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So, 8. März 2009, 00:00

Debian GNU/Linux 5.0 »Lenny«

Der Zustand der Distribution

Überblick über die Neuerungen

Die neue Version der Distribution läuft auf 11 Architekturen, wobei die Architektur »armel« gegenüber Debian 4.0 neu ist. Sie soll moderne und zukünftige ARM-Prozessoren effizienter nutzen und die zur Zeit noch unterstützte Architektur »arm« ersetzen.

Neu ist die Unterstützung der Orion-Plattform von Marvell, die in vielen Speichergeräten verwendet wird. Unterstützte Speichergeräte sind u.a. die QNAP Turbo Station, HP Media Vault mv2120 und Buffalo Kurobox Pro. Zusätzlich werden Netbooks wie der Eee PC von Asus unterstützt. Außerdem wurden Bauwerkzeuge für Emdebian hinzugefügt, die es erlauben, Debian-Quellpakete auf einer Architektur für andere Architekturen zu bauen und zu verkleinern, um eingebetteten ARM-Systemen zu genügen.

Mehr als 23.000 Softwarepakete, die aus über 12.000 Quellpaketen erstellt wurden, werden mit Debian 5.0 geliefert. Der Linux-Kernel beruht auf Version 2.6.26 und enthält SELinux, das jedoch standardmäßig nicht aktiviert ist. X.org ist in Version 7.3 dabei, OpenOffice.org in Version 2.4.1. Aktuell ist allerdings Firefox in der Debian-Version als Iceweasel 3.0.6. Auf dem Desktop stehen unter anderem GNOME 2.22.3, KDE 3.5.10, Xfce 4.4.2 und LXDE 0.3.2.1 zur Auswahl. glibc 2.7 und GCC 4.3.2 bilden die Basis des Software-Archivs. Die Paketbeschreibungen wurden internationalisiert und werden in der eingestellten Systemsprache angezeigt, sofern eine Übersetzung existiert.

Debian 5.0 unterstützt die Virtualisierung mit dem Hypervisor Xen sowohl als Host (Dom0) als auch als Gast (DomU). KVM ist als Kernel-Bestandteil ohnehin mit dabei. Weitere wichtige Pakete für Server- und Entwicklersysteme sind PostgreSQL 8.3.6, MySQL 5.0.51a, Apache 2.2.9, Samba 3.2.5, Python 2.5.2 und 2.4.6, Perl 5.10.0, PHP 5.2.6, Asterisk 1.4.21.2, Nagios 3.0.6 und OpenJDK 6b11. Java-Anwendungen können nun im »main«-Archiv der Distribution ausgeliefert werden.

Mit der Integration von X.Org 7.3 soll sich der X-Server bei der meisten Hardware selbst konfigurieren. Neu eingeführte Pakete erlauben die komplette Unterstützung des NTFS-Dateisystems und die Verwendung der meisten Multimedia-Tasten ohne zusätzliche Konfiguration. Unterstützung für das Adobe-Flash-Format ist über die Swfdec- oder Gnash-Erweiterung verfügbar. Insgesamt wurden Verbesserungen für Notebooks integriert, wie die CPU-Frequenzskalierung ohne zusätzliche Konfiguration. Für die Freizeit wurden mehrere neue Spiele hinzugefügt. Eine bemerkenswerte Änderung stellt nach Projektangaben die Einführung von »goplay« dar, einem graphischen Spiele-Browser, der Filter, Suchen, Bildschirmfotos und Beschreibungen für Spiele in Debian bereitstellt.

Zur Verbesserung der Sicherheit kann der Debian-Installer bereits vor dem ersten Neustart Sicherheitsupdates installieren. Die Zahl der setuid-Programme wurde reduziert. Sicherheitskritische Pakete wurden mit speziellen Härtungs-Optionen von GCC compiliert. PHP wurde mit dem Suhosin-Härtungspatch versehen.

Die Installation wurde in der neuen Version weiter verbessert und ist in 63 Sprachen übersetzt. Firmware, die von manchen Geräten benötigt wird, kann über Wechseldatenträger geladen werden, und die Installation mittels Braille-Zeile wird unterstützt. Beim Starten der Installation können ein Rettungs- und ein Expertenmodus ausgewählt werden.

Der neue Standard-Syslog-Daemon ist rsyslog. Bei einem Update eines vorhandenen Systems wird allerdings der vorhandene Daemon beibehalten, so dass jeder, der einen Wechsel wünscht, diesen durch Installation von rsyslog selbst durchführen muss. Außerdem wurde die Unterstützung von UTF-8 durchgehend verbessert.

Live-CD

Erstmals werden Live-Medien von Debian offiziell bereitgestellt. Sie sind für die Architekturen x86 und x86_64 verfügbar und kommen in den fünf Varianten GNOME, KDE, LXDE, Xfce und Standard (Minimalsystem) sowie als Rettungs-CD. Alle Einzelheiten darüber und Downloads sind auf der Debian-Live-Projektseite zu finden.

Auch wenn von den Live-CDs keine Installation möglich ist, haben sie dennoch bereits eine große Zahl von Anwendungen gefunden und sind außerdem als transportables System mit der Möglichkeit zur persistenten Datenspeicherung nutzbar.

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