalk – Teil 4: Verwaltung von Solaris-Systemen
Vorbereitung der Solaris-Systeme
Bevor Solaris-Systeme mit Spacewalk verwaltet werden können, müssen die für das verwendete Release konzipierten OpenSSL- und ZIP-Bibliotheken und die GCC-Runtime installiert werden. Oftmals sind diese Bibliotheken bereits vorinstalliert – andernfalls hilft ein Blick in die offiziellen Installationsmedien:
# pkginfo|egrep -i "zlib|openssl|gccruntime" system SUNWgccruntime GCC Runtime libraries system SUNWopensslr OpenSSL Libraries (Root) system SUNWzlib The Zip compression library
Unter OpenIndiana-Derivaten lautet das Paket der GCC-Runtime gcc-libstdc
und kann komfortabel über das pkg-Kommando wie folgt installiert werden:
# pkg install gcc-libstdc
Für ältere SUN Solaris-Releases stehen die benötigten Pakete unter Umständen nicht auf den offiziellen Installationsmedien zur Verfügung. In diesem Fall hilft ein Blick auf die Webseite des unabhängigen OpenCSW-Spiegels – hier gibt es auch für alte Solaris-Releases noch zahlreiche Software-Pakete.
Zur Systemverwaltung werden noch einige Python-Tools benötigt, die auf der Spacewalk-Webseite heruntergeladen werden können. Die sogenannten Bootstrap-Pakete sind nach Solaris-Release und Architektur gegliedert; so existieren Pakete für Solaris 8 bis 10, jeweils für die Architekturen SPARC und x86. Für Solaris 11 existiert kein offizieller Tarball, die Verwendung des Solaris 10-Tarballs funktioniert hier jedoch ebenfalls.
Der Tarball muss auf dem Solaris-System entpackt und die Software-Pakete installiert werden:
# gzip -d rhn-solaris-bootstrap*.tar.gz # tar xf rhn-solaris-bootstrap*.tar # cd rhn-solaris-bootstrap-* # for i in *.pkg ; do pkgadd -d $i all; done
Anschließend müssen die Pfade für gemeinsame Programmbibliotheken angepasst werden. Dieser Schritt unterscheidet sich zwischen Solaris 10, 11 und OpenIndiana. Unter Solaris 10 benutzt man:
# crle -l /lib -l /usr/lib -l /usr/local/lib -l /opt/redhat/rhn/solaris/lib
Unter Solaris 11 lautet der Befehl leicht abgewandelt:
solaris11 # crle -l /lib -l /usr/lib -l /usr/local/lib -l /usr/srw/lib -l /opt/redhat/rhn/solaris/lib
Und schließlich unter OpenIndiana benutzt man den Befehl:
# crle -l /lib -l /usr/lib -l /opt/redhat/rhn/solaris/lib
In diesem Beispiel wird die bereits definierte Pfadliste um den Pfad /opt/redhat/rhn/solaris/lib erweitert. In diesem Ordner befinden sich SSL- und Python-Bibliotheken. Werden die Pfade nicht korrekt angepasst, können die installierten Python-Anwendungen nicht gestartet werden.
Es empfiehlt sich, das eigene oder systemweite Benutzerprofil anzupassen, damit die neu hinzugekommenen RHN-Kommandos auch zur Verfügung stehen. Diese Anpassung ist notwendig, da sich die Programme in einer eigenen Ordnerstruktur befinden – dieser Pfad gehört nicht zu den Standard-Suchpfaden.
PATH=$PATH:/opt/redhat/rhn/solaris/bin:/opt/redhat/rhn/solaris/usr/bin:/opt/redhat/rhn/solaris/usr/sbin MANPATH=$MANPATH:/opt/redhat/rhn/solaris/man export PATH export MANPATH
Sollen für das Solaris-System auch Remote-Befehle und das Konfigurationsmanagement aktiviert werden, müssen die entsprechenden Berechtigungen vergeben werden:
# rhn-actions-control --enable-run # rhn-actions-control --enable-deploy
Bei älteren Solaris-Versionen steht das Programm rhn-actions-control
unter Umständen nicht zur Verfügung. Hier müssen ersatzweise Ordner- und Dateistrukturen erstellt werden, um die benötigten Berechtigungen zu erteilen:
# mkdir -p /opt/redhat/rhn/solaris/etc/sysconfig/rhn/allowed-actions/{script,configfiles} # touch /opt/redhat/rhn/solaris/etc/sysconfig/rhn/allowed-actions/script/run # touch /opt/redhat/rhn/solaris/etc/sysconfig/rhn/allowed-actions/configfiles/all