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Mo, 6. Mai 2002, 00:00

SuSE 8.0 - Testbericht

Dokumentation

Der Installationsflyer ist neben dem Netzwerkhandbuch weggefallen. Die Bücher "Basis" und "Programme" richten sich an Einsteiger - erfahrene Linux-User werden kaum einen Nutzen daraus ziehen können. Im eigentlichen Handbuch "Die Referenz" finden sich große Teile des ehemaligen Netzwerkhandbuchs wieder. Löblich ist die ausführliche Dokumentation der Änderungen des Bootkonzepts (Stichwort rc.config) und einer leicht verständlichen Einleitung zu Squid, DNS, sowie fast 30 Seiten über die Druckproblematik und eine ebenso ausführliche Einleitung zum Kernel-Backen. Eine Einführung in die Arbeit mit der Shell findet sich im "Basis" Handbuch. Nach wie vor hält es SuSE nicht für nötig, auf die Konfiguration des - immerhin in der Voreinstellung installierten - Sendmail einzugehen. Noch fataler wird dies wegen dem unbrauchbaren Mailkonfigurationstool von YaST. Aber eigentlich kann man nicht meckern - im Vergleich zu Red Hat und anderen Distributionen sind die SuSE-Handbücher qualitativ hochwertig. Schade nur, dass das Update-Handbuch diesmal nicht sonderlich gelungen ist: überwiegend wird auf KDE oder die Installation eingegangen, die vielen Veränderungen von SuSE 8.0 kommen entschieden zu kurz. Das Referenzhandbuch findet sich auf CD/DVD unter /usr/share/doc/packages/suselinux-reference_de/html/index.html im HTML-Format (kann auch über den Suse-Hilfe-Rettungsring angesprochen werden).

Stolpersteine

Über die SuSE-Hilfe kann auch das Referenz-Handbuch durchforstet werden.

Michael Hilscher

Über die SuSE-Hilfe kann auch das Referenz-Handbuch durchforstet werden.

In der deutschen SuSE-Mailingliste mehren sich die Hinweise auf Probleme mit Samba. Ich kann dies nicht bestätigen, jedoch wurde mein Testsystem noch nicht stark belastet. Auf einem wichtigem Produktionssystem sollte das Samba-Paket aktualisiert werden.

Vmware Versionen < 3.x scheinen sich mit dem SuSE 2.4.18er Kernel der 8.0er Version nicht zu verstehen. Für Vmware 2 steht hier ein Patch zur Verfügung.

Freunde von KMail sollten ebenfalls lieber warten, bis ein Bugfix dieses Mail-Clients vorliegt, da die Version 1.4 zum Einfrieren neigt. Durch das Löschen der KMail .index Files lässt sich der Client wiederbeleben. Eigentlich der richtige Zeitpunkt, Evolution (hat in der "SuSE-Variante" Probleme mit Kontaktadressen - einfach vom ximian Server ziehen) näher anzusehen oder besser: gleich zu einem Textclient wie mutt bzw. pine greifen!

Fazit

Es ist kein Geheimnis, dass SuSE eine einsteigerfreundliche Distribution ist. Diesem Anspruch wird Version 8.0 ebenfalls gerecht. Einzig die Probleme mit Grafikkarten, die den Nvidia-Chipset nutzen, sind neben der völlig missglückten Mailkonfiguration das Haar in der Suppe. Wird Samba unter Last gefahren, sollte zu einem Update gegriffen werden. Wer sich an den Textmodus von YaST1 gewöhnt hat, wird mit der Bedienung von YaST2 nicht glücklich werden. Obwohl die Geschwindigkeitsprobleme beseitigt werden konnten, ist das Tool mit seiner gewöhnungsbedürftigen Handhabung für viele Admins ein Ärgernis.

Wann ist der Kauf von SuSE 8.0 empfehlenswert? Wer eine "alte" SuSE 7.x, eine schnelle Internetanbindung und das nötige Know-How zur Aktualisierung seiner XFree und KDE/QT Pakete besitzt, sollte sich das manuelle Upgrade dieser Pakete überlegen. Bevor SuSE auf einem wichtigen System installiert wird, ist ein ausgiebiger Probelauf oder der Erwerb eines gebrauchten SuSE 7.2 bzw. 7.3 Pakets empfehlenswert. Ich werde SuSE 8.0 weiterhin auf dem Desktop nutzen und mich an den neuen Stärken von YaST2 sowie den aktuellen Versionen von XFree86, KDE, Nessus usw. erfreuen.

Anhang

Da auf dem SuSE-Server keine Details zu den enthaltenen Paketen- und Paketversionen zu finden sind, nehmen wir uns die Freiheit, euch die rpm -qa Abfrage (nach Standardinstallation) sowie alle RPM-Pakete der Professional-Version der SuSE-Index-Dateien zum Download anzubieten:

  1. Standardinstallation: suse_standard_rpms.gz
  2. Alle RPM-Pakete: suse_rpm_index.gz

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