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So, 12. März 2000, 00:00

Videofilme unter Linux

Broadcast2000

demon (Mirko Lindner)

Broadcast2000

Im allgemeinen scheint das Programm sehr gut programmiert zu sein. Die Geschwindigkeit ist wirklich herausragend und auch wenn sich die Applikation in einer frühen Phase befindet, sind Abstürze eine Seltenheit. Eine weitere Stärke des Programms ist die Möglichkeit der Benutzung von mehreren Prozessoren. Diese Funktionalität beschleunigt die Arbeit mit Broadcast2000 ungemein.

Wer die Kompilierung scheut, kann die Applikation bereits kompiliert von der Seite des Programmiererteams herunterladen. Ein einfaches Entpacken und schon ist das Programm einsatzbereit. Wer aber großen Wert auf Geschwindigkeit legt, der sollte sich die Quellen besorgen und die Kompilierung selber durchführen.

Video-Bearbeitung

Broadcast2000 bietet Ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ihren Film unter Linux umzuformen. Neben einer Menge von Plug-Ins bietet die Applikation eine sehr interessante Palette von Funktionen, die direkt in das Programm eingebaut wurden. So werden Sie in der Lage sein, nicht nur die Größe Ihres Filmes nachträglich zu ändern, sondern auch die Framerate zu erhöhen bzw. zu verringern. Das ist besonderes wichtig für Internet-Präsentation, bei der die Framerate maßgeblich an der Größe der Datei beteiligt ist, die wiederum die Ladegeschwindigkeit beeinflußt.

Eine freie Schnittstelle ermöglicht es jedem Benutzer, eigene Plug-Ins zu schreiben und diese in das Programm einzubinden. Bereits vorhandene Zusatzfunktionen werden sehr leicht aus einem Auswahlmenü herausgelockt und in eine bestehende Szene eingebunden. Neben Standard-Funktionen wie Fade, Gamma und Farbkorrektur findet der Benutzer diverse Einblend-Funktionen (Schachbrett, Gitter, Door...) und so außergewöhnliche Funktionen wie Ölbild oder Zeitraster. Die ausgewählten Plug-Ins können wahlweise auf eine komplette Spur oder auf markierte Fragmente angewandt werden. Die Anwendung auf eine komplette Spur hat den Vorteil, permanent in den "Genuss" des Plug-Ins zu kommen, wie es beispielsweise bei einer Farb-, Sättigung- oder Kontrast-Korrektur der Fall wäre.

Broadcast2000 (PlugIn)

demon (Mirko Lindner)

Broadcast2000 (PlugIn)

Temporär angewandte Effekte sind dagegen bei jeglichen Überblend-Aktionen wünschenswert. Dazu legen Sie einfach auf zwei Spuren verschiedene Filme und blenden diese nach Belieben ein oder aus (siehe dazu Bild).

Die Plug-In-Anwendung erfolgt bei Broadcast2000 in "real time", was so viel heißt, dass Sie direkt beim Abspielen Ihrer Komposition die Ergebnisse sehen können und nicht wie bei vielen teuren Programmen erst ein Rendering durchführen müssen. Die Geschwindigkeit ist dabei geradezu phantastisch. Das Überblenden zweier Filme mit Hilfe eines Door-Plug-Ins passiert so schnell, dass Sie den Eindruck haben, einen einzelnen Film abzuspielen und nicht zwei verschiedene. Auf jede Spur können insgesamt vier verschiedene Plug-Ins angewandt werden. Das Setzen zu vieler Plug-Ins beeinträchtigt natürlich die Geschwindigkeit. Es kann also schon passieren, dass Sie den gewünschten Fluß eines Films beim Preview nicht erreichen, wenn im Hintergrund weitere Funktionen ihren Dienst verrichten.

Die Steuerung der Intensität eines Plug-Ins kann mittels einer Steuerungslinie beeinflußt werden. Befindet sich diese in der Mitte (Punkt 0), so verhält sich das Plug-In, als wenn es nicht aktiviert wäre. Das Verschieben der Linie nach oben (+1) oder unten (-1) ändert die Werte der Funktion. Setzt man also diese aufsteigend vom Punkt 0 zum Punkt +1 in einer Zeitspanne von 2 Sek., so wird die Ausführung des Plug-Ins linear und kontinuierlich innerhalb von zwei Sekunden von 0 auf +1 seinen Wert ändern.

Das Abspeichern des Video-Materials erfolgt wie bereits früher erwähnt wahlweise als Bild-Sequenz oder QuickTime-Movie.

Audio-Bearbeitung

Neben der Videobearbeitung bietet Broadcast2000 auch die Möglichkeit, Audio-Daten zu bearbeiten. Dazu können Sie wie auch bei der Bearbeitung von Videomaterial auf eine Vielzahl von Plug-Ins zurückgreifen.

Das Programm setzt keine Grenzen, was die Anzahl der Spuren anbetrifft. Die theoretische Grenze ist nur Ihr Arbeitsspeicher. Ob es aber sinnvoll ist, viele Spuren zu benutzen, ist eine andere Sache. Nicht nur, dass jede Spur einzeln bearbeitet werden muß, auch die Komposition ist bei zu vielen Spuren als zeitraubend.

Eine besondere optische Funktion erlaubt es Ihnen, die Ausgaben optisch darzustellen. In einem Spektrogramm können Sie in alle Frequenzen der Quelle Einsicht nehmen. Die Ausgabe sieht natürlich sehr beeindruckend aus und wird sogar hartgesottene Windows-Verfechter ins Staunen versetzen. Das Verfremden einer Audio-Quelle passiert genauso, wie auch bei Video in "real time". Dabei spielt natürlich auch hier die Ausstattung eines Rechners eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Videos abspielen unter Linux

Nachdem Sie Ihren Film erstellt haben, liegt es natürlich sehr nahe, die Ergebnisse auch bestaunen zu dürfen. Auch in diesem Sektor existiert eine Vielzahl von Applikationen, die für die Arbeit zu gebrauchen sind. Nachfolgend will ich Ihnen kurz diverse Vertreter dieser Zunft und die Vor- bzw. Nachteile dieser Programme näher bringen.

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