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So, 1. Januar 2006, 00:00

Das Open-Source-Jahr 2005

Ein kleiner Rückblick

März

Linus Torvalds

LINUXMAG.com

Linus Torvalds

Unzufriedenheit mit der Stabilität der letzten Linux-Kernel führt dazu, zusätzliche stabile Versionen einzuführen. Mit Kernel 2.6.11.1 beginnt ein neues Entwicklungsmodell, das bis heute beibehalten wurde. Das Dilemma mit dem Kernel war, daß die Release-Kandidaten nur von wenigen getestet wurden und kritische Fehler erst nach Freigabe der offiziellen Version bemerkt wurden. Diese wurden zwar in dem nächsten Release-Kandidaten korrigiert, in diesen Versionen wurden jedoch auch so viele andere Änderungen vorgenommen, daß sie für die Benutzer keine Alternative waren.

GNOME 2.10 erscheint mit zahlreichen interessanten neuen Features. Ein halbes Jahr darauf wird bereits GNOME 2.12 erscheinen. Da es häufig Updates und Entwicklungsversionen gibt, ist im GNOME-Lager immer etwas los. Da will sich KDE nicht lumpen lassen und stellt nach diversen Testversionen nur eine Woche darauf KDE 3.4 mit Text-to-speech-Framework, DBUS/HAL-Unterstützung und anderen Neuerungen vor.

SUSE LINUX Professional 9.3

Novell

SUSE LINUX Professional 9.3

SUSE Linux 9.3 wird angekündigt, erscheint aber erst vier Wochen danach im Handel und gar erst drei Monate später auf den Download-Servern. Das Produkt enthält GNOME 2.10, KDE 3.4, Firefox 1.0, OpenOffice.org 2.0 Pre-release Edition, Novell Evolution 2.0 und Kontact 3.4, GIMP 2.2 sowie Kernel 2.6.11.

Google, der wohl größte Open-Source-Anwender der Welt, gilt zwar als das Fundament des neuen WWW überhaupt, erscheint aber erst am 22. März zum ersten Mal in diesem Jahr in unseren News. Es soll nicht das letzte Mal bleiben. Die Ankündigung von Google Code ist auch nicht die wichtigste in diesem Jahr. Die Google-Toolbar für Firefox wird im September fertiggestellt. Im Dezember gibt es dann zwei neue Firefox-Erweiterungen, eine für das Bloggen und eine gegen Phisching.

Gentoo Linux 2005.0 wird mit Kernel 2.6.11 und X.org 6.8.2 freigegeben.

Gentoo Foundation

Nach längerer Abstinenz veröffentlicht Adobe Version 7 des Adobe Readers für Linux, doch schon bald darauf muß man unerwartete Nebenwirkungen konstatieren. Unerwünschte oder unerwartete Aktionen von Software sind in keinem Fall eine freudige Überraschung für die Anwender, im Fall von proprietärer Software sind aber die Möglichkeiten, darauf Einfluß zu nehmen, eingeschränkt. Allerdings erfolgt die offizielle Freigabe erst zwei Wochen später.

Der LinuxTag überrascht oder verärgert die potentiellen Besucher mit einem offenen Brief, in dem erstmals ein Eintrittsgeld für die Messe angekündigt wird. Erst sehr spät und daher für einige nicht mehr rechtzeitig wird ein Programm aufgelegt, das es jedem ermöglicht, zu kostenlosen Gast-Eintrittskarten zu kommen. Doch noch ist die Eröffnung des LinuxTages mehr als zwei Monate entfernt.

April

Canonical

Ubuntu 5.04 und Kubuntu 5.04 erscheinen. Längst zu einer der beliebtesten Distributionen aufgestiegen, hat sich Ubuntu neben SUSE, Fedora, Mandriva, Debian und anderen etabliert. Kurz darauf wird es gar von HP auf Notebooks angeboten, allerdings, wie sich herausstellt, nicht vorinstalliert. Immerhin soll die Hardware vollständig unterstützt werden.

Dragonfly BSD

Dragonfly BSD erscheint in Version 1.2 und darf mittlerweile als etabliertes weiteres BSD-System neben FreeBSD (aus dessen Version 4 es entstanden ist), NetBSD, OpenBSD, MirOS und Darwin angesehen werden.

Der April geht jedoch besonders in die Geschichte ein als der Monat, in dem das proprietäre Versionsverwaltungssystem BitKeeper aus der Kernel-Entwicklung verschwindet. Streitigkeiten um die Lizenz des Programms führten letztlich zum Krach. Als Ersatz kommen jedoch weder CVS noch sein Nachfolger SVN noch eines der inzwischen verfügbaren anderen freien Werkzeuge zum Zuge. Erstere sind dem Kernel-Initiator Linus Torvalds zu eingeschränkt, die anderen kranken ihm an Features oder Performanz. So hackt er sich innerhalb weniger Tage ein eigenes System zusammen, das von anderen sogleich begeistert aufgenommen wird. Die Praxistauglichkeit des »git«-Programms zeigt sich schnell, und schon bald kann Torvalds sich wieder ganz dem Kernel widmen, während andere das Tool weiterführen und bis zum Dezember zur Version 1.0 bringen. Das Entstehen von »git« zu beobachten war ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit unter freien Softwareentwicklern funktioniert.

GCC wird in Version 4.0.0 freigegeben und bringt eine neue Optimierungs-Infrastruktur und neue Fehler mit sich. Das Release ist wohl nicht so schlecht, immerhin verfügt GCC über eine umfangreiche Testsuite. Aber ein paar Updates werden trotzdem nachgereicht. Vorübergehend kann KDE nicht mit GCC 4.0 compiliert werden.

Mit PC-BSD betritt eine weitere BSD-Distribution die Bühne. Im Wesentlichen handelt es sich um ein FreeBSD mit grafischem Installer und vorcompiliertem KDE.

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