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So, 28. Oktober 2007, 00:00

Ubuntu 7.10

Laufender Betrieb

Gegenüber der Vorversion hat sich die Optik für meine Begriffe nur wenig geändert, sofern der neue Composite-Manager Compiz nicht aktiviert ist. Ist Compiz hingegen aktiviert, macht sich das hauptsächlich an einigen optischen Extras bemerkbar, die zwar für einige Gags gut sind, letztlich aber für die Produktivität null bringen. Man dürfte der Effekte bald müde sein und sie abstellen. Die Effekte im Einzelnen zu beschreiben, ist müßig, da dies bereits an anderer Stelle geschah. Eine Konfigurationsmöglichkeit für einzelne Effekte oder Plugins von Compiz hat Ubuntu noch nicht. Man kann zwar das im Repositorium »universe« enthaltene Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, mit dem sich alle Einstellungen bezüglich Compiz vornehmen lassen sollen, aber dieses Programm wird noch nicht als fertig angesehen und ist wohl deshalb noch nicht Teil der Standardinstallation.

Unter Ubuntu wurde das Theme wieder einmal variiert, dieses Mal wieder zurück in Richtung dunklerer Farben. Wieder einmal ist es Geschmackssache, ob es einem gefällt. Die meisten Anwender werden es wohl recht schnell ändern. Wie man an der folgenden Bildsequenz sieht, geht die Optik des Desktops wieder mehr in Richtung Version 6.06, bleibt aber ansonsten weitgehend unverändert.

Desktop in Ubuntu 5.10

Hans-Joachim Baader (hjb)

Desktop in Ubuntu 5.10

Desktop in Ubuntu 6.06

Hans-Joachim Baader (hjb)

Desktop in Ubuntu 6.06

Desktop in Ubuntu 7.04

Hans-Joachim Baader (hjb)

Desktop in Ubuntu 7.04

Desktop in Ubuntu 7.10

Hans-Joachim Baader (hjb)

Desktop in Ubuntu 7.10

Auch bei Kubuntu hat sich an der Oberfläche kaum etwas geändert. Das Theme wurde wohl leicht renoviert, aber die Übersetzungen sind immer noch unvollkommen (bei GNOME jedoch auch) und die Energieverwaltung ist immer noch nicht Teil des Kontrollzentrums. Unter der Haube dürfte sich weniger getan haben als bei GNOME, schließlich gab es ja nur zwei kleine Updates vom KDE-Projekt seit Kubuntu 7.04.

Der Desktop ist bis auf die Taskleiste und Icons für zusätzlich gemountete Partitionen oder Medien leer und die Menüs sind sowohl in KDE als auch in GNOME übersichtlich. Die Arbeitsweise ist stark auf das Arbeiten mit dem Dateimanager zentriert. So ist unter KDE zwar der Bildbetrachter gwenview installiert, im Menü findet man ihn jedoch nicht.

Das Arbeiten mit der Digitalkamera macht richtig Spaß, was sicher auch an dem neuen Digikam 0.9.2 liegt. Nachdem die Kamera per USB angeschlossen und eingeschaltet ist, wird sie erkannt und man hat die Option, gleich Digikam zu starten. In Digikam kann man ohne weitere Konfiguration direkt auf die Kamera zugreifen, die Bilder werden angezeigt, und man kann sie nach Anlegen oder Auswahl eines Verzeichnisses direkt herunterladen. Sowohl normale Bilder als auch Videos werden angezeigt. Dann kann man sie aus der Kamera löschen und danach die Kamera ausschalten. Beim Ausschalten wird die im Hintergrund gemountete CF-Karte der Kamera automatisch abgemeldet. Normale Benutzer merken nur am Icon auf dem Desktop, dass der Kameraspeicher gemountet ist.

Ähnlich ist es mit GNOME, nur dass F-Spot statt Digikam und gThumb statt Gwenview zum Einsatz kommen.

Keine Änderung kann ich bei der Startgeschwindigkeit konstatieren. In der letzten Version wurde ja mit Upstart ein schnelleres Init-System eingeführt, das auch spürbar schneller war. Weitere Verbesserungen dürften nicht gerade einfach sein und wurden wohl bisher auch noch nicht vorgenommen.

Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System. Zwar ist auch kein su root möglich, Zugang zum Root-Account ist dennoch vorhanden, und zwar über das Kommando sudo. Mit letzterem kann man jeden beliebigen Befehl ausführen, nachdem man sein eigenes Passwort eingegeben hat. Insbesondere kann man auch sudo -i ausführen, das eine Login-Shell mit der Standard-Shell des Benutzers startet. Wem das nicht genügt, der kann, nachdem er als Root eingeloggt ist, ein Passwort vergeben. Dann ist auch das direkte Root-Login möglich.

Der Standard-Webbrowser in Ubuntu ist Firefox 2.0.0.8. Er heißt auch Firefox, anders als bei Debian, das ihn als Iceweasel mitliefert. Er wird ohne Erweiterungen installiert. Bei Kubuntu ist der Standardbrowser natürlich Konqueror.

Mit den Sicherheits-, oder vielmehr Unsicherheitseinstellungen der Browser bin ich nach wie vor nicht einverstanden. In Konqueror und Firefox sind Java, JavaScript und Cookies global aktiviert. Besonders das Erlauben von JavaScript macht das System so offen wie ein Scheunentor. Ich wünsche mir, dass das System in Zukunft mit all diesen Optionen abgeschaltet startet. Das würde zwar bei unbedarften Anwender zu Fragezeichen auf der Stirn führen, aber gerade diese Anwender sollten doch besser erst einmal lernen, dass der Großteil von dem, was aus dem Internet kommt, nicht das geringste Vertrauen verdient. Das Zulassen von JavaScript war schon immer ein Fehler, deshalb gibt es ja Erweiterungen für Firefox wie »NoScript« zum selektiven Erlauben von JavaScript. Es wäre schön, wenn diese gleich mit installiert wäre.

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