Der Open Source Summit 2017 in Prag
Dienstag
Die Linux Foundation selbst ist weiter gewachsen - über 1600 Firmen und Organisationen sind nun Mitglied. Auch die Cloud Native Computing Foundation verzeichnet ein rasantes Wachstum, wie Chris Aniszczyk, Chief Operating Officer der Cloud Native Computing Foundation, in der anschließenden Keynote erläuterte. Von 22 Mitgliedern beim Start vor zwei Jahren ist die Organisation auf das Sechsfache gewachsen und zählt jetzt 141 Mitglieder. Die CNCF ist unter anderem die Heimat von Kubernetes, das, nachdem es kein Google-kontrolliertes Projekt mehr ist, eines der größten Open-Source-Projekte überhaupt darstellt. Kubernetes ist jetzt der de-facto-Standard für Container-Orchestrierung, und alle alternativen Lösungen werden zwangsläufig weit zurückbleiben.
Der nächste Redner war Arpit Joshipura von der Linux Foundation. Sein Thema waren Open-Source-Netzwerke und eine Vision von vollständig automatisierten Netzwerken. Die Open-Source-Entwicklung beschleunigt sich, war seine erste Feststellung, und das meiste davon geschieht unter dem Dach der Linux Foundation. Die Telekommunikation ist gerade in der letzten Phase einer Transformation von proprietären zu vollständig offenen Lösungen. Heute, so Joshipura, werden diese komplett von Hand definiert. Da die Datenmengen aber gewaltig wachsen werden, die Bandbreite steigen und die Latenzzeit sinken soll, muss eine Automatisierung zwingend kommen. Diese wird von den Projekten ONAP und OPNFV geleistet. ONAP (Open Network Automation Platform) ist im Februar 2017 aus der Vereinigung von ECOMP und OPEN-O entstanden und dient zur Automatisierung von Diensten und virtuellen Netzwerkfunktionen. Es besteht aus 10 Mio. Codezeilen und hat über 1.500 Mitarbeiter aus mehr als 50 Unternehmen, die Mitglied des Projekts sind. ONAP kann mit OPNFV (Open Platform for Network Virtual Functions), einem weiteren Projekt der Linux Foundation, verwendet werden. OPNFV stellt Netzwerkfunktionalität per Software bereit, was proprietäre Stacks abschaffen und die Vernetzung viel flexibler machen soll. Es baut seinerseits auf Cloud-Technologien, Software-definierte Netzwerke (SDN) und moderne Methoden der Software-Verteilung. Die neue Version »Euphrates« bringt erstmals Kubernetes-Unterstützung.