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Do, 7. Mai 2015, 15:00

Ubuntu Phone: Das bq Aquaris E4.5 näher angeschaut

Vor zwei Jahren wurde das Projekt »Ubuntu Touch« bei Canonical aus der Taufe gehoben. Jetzt läuft der Verkauf des ersten Ubuntu-Smartphones des spanischen Herstellers bq an. In diesem Artikel werden sowohl das Betriebssystem als auch das Smartphone genauer unter die Lupe genommen.

Das bq Aquaris E4.5

Sujeevan Vijayakumaran

Das bq Aquaris E4.5

Bereits vor knapp anderthalb Jahren wurde die erste offizielle Version von Ubuntu Phone (damals noch Ubuntu Touch) veröffentlicht. Ein genauer Blick auf die damalige Version findet sich in Ubuntu Touch ausprobiert. Seitdem ist viel Zeit vergangen, und auch am System hat sich sehr viel getan, weshalb in diesem Artikel ein kompletter Überblick von Anfang an gegeben wird. Schließlich ist dies die erste Veröffentlichung zu Ubuntu Phone, das es auf einem Smartphone vorinstalliert zu kaufen gibt.

Die Software

Die Bedienung von Ubuntu unterscheidet sich grundsätzlich von anderen mobilen Betriebssystemen, wie etwa Android oder iOS. Die größte Besonderheit ist die Gesten-Steuerung, die man von jedem Rand des Bildschirms ausführen kann.

Bedienung & Scopes

Beim allerersten Start des Smartphones erscheint zunächst eine Einführung in die Bedienung von Ubuntu Phone, in dem die bereits angesprochene Gesten-Steuerung kurz erläutert wird. Diese Einführung sollte jeder, der noch kein Ubuntu Phone ausprobiert hat, mitmachen, denn sie weist kurz, knapp und völlig ausreichend in die Bedienung ein. Anschließend folgt das mögliche Setzen eines Zugriffsschutzes. Dies kann entweder ein Muster, eine PIN, ein Passwort oder eben kein Zugriffsschutz sein.

Beim Betätigen der Power-Taste erscheint zunächst der Welcome-Screen. Dieser zeigt einige Informationen zur Tagesnutzung an. Darunter ist etwa die Anzahl der empfangenen und gesendeten SMS-Nachrichten, erreichte und getätigte Anrufe und die Anzahl der geschossenen Fotos und Videos. Den Welcome-Screen kann man nach links oder rechts zur Seite wischen, wo dann der gesetzte Sperrmechanismus zum Entsperren des Gerätes erscheint.

Nach dem Entsperren landet man auf dem ersten von einigen vorinstallierten Scopes. Scopes ist einer der Ansätze, die Canonical besonders hervorhebt. Bei Scopes handelt es sich um aggregierte Inhalte, die aus verschiedenen Quellen auf den Bildschirm gebracht werden. Es soll damit überflüssig sein, jede App, von der man Informationen haben möchte, einzeln zu öffnen. Stattdessen kann man Scopes eher als Zusammenfassung mehrerer Informationen und Inhalte aus vielen verschiedenen Quellen ansehen. Ubuntu Phone geht damit einen anderen Ansatz als etwa Android, iPhone oder Firefox OS, wo die sogenannten »Home-Screens« fast nur aus App-Icons und einigen Widgets bestehen, die sich in einem Raster anordnen. Der Vorteil, der sich bei Ubuntu Phone hieraus ergibt, ist, dass man eben nicht viele einzelne Quellen durchgehen muss, sondern diese direkt auf dem Bildschirm präsentiert werden.

Heute-Scope

Sujeevan Vijayakumaran

Heute-Scope

NearBy-Scope

Sujeevan Vijayakumaran

NearBy-Scope

App-Scope

Sujeevan Vijayakumaran

App-Scope

Standardmäßig landet man nach dem Entsperren auf dem Heute-Scope. Dieser zeigt einige Informationen an, die quasi den Tag beschreiben. Darunter fällt natürlich das aktuelle Datum. Es zeigt zudem die Sonnenaufgangs- sowie Sonnenuntergangszeit an. Weiterhin wird das Wetter am Morgen, Mittag und Abend dargestellt – jeweils mit den Temperaturen. Darunter folgen dann noch die heutigen Termine, der nächste Urlaubs- bzw. Feiertag, eine Liste von letzten Anrufen und Mitteilungen sowie Nachrichten von heute und Trends auf Twitter.

Mit einem Wisch nach links erreicht man das zweite Scope, in diesem Falle das »NearBy «-Scope. Wie der Name schon aussagt, sammelt dieses Scope Daten aus der näheren Umgebung. Wie auf dem Heute-Scope werden hier die aktuellen Wetter-Daten angezeigt. Über den Dienst yelp werden weiterhin Sehenswürdigkeiten und weitere Dinge in der Nähe angezeigt. Darunter fallen Restaurants, Werkstätten oder auch Schulen aus der unmittelbaren Nähe. Damit das Scope die passenden Informationen angeben kann, wird auf Geo-Lokalisierung zurückgegriffen. Zudem werden Fotos von Flickr und Wikipedia-Artikel über Dinge aus der Nähe präsentiert. Ein weiteres interessantes Feature des NearBy-Scopes ist die Angabe der Stimmung, auf dessen Basis das Scope andere Daten liefert. Als Stimmungen kann man unter folgenden Auswahlmöglichkeiten wählen:

  • Mir ist langweilig.
  • Unterwegs.
  • Ich habe Hunger.
  • Ich habe Durst.
  • Ich bin gestresst.

Wenn man also unterwegs ist, dann werden neben dem Wetter auch noch die Bus- und Bahnhaltestellen in der unmittelbaren Umgebung abgebildet. Weiterhin werden die Geldautomaten in der Nähe dargestellt. Beim Klick auf einen dieser Standorte startet HERE Maps und zeigt den Weg an. Bei den weiteren Stimmungen werden andere entsprechende Orte angezeigt. Wenn man etwa Hunger hat, diverse Restaurants, wenn man Durst hat, diverse Kneipen. Ist man hingegen gestresst, dann werden Schuh- und Modeläden präsentiert.

Das dritte Scope ist denkbar einfach. Es handelt sich hierbei lediglich um den App-Launcher, in dem die installierten Apps in einem Raster angeordnet sind. Die Apps sind unterteilt in zwei Gruppen. Oben werden zunächst einige häufig genutzte App-Icons dargestellt, darunter die Telefon-, Nachrichten- und Kamera-App. Die übrigen Apps sind unterhalb der ersten Gruppe alphabetisch im Raster angeordnet. Über das Auswahlmenü kann man die Apps nach Kategorien sortieren, etwa Kommunikation, Social Networking oder Musik & Audio.

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