Login
Newsletter
Werbung

Do, 8. Dezember 2016, 15:00

Fedora 25

Gnome Software

Hans-Joachim Baader

Gnome Software

Paketverwaltung und Updates

Die »Software«-Anwendung ist seit Fedora 20 das Zentrum für Anwender, die zusätzliche Pakete für ihr System suchen. Sie besitzt in der aktuellen Version eine umgestaltete Startseite, die mehr Anwendungen anzeigt. Darüber hinaus ermöglicht der Abschnitt »Kategorien« ein einfaches Durchstöbern von Anwendungen. Die Bewertungen mit Sternen sind jetzt deutlicher dargestellt, so dass die am besten bewerteten Anwendungen leichter zu finden sind. Farbsymbole zeigen jetzt deutlich an, ob eine Anwendung freie Software ist. Dabei ist Scribus fälschlich als proprietär gekennzeichnet, was hoffentlich ein Einzelfall ist.

Apper

Hans-Joachim Baader

Apper

Die »Software«-Anwendung kann nun auch Softwarequellen anzeigen, einschließlich Flatpak-Quellen, doch verwalten kann man sie damit nicht. Daher kann das Programm die Kommandozeilenprogramme nicht vollständig ersetzen. Das Einspielen von Aktualisierungen ist möglich. Als einzige Aktualisierungsoption wird allerdings »Neu starten und installieren« angeboten. Das zwangsweise Neustartens ist so schwachsinnig, dass ich lieber weiter die Kommandozeile nutze.

Unter KDE kommt weiterhin Apper zum Einsatz, an dem sich nichts geändert hat. Apper ist eine vollständige Paketverwaltung mit Paketquellen, Updates und Details bis auf die Paketebene. Sie kann die Kommandozeilenprogramme vollständig ersetzen. Die Paketgruppen, die im Apper-Hauptbildschirm offeriert werden, funktionieren weiterhin nicht. Anscheinend liegt das aber nicht an Apper selbst, sondern am Backend (PackageKit). Fragt sich nur, warum Fedora dann die Gruppenanzeige nicht aus dem Programm entfernt.

Die gesamte Paketverwaltung baut unter Gnome und KDE grundsätzlich auf PackageKit auf. Sie funktioniert normalerweise reibungslos und die Updates, wenn sie auch zahlreich sind, sind dank Delta-RPMs oft erstaunlich klein und schnell installiert. Neu verfügbare Updates werden im Benachrichtigungsbereich angezeigt.

Fazit

Fedora 25 zeigt wie immer sehr schön den aktuellen Stand der Open-Source-Technologie. Das ist sicher gut für Entwickler, die die Technologien voranbringen wollen. Auch Administratoren, die eine Vorschau auf aktuelle Entwicklungen für Red Hat Enterprise Linux erkunden wollen oder die Verteilung von aktuellen Systemständen automatisiert haben, sind mit Fedora gut bedient. Alle anderen werden bei Fedora mit zuviel Instabilität konfrontiert. Denn Stabilität bedeutet nicht nur, dass die Software einwandfrei funktioniert, sondern auch, dass sie nicht dauernd Versionswechsel macht, die neue Konfigurationsformate, eine andere Oberfläche oder andere einschneidende Änderungen mitbringen.

Fast schon traditionell sind eine Anzahl von Ungereimtheiten, die in einer frischen Fedora-Installation zu finden sind. Das reicht von schlechter Vorauswahl der installierten Anwendungen bis zu fehlerhaften Funktionalitäten, die einfach nicht beseitigt werden, in Programmen wie Apper oder Dragonplayer. Dazu kommen weitere Probleme wie die doppelt geführten Logdateien im KDE-Spin und der ständig laufende PackageKit-Daemon, die aber vielleicht noch behoben werden. Trotz allem ist Fedora 25 Workstation insgesamt von hoher Qualität, und gegenüber den geäußerten Beanstandungen dürfte die Anzahl der Pakete, bei denen es nichts meckern gibt, ein Vielfaches höher sein.

Die Höhepunkte im neuen Fedora sind sicher Wayland, das mit Gnome schon sehr gut funktioniert, und Flatpak, das einen Sprung gemacht hat, mit dem ich noch vor zwei Monaten nicht gerechnet hätte. Funktional scheint es nun mit Ubuntus Snap gleichauf zu liegen, aber Snap ist universeller. Ärgerlich ist, dass es wieder einmal zwei inkompatible Werkzeuge für ähnliche Zwecke gibt, was für Auswahl sorgt, wo es keine geben sollte, weil es lediglich die Effizienz behindert.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

    - Weitere Informationen
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung