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Fr, 4. Dezember 2009, 00:00

Fedora 12

Kurze Vorstellung der zwölften Fedora-Ausgabe

Fedora 12 ist am 17. November 2009 erschienen und wartet mit aktualisierten Desktops und einer Vielzahl von neuen Funktionen auf. Dieser Artikel versucht einen Eindruck von der Distribution mit Schwerpunkt auf den Neuerungen zu geben.

Vorwort

Fedora 12 mit Display-Manager kdm

Hans-Joachim Baader (hjb)

Fedora 12 mit Display-Manager kdm

Fedora 12 »Constantine« erschien am 17. November 2009, gut fünf Monate nach Fedora 11. Die Veröffentlichung wurde zweimal um eine Woche verschoben, um kurzfristig entdeckte Probleme zu beseitigen. Die kürzere Entwicklungszeit von Fedora 12 wurde von den Entwicklern gewählt, um den Halbjahreszyklus mit neuen Versionen jeweils im Mai und November wieder zu erreichen.

Überblick über die Neuerungen

Fedora 12 bringt umfassend aktualisierte Software und zahlreiche Neuerungen. Alle Neuheiten und Aktualisierungen sind in den Release Notes mit Verweisen auf detailliertere Angaben festgehalten. Eine kurze Übersicht und Screenshots findet man in den One Page Release Notes. Wir werden in diesem Artikel vor allem die Neuerungen genauer untersuchen, sofern uns das möglich ist.

Die neue Version läuft nicht mehr auf älteren x86-Prozessoren bis hin zum Pentium. Die Distribution wurde für Pentium II und neuere CPUs generiert und auf Intel-Atom-Prozessoren optimiert. Dies macht die Software durch die besseren Optimierungsmöglichkeiten etwas schneller.

Die Unterstützung für Webcams wurde erweitert, womit nicht nur zahlreiche neue Modelle funktionieren, sondern auch die Bildqualität, insbesondere bei billigen Modellen, besser sein soll. GNOME 2.28.1 (mit einer optionalen Vorschau auf die GNOME Shell) und KDE 4.3.2 stehen neben anderen als Desktop-Umgebungen zur Verfügung. Beide Oberflächen wurden weiter poliert. GNOME ersetzt das Notizzettel-Programm Tomboy durch Gnote, das weniger Ressourcenverbrauch bei gleicher Funktionalität verspricht. Empathy wurde aufgrund der besseren Integration in GNOME zum Standard-Client für Instant Messaging. In KDE sind ein aktualisiertes »Air«-Theme, konfigurierbare Tastenkürzel in Plasma, höhere Geschwindigkeit und neue Effekte des Window-Managers, ein neues Tool zum Melden von Fehlern und ein Konfigurationsprogramm für LIRC zu verzeichnen.

NetworkManager enthält nun eine Datenbank mit vielen Breitband-Internet-Zugangsanbietern für Mobilgeräte weltweit. Außerdem kann er jetzt mit IPv6 umgehen. Die freie Broadcom-Firmware openfwwf soll dafür sorgen, dass diverse Broadcom-WLAN-Chips ohne weiteres funktionieren. Der Video-Kodierer »Thusnelda« für Ogg Theora wurde in der neuen Version 1.1 integriert, die eine ähnliche Qualität wie das proprietäre H.264 erreichen soll. Die Lautstärkeregelung von PulseAudio unterstützt nun Profile, Wechsel des Eingabekanals und einfachere Einrichtung von Lautsprechern. Ferner ist eine Integration in den UPnP-Medienserver Rygel vorhanden. Auch die Energieverwaltung wurde weiter verbessert.

Für Entwickler sind unter anderem NetBeans 6.7, PHP 5.3, Perl 6, Eclipse 3.5 und das aktualisierte SystemTap von Interesse. Das »Automatic Bug Reporting Tool« ABRT kann automatisch einen Bericht an Fedora senden, wenn ein Programm abgestürzt ist. Das erspart den Benutzern, sich spezielle Kenntnisse zur Abgabe von Fehlermeldungen aneignen zu müssen.

Das Paketformat RPM kann nun auch mit xz komprimierte Software enthalten, was es ermöglicht, mehr Software auf die Medien zu packen. Dadurch und durch das aktivierte Yum-Plugin yum-presto wird die Downloadgröße von Paketen, insbesondere bei Aktualisierungen, kleiner. Der Bootloader GRUB unterstützt nun ext4, was Bootpartitionen mit diesem Dateisystem ermöglicht. Der Bluetooth-Dienst wird nun nur noch gestartet, wenn er benötigt wird, und beendet sich selbst, wenn 30 Sekunden kein Gerät genutzt wurde. Auch die Virtualisierung mit dem im Kernel integrierten Hypervisor KVM wurde verbessert. Sie soll schneller sein und weniger Speicher benötigen sowie Hotplug von Netzwerkkarten, Booten von PXE und flexiblere Netzwerkkonfigurationen beherrschen.

Die Grafikunterstützung wurde weiter verbessert. Experimentelle 3D-Unterstützung für ATI-Grafikkarten mit Radeon HD 2400 und neuer durch den freien Treiber kann aktiviert werden. Die Modus-Umschaltung im Kernel soll nun auch mit NVidia-Karten funktionieren. Wenn mehrere Monitore vorhanden sind, funktioniert das Booten nun besser, und der Desktop erstreckt sich standardmäßig über alle Monitore. Multi-Pointer-X ist enthalten. Die grafische Oberfläche von Moblin ist als Paket verfügbar, außerdem soll es einen »Moblin Fedora Remix« als installierbare Live-CD geben.

Die Initial Ramdisk wird nun mit Dracut generiert, was flexibler und distributionsunabhängig sein soll. Ein PackageKit-Plugin kann automatisch nach einem fehlenden Paket suchen, wenn der Benutzer versucht, ein nicht vorhandenes Programm zu starten. Die Sicherheit wurde weiter verbessert, indem die Privilegien von Prozessen, insbesondere systemnahen Prozessen, weiter eingeschränkt wurden. Prozesse können außerdem in einer »SELinux-Sandbox« laufen.

Trotz der vielen Änderungen und des verkürzten Entwicklungszyklus wurde nach Angaben der Entwickler dieses Mal besonders viel Wert auf die Stabilisierung und auf Detailverbesserungen gelegt.

Das System beruht auf dem Linux-Kernel 2.6.31.5. Einige der aktualisierten Bestandteile von Fedora 12 sind GNOME 2.28.1, KDE 4.3.2, Xfce 4.6.1, LXDE 0.4.2, OpenOffice.org 3.1.1, Firefox 3.5.5, Samba 3.4.2 und Python 2.6.2.

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