Netzwerk einrichten unter Hurd
Läuft HURD auf einem Computer mit einer von HURD unterstützten Netzwerkkarte, so läßt sich HURD problemlos ins Netz einbinden. Das geschieht mit folgendem Befehl:
settrans /servers/socket/2 /hurd/pfinet --interface=eth0 --address=NN.NN.NN.NN --gateway=GG.GG.GG.GG --netmask=MM.MM.MM.MM
Dabei muss für --address
die IP-Adresse des Rechners angegeben werden, z.B. 192.168.1.1. Diese Adresse ist für lokale Netzwerke reserviert. Für --gateway
muß die IP-Adresse des Rechners, der als Gateway dienen soll, angegeben werden. Für --netmask
gibt man 255.255.255.0 an. Am besten gibt man hier die Werte, die man auch für Linux verwendet, an. Man findet sie unter /etc/init.d/network (oder ähnlich, je nach Distribution).
Als nächstes sollten die Dateien /etc/hostname, /etc/hosts und /etc/resolv.conf editiert werden.
In /etc/hostname schreibt man den Namen des Rechners. Standardmäßig heißt der Rechner hurd.
In /etc/hosts schreibt man alle Rechnernamen im Netz. Die Datei hat folgende Form:
127.0.0.1 | localhost | rechnername |
192.168.1.1 | erde.sonnensystem.de | erde |
192.168.1.2 | venus.sonnensystem.de | venus |
192.168.1.3 | mars.sonnensystem.de | mars |
... | ... | ... |
In die Datei /etc/resolv.conf schreibt man wie unter Linux die Nameserver. Man kann sie natürlich auch einfach von Linux kopieren.
Als nächstes sollte man unbedingt die Pakete
telnet-*hurd_i386.deb telnetd-*hurd_i386.deb
von ftp://ftp.debian.org/debian/pool/main/n/netkit-telnet/ installieren. Das geschieht mit
dpkg -i telnet-*hurd_i386.deb dpkg -i telnetd-*hurd_i386.deb
Damit kann man dann auf HURD per telnet zugreifen. Das ist besonders auch deshalb nützlich, weil HURD noch keine virtuellen Terminals unterstützt und man mit telnet HURD noch runterfahren kann, wenn ein Programm abstürzt und die Konsole blockiert.
HURD unterstützt auch NFS, was sehr nützlich ist, weil HURD selbst noch keine PPP-Unterstützung bietet und man sich so leicht Software, die man sich mit Linux runtergeladen hat, auf den HURD-Rechner kopieren kann.
Das Einrichten von NFS ist recht einfach:
settrans -ca /mountpoint /hurd/nfs server:/filesystem
Wobei /mountpoint der Name des Verzeichnisses ist, auf das das NFS-Filesystem gemountet wird. Ich finde es gut, ein Verzeichnis /rechnername zu erstellen und das NFS-Filesystem darauf zu mounten.
server:/filesystem ist der Rechnername und filesystem ist der Teil des Dateisystems, den man mounten will, z.B. das Root-Dateisystem /.
Funktioniert NFS problemlos, kann es auch passiv gemountet werden:
settrans -cpa /mountpoint /hurd/nfs server:/filesystem
Wenn NFS passiv gemountet wird, dann bleibt NFS auch nach einem Reboot gemountet.