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Do, 26. März 2015, 15:00

Spacewalk – Teil 5: Troubleshooting und Zukunft

Zukunft von Spacewalk

Wie Leser der vorherigen Teile dieser Artikel-Serie wissen, dient Spacewalk unter anderem als Upstream-Projekt für den kommerziellen Red Hat Satellite-Server – in der Version 5.x, um genau zu sein. Im September 2014 hat Red Hat die neue Hauptversion 6 dieser Software freigegeben. Auch wenn der Name eine Affinität zu Spacewalk suggeriert, hat dieses Produkt nichts mehr mit der ursprünglichen Software gemeinsam. Technologisch betrachtet ist Red Hat Satellite 6 eine komplette Neuentwicklung – aus Marketing-Gründen wurde jedoch der altbekannte Produktname gewählt. Gegenüber Red Hat Satellite 5.x bietet die neue Software fortschrittlichere Verwaltungsfunktionen, eine bessere Skalierung und Cloud-Unterstützung.

Red Hat unterstützt derzeit beide Produkte parallel, weswegen auch die Aktivität des Spacewalk-Projekts unverändert ist. Im Januar 2015 wurde mit Red Hat Satellite 5.7 ein weiteres Minor-Update des »Legacy«-Produkts veröffentlicht. Im März 2017 wird Red Hat als Initiator und tragende Kraft den Support für Red Hat Satellite 5.x einstellen, was eventuell auch Auswirkungen auf das Spacewalk-Projekt haben könnte. SUSE plant derzeit nicht, Spacewalk als zugrunde liegende Plattform für den hauseigenen SUSE Manager abzulösen. Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren eine sehr aktive Community rund um Spacewalk gebildet, nicht zuletzt trägt hier auch SUSE zur stetigen Weiterentwicklung bei. Als Beispiel hierfür sei die in Spacewalk 2.1 erstmals neu eingeführte, auf Bootstrap und jQuery basierende, Web-Oberfläche genannt. Red Hat Satellite 6 setzt auf der quelloffenen Lifecycle-Managementsoftware Katello auf und vereint so zahlreiche Open-Source-Tools, u.a.:

  • Puppet und Git für Konfigurationsmanagement
  • Foreman zur Provisionierung
  • Pulp für Content-Management
  • Candlepin für Subscription- und Entitlement-Management

Abgesehen vom Produktnamen gibt es keine Gemeinsamkeiten mit dem alten Management-Produkt, weswegen Einarbeitungsvermögen benötigt wird.

Katello 2.0

Christian Stankowic

Katello 2.0

Katello

Laut Red Hat ist Katello nicht als Upstream-Projekt, sondern als eine der von Red Hat Satellite 6 verwendeten Kernkomponenten zu betrachten. Vergleicht man beide Produkte, ist eine starke Ähnlichkeit hinsichtlich des Designs und des Funktionsumfangs jedoch nicht von der Hand zu weisen. Während Red Hat für Satellite 6 entsprechende Lizenzkosten berechnet, kann Katello kostenfrei bezogen werden. Für Spacewalk- und Satellite 5.x-Anwender ist das interessant, um über eine eventuelle Migration zu entscheiden.

Katello kann derzeit auf Enterprise Linux 6- und 7-Systemen betrieben werden, es werden lediglich 64-bit Systeme unterstützt. Zu den derzeit unterstützten Client-Betriebssystemen gehört darüber hinaus auch Enterprise Linux 5. Auf Client-Systemen werden auch abweichende Prozessorarchitekturen unterstützt.

Auf der Katello-Webseite ist eine Dokumentation zu finden, welche den Installationsprozess und die Verwendung erläutert.

Spacewalk 2.3 »Nightly«

Christian Stankowic

Spacewalk 2.3 »Nightly«

Exkurs: Spacewalk Nightly

Die aktuellen Arbeiten des Spacewalk-Projekts lassen sich in Form von Software-Paketen des »Nightly«-Entwicklungszweigs nachvollziehen. Für produktive Umgebungen sollte dieser Software-Zweig jedoch keinesfalls verwendet werden.

Vorbereitend muss vor der Installation der Spacewalk-Pakete das entsprechende Nightly Software-Repository aktiviert werden:

# sed -i 's/enabled=0/enabled=1/' /etc/yum.repos.d/spacewalk-nightly.repo
# sed -i 's/enabled=1/enabled=0/' /etc/yum.repos.d/spacewalk.repo
# yum install spacewalk-{,setup-}postgresql

Neue Features und Funktionen werden in den Nightly-Versionen erprobt, bevor sie in den stabilen Versionen und letztendlich in den kommerziellen Produktablegern übernommen werden.

Probleme können im Freenode IRC-Kanal #spacewalk-devel oder auf der dedizierten Entwickler-Mailingliste diskutiert werden.

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