Login
Newsletter
Werbung

So, 14. Juni 2009, 00:00

Fedora 11

Kurze Vorstellung der elften Fedora-Ausgabe

Benutzung

Systemstart

Fedora 11 kann deutlich schneller hochfahren als Fedora 10, das ja bereits gegenüber früheren Versionen beschleunigt wurde. Auf manchen Rechnern soll die Startzeit bis zum Login-Bildschirm auf 20 Sekunden sinken. Ich konnte etwa 35 Sekunden messen. An diesem Punkt wird jedenfalls weiter gearbeitet, so dass wir in einem halben Jahr vielleicht schon Zeiten von 10 Sekunden sehen werden.

Möglich wurde die Beschleunigung durch mehrere Maßnahmen, so wurde der Daemon setroubleshootd entfernt. Da Fedora den Kernel 2.6.29 verwendet, konnte es noch nicht von den Verbesserungen in 2.6.30 profitieren, die das Hochfahren weiter beschleunigen. Der Readahead-Dienst wurde verbessert und legt nun nach jeder Änderung der Paketdatenbank ein neues Profil an. Readahead selbst ist nichts Neues, wie zumindest die Fedora-Spezialisten wissen. Es liest Dateien, die das System zum Starten braucht, schon vorab ein, während das System nicht anderweitig auf die Festplatte zugreift. Dadurch liegen sie bereits im Cache, wenn sie benötigt werden.

GNOME

GNOME in Version 2.26.1 installiert, zumindest über die Live-CD, nicht OpenOffice, sondern Abiword, aber keine weiteren Büroprogramme. Als Browser ist Firefox 3.5 Beta 4 installiert. Wie schon in Fedora 10 mit GNOME 2.24.1 läuft gnome-screensaver unnötigerweise auch dann, wenn es gar nicht benötigt wird, weil der Screensaver abgeschaltet wurde.

Die Paketverwaltung erfolgt über PackageKit, daneben steht yum auf der Kommandozeile zur Verfügung. Wer statt yum lieber APT verwenden will, kann das nachinstallieren. PackageKit ist mittlerweile gereift und liefert anders als in Fedora 10, als es anfänglich noch katastrophale Fehler aufwies, keinen Grund zur Beanstandung mehr. Die Bedienung der grafischen Oberfläche der Paketverwaltung ist intuitiv und übersichtlich. Als einziges Problem empfand ich, dass im 64-Bit-System sowohl i586- als auch amd64-Pakete angezeigt werden. Es mag sein, dass man die i586-Pakete zur Ausführung von 32-Bit-Programmen benötigt und sie deshalb installierbar sein müssen. Es wäre aber praktisch, in der GUI einen Filter für die Architektur zu haben.

Ansonsten werden es die GNOME-Benutzer begrüßen, dass GNOME in der neuen Version wiederum keine größeren Änderungen aufweist. Das Panel lässt sich nun nicht mehr so leicht wie früher verschieben, indem man es mit der Maus an eine andere Bildschirmseite zieht. Man muss zusätzlich die ALT-Taste gedrückt halten. So soll versehentliches Verschieben verhindert werden, außerdem vereinheitlicht es die Bedienung.

Bluetooth wird nun über gnome-bluetooth verwaltet, das bluez-gnome ersetzt und mehr Möglichkeiten bietet. Audio über Bluetooth läuft möglicherweise noch nicht stabil, ist aber als Technologie-Vorschau mit dabei.

GNOME-Desktop mit Dateimanager Nautilus

Hans-Joachim Baader (hjb)

GNOME-Desktop mit Dateimanager Nautilus

KDE-Desktop mit Dateimanager Dolphin

Hans-Joachim Baader (hjb)

KDE-Desktop mit Dateimanager Dolphin

KDE

KDE wird in Version 4.2.2 mitgeliefert. Auch bei KDE wird in der Live-CD-Variante kein OpenOffice installiert, dafür das vollständige KOffice 1.6.3. Der noch aus KDE 3 stammende knetworkmanager soll durch das Plasmoid kde-plasma-networkmanagement ersetzt werden, das jedoch noch nicht als produktiv einsetzbar empfunden wurde. Daher ist es nur im Archiv vorhanden und kann bei Interesse nachinstalliert werden. Vorläufig nutzt KDE noch das nm-applet von NetworkManager-gnome, wodurch auch die Passwortverwaltung für WLAN-Zugänge usw. über ein GNOME-Programm läuft.

Die bekanntesten KDE-3-Programme wurden mittlerweile auf KDE 4 portiert. Daher ist in der Standardinstallation außer KOffice kein KDE-3-Programm mehr vorhanden. Die nun auch an KDE 4 angepasste Verwaltung von privaten Daten (KDEPIM) verwendet die Bibliothek Akonadi, die wiederum auf einen MySQL-Server zur Speicherung der Daten angewiesen ist. Die Konfiguration des MySQL-Servers geschieht jedoch vollständig automatisch, so dass der Benutzer nichts davon wissen muss. Pro Benutzer wird eine eigene MySQL-Instanz gestartet.

Die Energieverwaltung geschieht jetzt mit PowerDevil, und es ist ein Frontend für PolicyKit vorhanden. Beide sind in den Systemeinstellungen unter Erweitert zu finden. Offenbar benötigt man spezielle Kenntnisse, um PolicyKit bedienen zu können. Intuitiver, und momentan wohl auch nützlicher, ist PowerDevil.

PolicyKit-Verwaltung in KDE

Hans-Joachim Baader (hjb)

PolicyKit-Verwaltung in KDE

Energieverwaltung in KDE

Hans-Joachim Baader (hjb)

Energieverwaltung in KDE

Die Paketverwaltung obliegt nun ganz kpackagekit, und gnome-packagekit wird nun nicht mehr benötigt. kpackagekit zeigt bisweilen die Paketgrößen nicht richtig an, was im Bugtracking-System allerdings schon verzeichnet ist. Ein anderes kleines Problem gibt es, wenn man Pakete zu deinstallieren versucht, von denen andere Pakete abhängen. In diesem Fall kann das Paket nicht entfernt werden, und kpackagekit bringt eine Fehlermeldung. Es sagt aber nicht, welche anderen Pakete die Deinstallation verhinderten. Diese Information wäre nützlich, weil man diese Pakete auch deinstallieren könnte, wenn man sie nicht benötigt.

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung