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Do, 3. Januar 2019, 15:00

Linux-Notebooks InfinityBook Pro 14 v3 und Librem 15 v3

Librem 15 v3 von Purism

Ist Tuxedo Computers ein auf Linux spezialisierter Hardware-Ausrüster, der die Standard-Distribution leicht an die Hardware anpasst, so geht die Firma Purism um einiges weiter. Das Unternehmen aus San Francisco hat als Gesellschaftsform eine [wiki title="Social_purpose_corporation" base="EN"]Social Purpose Corporation[/wiki] (SPC) gewählt, die es nur in wenigen US-Staaten gibt. SPC-Firmen stellen den Profit nicht an die erste Stelle, sondern weiter nach hinten. Der Schwerpunkt liegt darauf, den Kunden das bestmögliche Produkt mit den bestmöglichen Komponenten zu liefern.

Wenn Entscheidungen über Hardwarekomponenten getroffen werden, so hat sich Purism eine bestimmte Reihenfolge vorgegeben, wie eine Komponente zu bewerten ist. Dabei ist zunächst wichtig, dass sie dem künftigen Nutzer möglichst viel Freiheit gewährt. Als Zweites wird eine gute Qualität angestrebt. Erst danach geht es um Preis, Verfügbarkeit und weitere Details. So sind die Interessen des Kunden bereits bei der Komponentenauswahl gut berücksichtigt.

Linke Seite

Ferdinand Thommes

Linke Seite

Rechte Seite

Ferdinand Thommes

Rechte Seite

In diesem Sinne entwirft Purism seine Mainboards selbst und ergänzt sie mit TPM und Kill-Switches. Das Trusted Plattform Module, dass Purism bei allen neuen Notebooks auf das Mainboard lötet, ist ein sicherer kryptografischer Schaltkreis, der einen hardwarebasierten Ansatz zu Benutzerauthentifizierung, Netzwerkzugriff, Datenschutz und mehr bietet. Seit kurzem wird es durch die Sicherheits-Firmware Heads von Trammell Hudson ergänzt. Purism liefert Coreboot anstatt proprietärem BIOS und schaltet, wie auch Tuxedo, die Intel Management Engine fast gänzlich ab. Derzeit arbeiten die Entwickler unter anderem daran, Coreboot-Updates per fwupd zur Verfügung zu stellen.

Purism hat zurzeit die Notebooks Librem 13 und Librem 15 im Angebot, das Convertible-Tablet Librem 11 und das Linux-SmartphoneLibrem 5 sind in der Entwicklung. Ich konnte für einige Wochen mit einem Librem 15 v3 arbeiten, das mir freundlicherweise vom deutschen Purism-Vertrieb Floss Shop zur Verfügung gestellt wurde. Der Grundpreis mit deutschen Tastatur-Layout beträgt 1742 Euro, der Versand ist weltweit kostenlos.

Das Librem 15 in der dritten Auflage steckt in einem eloxierten schwarzen Aluminium-Gehäuse ohne sichtbares Branding. Lediglich auf der Unterseite und auf der Windows-Taste prangt das Purism-Logo. Das Gerät misst 375 × 244 × 22 mm bei einem Gewicht von 1,8 kg. Gleich beim Auspacken wurde klar, dass das Gehäuse ein Magnet für Fingerabdrücke ist.

Die technischen Daten unseres Testgeräts beinhalteten eine Intel Core i7 6500U CPU mit integrierter Grafikeinheit HD Graphics 520. Der Prozessor entstammt der Skylake-Architektur und ist somit nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Das ist aber auch nicht das Hauptziel der Purism-Notebookreihen. Unser Testgerät verfügte über den Vollausbau mit 16 GByte DDR4-RAM, die mit 2133 MHz takten. In der Grundversion sind ebenfalls nicht mehr ganz zeitgemäße vier GByte Hauptspeicher verbaut.

Das matte Display bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und bietet frische Farben. Was gleich gefiel waren die Display-Scharniere aus Metall, die, wie das gesamte Notebook, einen sehr stabilen Eindruck vermitteln. Die Tastatur bietet einen Zahlenblock und eine zweistufige Hintergrundbeleuchtung. Mit ihrem guten Druckpunkt ist sie auch für Vielschreiber geeignet. Auch der Akku unterstützt diese Spezies, er hält bei gemischter Nutzung 6 - 7 Stunden durch.

Auch beim Librem 15 sind alle Komponenten leicht zugänglich, der Gehäuseboden kann mit dem Lösen von 14 Schrauben entfernt werden. Bei den Schnittstellen bietet Purism drei USB-3.1-Ports, wovon einer als Typ-C ausgelegt ist sowie zwei zusätzliche USB-2.0-Ports. Der HDMI-Port unterstützt 4K.

Tastaturdetail

Ferdinand Thommes

Tastaturdetail

Geöffnetes Librem 15 v3

Ferdinand Thommes

Geöffnetes Librem 15 v3

Im Gegensatz zum Tuxedo-Notebook verzichtet Purism, wie viele Ultrabook-Hersteller auf die RJ45-Buchse für einen Ethernet-Anschluss. Da hilft bei Bedarf nur der Griff zu einem USB-Netzwerkadapter. Das Librem 15 arbeitet flüsterleise, der leise surrende Lüfter schaltet sich nur bei hoher Systemlast zu und danach auch gleich wieder ab.

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