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So, 9. November 2008, 00:00

Ubuntu 8.10

Die neue Version »Intrepid Ibex« vorgestellt

Nach der letzten Version 8.04 LTS vom April, die ja für mehrere Jahre unterstützt wird, waren von Ubuntu 8.10 »Intrepid Ibex« wieder tiefgreifende Änderungen zu erwarten. Doch so groß sind die Unterschiede zum Vorgänger nicht ausgefallen, wie diese Übersicht zeigt.

Vorwort

Kaum verändert: Ubuntu 8.10 mit Display-Manager gdm

Hans-Joachim Baader (hjb)

Kaum verändert: Ubuntu 8.10 mit Display-Manager gdm

Nach der üblichen sechsmonatigen Entwicklungsphase hat Canonical unter dem Namen »Intrepid Ibex« Version 8.10 von Ubuntu veröffentlicht. Die neue Version ist nach den Vorstellungen der Entwickler besonders auf die digitale Lebensweise mit fast überall verfügbarer Internetverbindung ausgerichtet. Was dies bedeutet, werden wir im Lauf des Artikels sehen.

Vieles blieb in dieser Version im Wesentlichen unverändert. Dinge, die bereits im Artikel über Ubuntu 8.04 LTS angesprochen wurden und sich nicht änderten, werden im vorliegenden Artikel daher meist nicht mehr erwähnt.

Installation

Ubuntu kann auf verschiedene Arten installiert werden: Von einem Live-System aus, das als CD und umfangreichere DVD verfügbar ist, durch direktes Hochfahren eines Installationsprogramms (CD oder DVD) oder durch eine Installation von der »Alternate«-CD, die im Textmodus läuft, aber wesentlich mehr Flexibilität besitzt.

Wählt man die Desktop-CD oder DVD, ist die Installation so einfach, dass sie meist von der Zielgruppe, den Endanwendern, bewältigt werden kann, und das ist ja nach wie vor wichtig, solange nur wenige Rechner mit vorinstalliertem Linux ausgeliefert werden.

Varianten

Installations-CDs stehen für die sechs Varianten Ubuntu (GNOME-Desktop), Kubuntu (KDE-4-Desktop), Ubuntu Education Edition (Desktop mit Schul- und Ausbildungssoftware), Xubuntu (Xfce-Desktop), UbuntuStudio und Mythbuntu zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Installations-CDs für eine textbasierte oder Server-Installation. Alle ISO-Images sind als 32-Bit-System für x86 oder 64-Bit-System für x86_64 verfügbar. Desweiteren ist eine Installation in Windows mit dem Wubi-Installer möglich.

Von einem Live-System aus ist es über das Menü SystemSystemverwaltungCreate a USB startup disk möglich, aus einer Installations-CD ein USB-Medium zu machen. Es war auch höchste Zeit für diese Option, da andere Distributionen dies auch schon ermöglichen und USB-Medien viel schneller, zuverlässiger und flexibler als optische sind.

Die Installationsmedien enthalten nun eine Bootoption »ausschließlich freie Software installieren«, die das frühere »Gobuntu« ersetzt. Wer noch mehr Konsequenz will, wird vielleicht lieber auf das vom GNU-Projekt gepflegte gNewSense ausweichen wollen. Wann davon eine neue Version erscheint, ist unbekannt.

Als neue Variante wird ein Live-USB-Stick angeboten, der allerdings eine Ubuntu-Variante enthält, die auf Mobile Internet-Geräte (MIDs) mit kleinem Bildschirm optimiert wurde. Dies könnte eine Option für den ASUS Eee PC 701 sein, falls man das vorinstallierte Xandros Linux loswerden will.

Wer etwas mehr Softwareumfang auf dem Medium haben möchte, kann das Installations- und Live-System auch auf DVD herunterladen. Die DVD enthält leider nicht die Server- und die Alternate-Installation. Daneben gibt es ein CD-Image für »Ultramobile PCs«, das sind laut Ubuntu PCs mit kleinen Displays bis 10 Zoll. Das Image ist nicht identisch mit dem erwähnten Image für MIDs.

Dieser Test konzentriert sich auf Ubuntu selbst, da Varianten wie Kubuntu zwar den gleichen Unterbau haben, aber auf ganz andere Verwaltungstools setzen. Dadurch werden sie fast zu eigenen Distributionen und ihre Behandlung würde den Rahmen des Artikels sprengen. Zudem zeigt die Pressemitteilung von Canonical ganz klar, dass nur Ubuntu und die Server-Edition eine Rolle spielen; Kubuntu & Co. rangieren trotz früherer anderer Aussagen unter »ferner liefen«. Ich bin nicht einmal unglücklich darüber, denn wen unter den normalen Benutzern interessiert es, wie der Desktop heißt? Zwar wird GNOME immer wieder schlechte Benutzbarkeit und unzureichende Anwendungen vorgeworfen, andere dagegen tun diese Angriffe als Unsinn ab und sind durchaus angetan von GNOME. Und wer am lautesten krakeelt, hat meist am wenigsten Recht. Für mich selbst ist GNOME allerdings auch nicht der primäre Desktop. Normalerweise kommt bei mir KDE zum Einsatz.

Zielsysteme

Die Architekturen x86 und x86_64 werden vollständig unterstützt. Eine Reihe von weniger gebräuchlichen Architekturen gibt es inoffiziell, entsprechende ISO-Images findet man auf dem Image-Server von Ubuntu. Für den Desktop-Bereich sind das PowerPC, HP-PA, UltraSPARC, Playstation 3 und Intel Atom, für den Server PowerPC, HP-PA, UltraSPARC und Playstation 3. Wie man sieht, wechselt die Verfügbarkeit von Portierungen mit jeder Version.

Für Ubuntu 8.10 werden wieder 256 MB RAM auf dem Desktop (GNOME, KDE) als Mindestanforderung angegeben. Ich konnte keine Angaben für Xubuntu und die Server-Edition finden, es wäre aber seltsam, wenn 128 MB für diese nicht ausreichen würden.

Live oder alternativ

Ubuntu steht wie in den Vorversionen als Installations-CD in den Varianten Desktop, Alternate und Server zur Verfügung, wobei wir hier nur die Installation von der Desktop-CD kurz vorstellen. Die Desktop-CD lässt sich auch als Live-System nutzen. Auf dem bis auf einen Ordner mit Beispielen leeren Desktop des Live-Systems erscheint ein Icon zum Start des Installationsprogramms, das in diesem Fall grafisch abläuft. Das Live-System entspricht weitgehend dem System, das vom Installationsprogramm auf der Platte installiert wird.

Wer mehr Installations-Optionen braucht oder im Textmodus installieren will, verwendet die Alternate-CD. Dort läuft die Installation fast genauso ab wie bei der grafischen Installation, nur eben im Textmodus. Durch Bootoptionen steht aber eine erweiterte Installation zur Verfügung, mit der man weitgehende Kontrolle über den ganzen Vorgang hat.

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