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Do, 10. November 2016, 15:00

Verschlüsselte Server-Backups mit Duply und Duplicity

Nachteile von Duply in der Praxis

Duply macht vieles richtig: es vereinfacht Duplicity auf angenehme Weise, die Benutzung geht leicht von der Hand und eine Sicherung sowie Wiederherstellung funktioniert.

Leider aber ist Duply/Duplicity von Grund auf nicht die schnellste Backup-Variante: Hardlinks werden nicht unterstützt, Backup und Restore brauchen durch die Ver- und Entschlüsselung natürlich etwas mehr Zeit und in aller Regel ist der verwendete Backup-Speicherplatz auch noch ein langsam erreichbarer FTP- oder Cloud-Storage.

Eine vollständige Sicherung von 200 GB auf einen langsamen FTP kann durchaus mehrere Stunden dauern. Der Restore für einzelne Dateien dauert, je weiter weg das letzte Full-Backup war, zwischen 20 Sekunden bis zu 10 Minuten. Für extrem zeitkritische Wiederstellung ist Duply/Duplicity also eher die zweite Wahl. Daher sollte man zunächst die Wiederherstellung einzelner Dateien oder kompletter Ordner testen.

Ein weiterer Nachteil sind die noch nicht ausgereiften Status-Abfragen. Es gibt zwar mit dem Kommando duply mybackupprofile list eine Ausgabe aller Dateien im Backup, diese lässt sich aber nicht auf einzelne Dateien und deren verschiedenen Versionen eingrenzen. In der Praxis ist das eher selten gewünscht, insofern bleibt dieser Nachteil mehr eine kosmetische Sache. In die gleiche Kerbe schlägt die fehlende Anzeige, wie groß eine einzelne Sicherung tatsächlich ist. Die Angabe der Größe gibt Duply in Volumes an, nicht etwa in Megabyte oder Gigabyte.

Duply holt sich für die Wiederherstellung des letzten, inkrementellen Backups alle Dateiversionen seit der letzten vollständigen Sicherung. Damit besteht die Gefahr, dass bei einer korrupten Backup-Ablage der ganze Rattenschwanz an inkrementellen Backups unbrauchbar wird. In der Theorie wird darauf hingewiesen, in der Praxis dürfte das nicht wirklich passieren.

Autoreninformation

David Schroff (Webseite) verwendet Duply/Duplicity auf seinen Web-Servern seit fünf Jahren.

Dieser Artikel ist in freiesMagazin 11/2016 (ISSN 1867-7991) erschienen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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