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Mi, 2. Dezember 2009, 00:00

OpenSuse 11.2

OpenSuse in der Version 11.2 will wieder einmal noch besser, leichter, stabiler und überhaupt das modernste Linux aller Zeiten sein. Der Hersteller selbst verspricht, mit dem neuesten Produkt ein weitgehend universelles System für Desktop-, Netbook- und Serveranwender zu liefern. Pro-Linux schaute sich die Box- und Downloadversionen an und testete die neuste OpenSuse in diversen Szenarien.

Lieferumfang

OpenSuse 11.2

Mirko Lindner (demon)

OpenSuse 11.2

Der Lieferumfang der Boxversion schrumpfte in der neuesten Ausgabe von OpenSuse auf ein Mindestmaß. So beinhaltet die Box neben dem eigentlichen Installationsmedium für 32- und 64-Bit-Systeme und einer CD mit proprietären Anwendungen lediglich ein knapp 190 Seiten umfassendes Handbuch und diverse Werbematerialien. Vorbei scheinen die Zeiten zu sein, als der Hersteller in den früheren Zeiten ein vorbildliches Handbuch mit Maximalumfang lieferte. Nur die wichtigsten Schritte der Installation fasst das Werk noch zusammen. Weitere Dokumentation oder gar hilfreiche Tutorials sucht man in der gedruckten Dokumentation vergebens. Hinzu kommt bei der Box-Version noch ein 90-tägiger Telefon- und E-Mail-Support bei der Installation und der Konfiguration.

Anwender, die sich für eine Downloadversion entscheiden, stehen da schon vor einer größeren Auswahl. Zur Installation stehen DVD-Medien für 32- und 64-Bit-Systeme zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auf der Software-Seite des Projektes noch Live-CD-Versionen mit Gnome oder wahlweise KDE zum Download, die sich ebenso von einem USB-Stick starten lassen. Wie in der Boxversion bietet das Projekt auch eine CD mit proprietären Produkten an. Auch eine CD mit weiteren Sprachen ist verfügbar.

In puncto Softwareumfang liefert Novell auch mit OpenSuse 11.2 einen gewohnt großen Umfang an Paketen. Die Distribution setzt auf dem Kernel 2.6.31 und den Dateisystem Ext4 auf. Darüber hinaus enthält das Produkt unter anderem die Desktopumgebungen KDE 4.3 und Gnome 2.28 sowie OpenOffice.org 3.1 und Firefox 3.5.4. KDE ist als Standarddesktop der Distribution voreingestellt.

Eine Besonderheit der SUSE-Veröffentlichungen stellte in der Vergangenheit die Integration kommerzieller Applikationen in das Basis-System dar. Die Box enthält dieselbe Auswahl von Programmpaketen. Wer glaubt, durch den Kauf der Boxvariante andere kommerzielle Beigaben zu erhalten, irrt. So enthält die DVD wie schon in der Vorgängerversion nur noch freie Software. Anwender, die auch proprietäre Zugaben wünschen, müssen diese entweder von einem separaten Medium oder direkt aus einem Online-Verzeichnis installieren.

Installation

Installation von OpenSuse 11.2

Mirko Lindner (demon)

Installation von OpenSuse 11.2

Das Booten oder die Installation der mitgelieferten DVD klappte bei drei Systemen nicht. Während bei einem 64-Bit-System zwar die eigentliche Installation problemlos funktionierte, stürzte Yast bei der manuellen Konfiguration mit einem Zugriffsfehler ab. Auf einem zweiten System stürzte der Installer bereits beim Aufruf ab. Auf einem unserer 32-Bit-Systeme verabschiedete sich das Tool dagegen mit einem Error 11 im i386-Loader. Das Booten der DVD klappte hier nur mit speziellen Boot-Optionen. Anzumerken ist, dass noch unter OpenSuse 11.1 keines der Systeme irgendwelche Probleme bereitete.

Funktionell gesehen unterlag die Auswahl der möglichen Installationsmethoden keinerlei Änderung. So bietet OpenSuse immer noch eine automatische Installation wahlweise mit deaktiviertem ACPI oder in einer sicheren Umgebung, eine manuelle Installation, Rettungssystem oder Speicher- oder Firmwaretest zur Auswahl an. Darüber hinaus lassen sich bereits beim ersten Booten der DVD die Sprache und die zu verwendende Auflösung bestimmen. Fast schon obligatorisch änderte der Hersteller auch in der neuen Version das Aussehen des Boot-Screens. Das Grüne musste nun einem durchaus ansprechenden Dunkelgrün-Grauen Ton weichen.

Resultierend aus der bereits bei OpenSuse 11.1 getroffenen Entscheidung der Pakettrennung, muss auch in der neuesten OpenSuse bei der Installation nicht mehr explizit eine Lizenz akzeptiert werden. Neu in OpenSuse 11.2 und wohl auch als richtungsweisend zu betrachten ist allerdings die Festlegung auf einen Standarddesktop. Mit der Übernahme des Nürnberger Distributors Suse Linux AG durch Novell endete eine mehrere Jahre andauernde Ära der Vorherrschaft von KDE auf dem Suse-Desktop. Die traditionell KDE-freundliche Distribution wurde fortan zunehmend neutraler und schlussendlich von der Vorgabe eines Standarddesktops befreit. Fortan listete der Hersteller bei der Installation die zwei größten Umgebungen, Gnome und KDE, in der alphabetischen Reihenfolge auf und präferierte, offiziell zumindest, keine Umgebung mehr. Damit unterschied sich Novell allerdings von den meisten Distributoren, die oftmals beide Umgebungen anbieten, allerdings eine immer als Standarddesktop wählen.

Mit OpenSuse 11.2 kehrt die Distribution nun zu ihren Wurzeln zurück und wählt KDE als Standard aus. Zwar sind die Desktops immer noch alphabetisch in der Auflistung sortiert, KDE wurde aber bereits vorausgewählt. Laut früheren Aussagen von OpenSuse-Produktmanager Michael Löffler wird GNOME allerdings weiterhin voll und ganz unterstützt. Dies bekräftigt der Hersteller auch bei der Beschreibung der Desktops und informiert, dass beide einfach zu konfigurieren seien und von OpenSuse gleichwertig unterstützt werden. »Jede Desktopumgebung hat einen eigenen Stil, Ihr persönlicher Geschmack entscheidet also, welche für Sie die passende ist«, schreibt der Distributor. Mit der aktuellen Version verabschiedet sich OpenSuse nun auch wie angekündigt von KDE3 und liefert die Umgebung nicht mehr vollständig aus.

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