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So, 23. August 2009, 00:00

Convertible Classmate PC im Test

Die Ausstattung

Das mitgelieferte Ubuntu weist alle wichtigen Applikationen auf, die für die tägliche »Arbeit« der Kinder, aber auch von Erwachsenen gebraucht werden. Als Arbeitsoberfläche dient dabei entweder Ubuntus Standarddesktop oder eine auf Netbooks optimierte Variante. Die Umschaltung zwischen den beiden Desktops kann problemlos auch während des Betriebs erfolgen. Als Anwendungen liefert der Hersteller sowohl Gnome- als auch KDE-Applikationen. Beide Umgebungen sind dabei recht gut aufeinander abgestimmt. Von grafischen und konzeptionellen Unterschieden merkt ein unbedarfter Benutzer kaum etwas.

In MyScript Stylus handschriftlich eingegebene Texte können direkt in Applikationen übernommen werden - hier die URL-Leiste von Firefox

Mirko Lindner (demon)

In MyScript Stylus handschriftlich eingegebene Texte können direkt in Applikationen übernommen werden - hier die URL-Leiste von Firefox

Ähnlich durchdacht gestaltet sich die Softwareauswahl, die nur eine Applikation für jeden Softwareeinsatz beinhaltet. So weist der Bereich »Bildung« unter anderem earth3d, GeoGebra und Kalzium auf. Für Büro-Belange liefert der Hersteller FBReader, OpenOffice und KPDF aus. Im Grafik-Bereich finden sich dagegen unter anderem F-Spot, Gimp und KolourPaint. Erwähnenswert ist allerdings, dass die Bedienung von Gimp, bedingt durch seine vielen Fenster, sich in der auf Vollbild abgestimmten Ubuntu-Netbook-Oberfläche als ziemlich unintuitiv und schwierig erweist.

Für die nötige Abwechslung zum Lern- und Arbeitsleben sorgen die bereits vorinstallierten Firefox-Plugins, wie Flash oder Java. Wie von Ubuntu gewohnt werden die gängigen Formate nach einer unkomplizierten Installation und Konfiguration abgespielt. Probleme mit MP3 oder diversen Video-Formaten gab es nicht.

Stabilität und das System

Eine Schwäche vieler Linux Net- und Laptops stellt die Unterstützung der verbauten Hardware dar. Vor allem der Suspend-Modus bereitet auch reinen Linux-Geräten oftmals massive Probleme. Der Classmate PC bestand diesen Test allerdings mit Bravour. Alle unterstützten Modi, angefangen beim Hibernate bis hin zu »Suspend to RAM« funktionierten tadellos. Das Gerät fuhr beim Zuklappen in den Ruhezustand und wachte erwartungsgemäß in einem funktionierenden Zustand wieder auf.

Einfache Netzwerkkonfiguration mittels Intel Easy Network

Mirko Lindner (demon)

Einfache Netzwerkkonfiguration mittels Intel Easy Network

Die verbaute Hardware ist vollständig konfiguriert und einsatzbereit. Seien es die Sound oder Grafikausgabe, die eingebaute Kamera oder die Netzwerkschnittstellen. Letztgenannte werden mit dem Intel Easy Network konfiguriert, das für Ubuntu bereitgestellt wurde. Die Einrichtung der Netzwerkschnittstellen klappte dabei erstaunlich reibungslos. Einzig eine Verbindung über WLAN mit WPA2 bereitete dem Tool Probleme. Das Problem scheint allerdings bekannt zu sein und es soll daran gearbeitet werden.

Genauso wenig fiel uns die Stabilität negativ auf. Es spielte keine Rolle, was wir mit dem Gerät anstellten, ob wir es exzessiv drehten, mehrere Applikationen starteten oder beim Start von Komponenten herunterfuhren - zu keinem Zeitpunkt konnte das Classmate PC aus dem Tritt gebracht werden.

Fazit

Die dritte Generation des Classmate PC überzeugt durchaus. Die Hardware ist nicht zu überdimensioniert, doch trotzdem leistungsfähig genug, damit nicht der Eindruck eines langsamen Systems entsteht. Die installierten Applikationen starten flott und sind mehrheitlich bereits vorkonfiguriert. Besonders gefiel uns der Touchscreen-Modus. Hat man sich an die Arbeit mit dem Gerät in diesem Modus gewöhnt, will man ihn schlicht nicht mehr missen und fuchtelt auch im ausgeklappten Modus mit dem Stift auf dem Bildschirm herum. Einzig die umständliche Aktivierung einer Software-Tastatur trübte den ansonsten perfekten Eindruck.

Handgeschriebenes Diktat in Xournal

Mirko Lindner (demon)

Handgeschriebenes Diktat in Xournal

Anders verhält es sich bei den installierten Anwendungen. Für seinen Zweck, den Einsatz in Schulen, ist das kleine Gerät gut gerüstet. In Verbindung mit dem Touchscreen-Modus macht das Lesen von Dokumenten extrem viel Spaß. Die Softwareauswahl kann zwar ebenfalls überzeugen und gibt kaum Anlass zur Kritik, doch der anfängliche Mischmasch zwischen deutschen und englischen Applikationen und das fehlende Wörterbuch in MyScript Stylus gefielen uns nicht wirklich. Nachdem das System korrigiert wurde, konnte der Classmate PC aber durchaus überzeugen.

Mit einem Preis von 299 Euro in der Linux-Variante ist der von Unimall vertriebene Convertible Classmate PC nicht das billigste Netbook auf dem Markt, das aber mit Abstand günstigste, das sowohl als ein Tablet als auch als traditionelles Laptop eingesetzt werden kann. Einzig die etwas klein ausgefallene Tastatur könnte den Nachwuchs davor schützen, dass es überwiegend von Mamas und Papas in Beschlag genommen wird.

Fakten

Anbieter: Unimall
Preis (Linux): ab 299 Euro
Preis (Windows): ab 359 Euro

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