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Do, 12. November 2015, 15:00

Firefox OS 2.5 – Update des Mozilla Flame

Das neue Firefox-Menü mit blauer Benachrichtigungsleiste

Dominik Wagenführ

Das neue Firefox-Menü mit blauer Benachrichtigungsleiste

Geöffnete Apps in der Übersicht

Dominik Wagenführ

Geöffnete Apps in der Übersicht

Erfahrungen mit Firefox OS 2.5

Die gröbsten Fehler, die das »Base image v188« noch hatte, wurden inzwischen ausgemerzt. So hält der Akku bei normalen Betrieb wieder 5 bis 7 Tage und ist nicht nach wenigen Stunden leer.

Von der Gestaltung hat sich das Hauptmenü wieder verändert – diesmal zum Positiven: Die aus Firefox 1.3 bekannten seitlichen Menüs und die Schnellwahl sind immer noch verschwunden, alle Apps werden durch Linien untereinander in einem Bildschirm dargestellt. Der Vorteil ist, dass diese einzelnen Bereiche durch ein kleines Häkchen oben rechts eingeklappt werden können und so weniger Platz wegnehmen. So kann man seine Haupt-Apps in den oberen Bereich legen und alles andere in den Rest. Die Apps lassen sich aber auch ohne Aufklappen des Bereichs durch einen simplen Klick (mit genauem Zielen) starten.

Die Optik und Farbgebung hat sich ebenfalls geändert, es wird jetzt auf ein hellblau/cyan-farbene Farbpalette gesetzt. Auch neu ist eine Art Wackeleffekt, wenn man an das Ende oder den Anfang einer Liste scrollt. Das sieht nett aus, hat aber sonst keinerlei Effekt – außer dass man weiß, dass man am Ende angekommen ist.

Was in Firefox 1.3 noch per Entwickler-Menü aktiviert werden musste, ist nun Standard, kann in den Einstellungen aber deaktiviert werden: der Wechsel zwischen geöffneten Apps mittels dem Wischen über den linken oder rechten Rand. Alternativ kann man auch immer noch den Home-Button lange gedrückt halten, um eine Übersicht aller offenen Apps zu halten. Hier wurde das Layout übersichtlicher gestaltet. Apps können nun durch einen Klick auf ein »X« oder durch Hinausschieben über den oberen Rand geschlossen werden.

Benachrichtigungen werden nicht mehr in der oberen Menüleiste angezeigt, sondern durch einen dezenten blauen Balken am oberen Bildschirmrand. Ebenfalls neu ist die Copy & Paste-Funktion, mit der man Text markieren, kopieren und einfügen kann.

Dafür gab es bei der deutschen Tastatur eine negative Entwicklung. Wurde in Firefox 1.3 mit einem langen Druck auf einen Vokal noch per Standard ein Umlaut angewählt (aus »u« wurde »ü«), öffnet sich nun nur noch das Sonderzeichenmenü und man muss manuell den Umlaut auswählen. Das kostet viel Zeit beim Schreiben von Texten. Die Autokorrektur hilft dann dabei, dass aus »Gruse« ein »Grüße« wird, weil es zu umständlich ist, die Sonderzeichen anzuwählen. Leider werden auch sinnvolle Worte korrigiert, so wird aus »dir« immer ein »die«, was auf die Dauer nervt. Immerhin kann man die Autokorrektur deaktivieren.

Ansonsten ist das System »natürlich« immer noch nicht fehlerfrei. So kann man den Bildschirmhintergrund nicht mehr ändern. Bei einem Klick auf die Option passiert einfach nichts. Es wurden auch andere Einstellungen gefunden, die plötzlich keine Funktion mehr haben. Auch sind nicht alle Funktionen übersetzt, sodass sich mitunter ein Deutsch/Englisch-Gemisch ergibt.

Markieren, Kopieren und Einfügen von Text ist nun möglich

Dominik Wagenführ

Markieren, Kopieren und Einfügen von Text ist nun möglich

Fazit

Firefox OS in Version 2.5 ist immer noch (bzw. wieder) benutzbar, auch wenn es weiter Fehler hat. Nach einem Jahr in Benutzung schreitet die Entwicklung des Systems zwar voran, aber die Liste an Fehlern bleibt lang. Ein Systemupdate darf z.B. nicht dafür sorgen, dass plötzlich der Lautstärkeregler nicht mehr korrekt funktioniert. Fehler können passieren, aber wenn das Update einen Monat nach Meldung des Fehlers diesen nicht behebt, ist das kein gutes Zeichen.

Daneben gibt es zwischen Versionen zahlreiche inkompatible Änderungen. Neben neuem Menülayout und dem Verschieben von Optionen wurde z.B. die Screenshot-Funktion geändert. Sie war schon in Firefox OS 1.3 nicht intuitiv mit gleichzeitigem Drücken von Hauptmenü- und Ausschalt-Knopf. Nun ist es der Ausschalt-Knopf und Lautstärke runter, die man gleichzeitig drücken muss, was aber beschrieben ist.

Neue Fehler in jedem Stand zeugen ebenfalls nicht davon, dass die Qualitätskontrolle bei Mozilla richtig funktioniert. Es ist schade, dass ein so vielversprechendes System nicht ausgereizt wird. Ggf. kommt dies noch, aktuell ist das System aber eher Enthusiasten zu empfehlen. Standardanwender sollten auf ein bewährteres System – konkret Android respektive CyanogenMod zugreifen.

Autoreninformation

Dominik Wagenführ (Webseite) nutzt das Flame mit Firefox OS aus Open-Source-Überzeugung und weil er Android nicht mag, auch wenn das Telefon ihn manchmal etwas ärgert.

Dieser Artikel ist in freiesMagazin 10/2015 (ISSN 1867-7991) erschienen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.

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