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So, 6. Dezember 2009, 00:00

Mandriva Linux 2010

Die neue Französin im Test

Am 3. November 2009 hat Mandriva die neue Version 2010 freigegeben. Im Artikel sollen die Neuerungen vorgestellt werden.

Mandriva Linux 2010 KDE One

Thorsten van Lil (TeaAge)

Mandriva Linux 2010 KDE One

Am 3. November 2009 hat Mandriva S.A. wie angekündigt die neue Version der gleichnamigen Linux-Distribution Mandriva Linux 2010 veröffentlicht.

Glaubt man den Release Notes, so wird die neue Version alle anderen Distributionen in den Schatten stellen, und in der Tat sind neben den üblichen Aktualisierungen einige interessante Neuerungen dabei. Allen voran der smarte Desktop. Doch dazu später mehr.

Mandriva und die Editionen

Mandriva Linux gibt es prinzipiell in vier Editionen: die Live-CD »One«, die Installer DVD »Free«, die kommerzielle Version »Powerpack« und Mandriva Flash als USB-Stick. Die Live-CD »One« eignet sich für all jene, die sich noch unsicher sind. In der Live-CD sind proprietäre Treiber und einige Codecs enthalten. So lässt sich bereits im Live-Modus testen, ob die verbaute Hardware erkannt wird, und ob Mandriva den eigenen Anforderungen genügt. Mandriva One gibt es dabei als KDE4-Version und als GNOME-Version. Mandriva Free bietet als Installations-DVD die Flexibilität einer Paketauswahl, beinhaltet dagegen aber keine proprietären Treiber und Codecs, da hier nur quelloffene Software verwendet wird. Nach oder während der Installation lassen sich jedoch mit wenigen Klicks die Software-Quellen einbinden, in denen dann auch proprietäre Software enthalten ist. Das Powerpack als kommerzielle Edition ist ebenfalls eine Installations-DVD, enthält jedoch bereits die proprietären Treiber und Codecs, die selbst in den Non-Free-Quellen nicht enthalten sind. Zudem ist der Fluendo-DVD-Player enthalten. Mandriva Flash ist ein USB-Stick mit persistentem Speicher und einigen Codecs.

Einen guten ersten Überblick über die Versionen enthält man auf der Vergleichsseite von Mandriva.

Für komplette Mandriva-Neulinge scheint Mandriva One als Live-CD besonders interessant. Hier im Test werden Mandriva Linux Free und One verwendet.

Software

Natürlich kommt Mandriva Linux mit der aktuellsten Software. Als beliebte Desktopumgebungen sind GNOME in der Version 2.28.1, KDE in Version 4.3.2 und XFCE in Version 4.6.1 dabei. Für Netbooks stehen die angepassten Oberflächen Sugar und Moblin 2 bereit. Die Basis von Mandriva Linux 2010 bildet der Kernel 2.6.31 inklusive der üblichen Patches von Mandriva. Mozillas Browser Firefox wurde auf die Version 3.5.5, OpenOffice.org (basierend auf dem Projekt Go-OO) auf die Version 3.1.1 angehoben.

Weiterhin wurde zur grafischen Darstellung des Startvorgangs Plymouth ins Boot geholt und ersetzt damit Splashy.

Als grafischer Server wird X.org 7.3 mit dem X-Server 1.6.5 verwendet. Der Pulsbo-Treiber (psb) unterstützt 2D und 3D der Intel-Grafikgeräte.

Testhardware

Als Hardware standen für den Test ein Thinkpad Z60m, auf dem bis dato mein Hauptsystem Mandriva Linux 2009 lief, und ein alter Desktop-Rechner mit AMD Athlon XP 2000+ (1,7 GHz), 512 MB RAM und nVidia GForce 440MX zur Verfügung. Der zweite Rechner dient als Härtetest. Hier soll die KDE-Version als Live-CD verwendet werden. KDE 4 hat den Ruf, nicht unbedingt ressourcensparend zu sein. Als Live-CD auf einem Rechner mit 512 MB RAM dürfte das nicht unbedingt viel Freude bereiten. Dafür sollte die alte Hardware problemlos erkannt werden.

Installation

Bei beiden Installationen ist wenig Überraschendes zu berichten. Sowohl die Live-Installation als auch der Installationsassistent der Free DVD sind logisch aufgebaut und verlangen wenig Vorkenntnisse vom Anwender. Der Knackpunkt einer Installation ist jeweils die Partitionierung. Hier bietet Mandriva zwei Features, die das Ganze klarer machen sollen. Zum einen werden die drei Optionen (Partitionen beibehalten, freien Platz der Windows Partition nutzen und komplette Platte für Mandriva nutzen) grafisch dargestellt, wobei die Mandriva-Partition jeweils mit einem Stern gekennzeichnet wird. Bei der benutzerdefinierten Partitionierung besteht zudem die Möglichkeit, sich den Inhalt der Partitionen anzeigen zu lassen. Als Standard-Dateisystem für neu angelegte Partitionen wird in Mandriva Linux 2010 Ext4 genutzt.

Keine Quellen gefunden

Thorsten van Lil (TeaAge)

Keine Quellen gefunden

Negativ ist bei der Installation mit der Free-DVD aufgefallen, dass keine Liste von Spiegelservern bereit stand bzw. abgerufen werden konnte. Es wurde lediglich die Fehlermeldung angezeigt, wie sie im Bild zu sehen ist. Anschließend hatte man die Möglichkeit, eine Server-Adresse anzugeben. Dabei bestand zu dem Zeitpunkt bereits eine Verbindung zum Internet. Das war jedoch weiterhin nicht schlimm, da sich nach der Installation die Quellen problemlos einrichten ließen. Bei der Installation des Bootloaders (GRUB 0.97 mit EXT4 Unterstützung) wurde sowohl Windows als auch das zweite Linux-System auf dem Rechner erkannt.

Positiv ist zu erwähnen, dass nach der Installation der One-CD ein Dialog erscheint, der einem anbietet, nicht benötigte Sprachpakete und Treiber zu deinstallieren. Obwohl in diesem Fall keine Probleme auftraten, sollte man bei diesem Schritt stets vorsichtig sein und sich die Liste der zu entfernenden Pakete gut ansehen.

Beim ersten Neustart nach der Installation wird noch der Benutzer eingerichtet und ein Root-Passwort festgelegt. Anschließend erscheint noch ein Wizard, der einem ein paar Fragen stellt und bittet, die Hardwareliste an Mandriva zu senden. Leider ist der Cancel-Button etwas versteckt am unteren rechten Rand.

Wer die Umwelt schonen will oder kein optisches Laufwerk besitzt, kann sich sowohl die Live-CD als auch die Free-DVD auf einen USB-Stick schieben. Als Hilfsmittel dazu wird Mandriva-Seed angeboten. Mandriva-Seed gibt es als Windows- und als Linux-Version und macht das Aufspielen auf Sticks kinderleicht.

Neues Feature bei der Partitionierung

Thorsten van Lil (TeaAge)

Neues Feature bei der Partitionierung

Auswahl der Desktopumgebung

Thorsten van Lil (TeaAge)

Auswahl der Desktopumgebung

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