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Mo, 1. Januar 2001, 00:00

Homerecording unter GNU/Linux

Mich hat auf dem diesjährigen Linuxtag der Stand der Linux Audio Developer in seinen Bann gezogen.

Als erstes zeigte mir Frank Neumann die Möglichkeiten von MusE, einem MIDI/Audio-Sequencer, der sich mittlerweile zu einem recht funktionsfähigen und stabilen Programm entwickelt hat. Mehrspurige Arrangements lassen sich damit über die integrierten Editor-Funktionen (pianoroll, drum, list, controller) leicht aufnehmen und bearbeiten. Ein Manko ist der zur Zeit noch nicht ganz korrekte Score-Editor (Noten-Editor), aber für vernünftigen Notensatz lassen sich Programme wie Noteedit verwenden.

Die Wiedergabe erfolgt durch die Wavetable der Soundkarte, externe Midigeräte oder separat geladene Soundfonts, wobei aus den Mididaten die Klänge erzeugt werden. Diese Wiedergabe kann dann mit einem Audio-Editor wie Audacity aufgenommen und z.B. als Wave-File gespeichert werden.

Latenzprobleme machen sich bei einem aktuellen Kernel (ev. mit Preempt-Patch) nicht bemerkbar.

Mit LADSPA gibt es eine Plugin-API, die in Konkurrenz zu Steinbergs VST steht. Mittels einer echtzeit-fähigen Client-Server-Architektur, die durch das JACK Audio Connection Kit realisiert wird, können sich die einzelnen Programme untereinander austauschen. Das alles zusammen bildet die Grundlage für ein flexibles und leistungsfähiges Studio-Framework.

Als zugrundeliegender Soundtreiber für all diese Programme wird selbstverständlich ALSA verwendet. So waren auch einige ALSA-Entwickler am Stand, die Fragen zu ALSA beantworteten.

Matthias Nagorni gab einen Einblick in die Entwicklung von Kalsatools. So stellte er z.B. einen Synthesizer vor, der sich via MIDI ansteuern läßt und die LADSPA-Plugins nutzt. Die Unterstützung von JACK ist noch nicht komplett, aber sobald die hinzugefügt wurde, könnte man jeden beliebigen Audio-Stream in Echtzeit durch den Synthesizer jagen.

Das war bei weitem nicht alles, was es auf dem Stand zu sehen gab, aber ich habe es leider nicht geschafft, mir die anderen Projekte auch noch anzuschauen. Wenn jemand die Entwicklung im Audio-Bereich verfolgen oder sich beteiligen möchte, sollte er die Mailingliste der Linux Audio Developer abonnieren.

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