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Do, 27. Juli 2017, 15:00

Fedora 26

Dem halbjährlichen Veröffentlichungszyklus entsprechend ist kürzlich Fedora 26 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden.

Gnome unter Wayland

Hans-Joachim Baader

Gnome unter Wayland

Generelles

Fedora 26 ist über siebeneinhalb Monate nach Fedora 25 erschienen. Die Distribution ist wie immer seit Fedora 21 in verschiedenen Varianten erhältlich: Desktop/Workstation, Server und Atomic Host. Darüber hinaus gibt es Varianten, Spins genannt, die von der Gemeinschaft gepflegt werden. Sie alle haben jedoch dieselbe Basis und benutzen dasselbe Paketrepositorium.

Der Schwerpunkt des Artikels liegt zwar auf den Desktopumgebungen Gnome und KDE, aber auch die Änderungen in den anderen Fedora-Varianten sollen kurz aufgeführt werden. Außerdem soll auch die Software, die allen Varianten gemeinsam ist, in diesem Abschnitt zur Sprache kommen. Das meiste davon kann nur kurz beschrieben werden, da es sich einem eingehenden Test entzieht.

Die Distribution wurde auf GCC 7 umgestellt und erhielt mit Blivet-GUI eine neue Oberfläche zur Partitionierung im Installer. Nach dem Ablauf der MP3-Patente bringt Fedora nun direkt Programme zum Kodieren und Dekodieren des Audio-Formats mit. Entwickler erhalten mit Fedora 26 im Builder Unterstützung für Flatpak, CMake, Meson und Rust. Alle Varianten von Fedora 26 verwenden den Linux-Kernel 4.11, der den neuen Systemaufruf »statx«, dem TinyDRM-Treiber für kleine und einfache Displays und zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen mit sich bringt. Neben vielem anderen wurde auch die Swap-Geschwindigkeit optimiert.

Der Fedora Media Writer wurde erweitert und kann nun auch ARM-Images auf SD-Karten schreiben. Bei Programmabstürzen wird künftig standardmäßig ein Core-Dump abgelegt. Für Eingabegeräte wird künftig anstelle des Synaptics-Treibers Libinput verwendet. Docker setzt jetzt OverlayFS per Overlay2-Treiber ein. OpenSSH und Java nutzen jetzt auch die systemweiten Kryptografie-Richtlinien, was bedeutet, dass stets die sichersten Algorithmen für TLS verwendet werden.

Der Cache-Daemon sssd ist jetzt systemweit aktiv. Zuvor konnte er nicht standardmäßig aktiviert werden, da er in Konflikt mit nsdc stand. Nachdem nscd jetzt abgeschaltet ist, übernimmt sssd das Nachschlagen von Benutzer- und Gruppennamen, sowohl lokal als auch remote. Dadurch soll Fedora 26 deutlich schneller werden, da Systemaufrufe eingespart werden.

Bei den Desktop-Spins steht jetzt neben Cinnamon, KDE, Mate, LXDE, Sugar on a Stick und Xfce auch eine Variante mit LXQt zur Verfügung. Unter der Bezeichnung »Fedora Labs« gibt es ferner Software-Zusammenstellungen für spezifische Zwecke wie Spiele, Robotersteuerungen, Astronomie und einiges mehr. Python Classroom kam als neues Lab hinzu. Alle Labs stehen als Live-ISO-Images zum Download zur Verfügung.

Bei der Server-Variante sollte mit Fedora 26 erstmals eine »Modular Server Preview«, einer technische Vorschau auf eine noch in der Entwicklung befindliche modulare Ausgabe von Fedora Server veröffentlicht werden. Diese wird im Laufe des Monats nachgereicht. Unter dem Projektnamen »Boltron« wird es möglich sein, verschiedene Versionen einer Anwendung parallel laufen zu lassen.

Der Atomic Host erhielt weitere Möglichkeiten, Container auszuführen, inklusive der aktuellen Docker-Version, Cockpit-Manager und Atomic CLI. Zudem gibt es eine Container-Version von Kubernetes, so dass schnell zwischen verschiedenen Kubernetes-Versionen gewechselt werden kann. Diese Variante soll alle zwei Wochen aktualisiert werden und ist in verschiedenen Formaten (ISO, allgemeine virtuelle Maschinen, Vagrant und Amazon EC2) erhältlich.

Aktualisierte Anwendungen sind neben vielen anderen Docker 1.13, glibc 2.25, Perl 5.24.1, Python 2.7.13 und 3.6.1, Node.js 6.11, Ruby 2.4.1, Ruby on Rails 5.0, Rust 1.18, PHP 7.1, der Haskell-Compiler GHC 8.0 und Go 1.8. Weitere Informationen liefern die Anmerkungen zur Veröffentlichung.

Die Images für Fedora 26 sind zum Download in allen Varianten auf den Servern zu finden. Unterstützt werden 64 Bit x86-Plattformen sowie 32 Bit ARM. Einzelne Spins sind auch für 32 Bit x86 verfügbar. Weitere Ausgaben von Fedora 26 existieren für 64 Bit ARM und Power (einschließlich einer Variante in Little-Endian-Konfiguration).

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