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So, 15. Juni 2008, 00:00

Sawfish

Rückkehr eines GNOME-Urgesteins

Nach dem Revival der Socken in Sandalen und der Farbe Oliv jetzt die Rückkehr von Sawfish!

Prolog

Mit gut neun Jahren (1999 - 2000 als Sawmill) ist Sawfish zwei Jahre älter als der größte Konkurrent MetaCity. Sawfish war lange Zeit der Standard-Window-Manager von GNOME, bis MetaCity ihn ersetzte. Der Grund dafür ist denkbar einfach: John Harper, Chef-Entwickler von librep, rep-gtk und sawfish, durfte, nachdem er seinen Vertrag bei Apple unterschrieben hatte, nicht mehr an eben diesen weiterentwickeln. Offiziell bestätigt wurde dies nie, aber das erklärt so einiges. Im Juni 2007 hat dann Janek Kocziki Sawfish übernommen.

Sawfish-Konfigurationsprogramm

Christopher Bratusek

Sawfish-Konfigurationsprogramm

Tabbed Windowing - Nautilus + GnomeTerminal

Christopher Bratusek

Tabbed Windowing - Nautilus + GnomeTerminal

Installation

Die Installation ist unter Mandriva, Debian (+ Derivate) sowie Gentoo einfach über urpmi/apt/emerge zu handhaben.Die meisten anderen Distributionen bringen Sawfish nicht (nicht mehr bzw. noch nicht) mit.

Den Tarball kann man von der offiziellen Homepage herunterladen. Außerdem findet man dort noch acht Patches, von denen der eine Teil in die nächste Version einfließt, der andere nicht.

Vor dem Compilieren sollte man sicherstellen, dass die Abhängigkeiten rep, rep-gtk und optional rep-gnome vorhanden sind.

tar xf sawfish-[version].tar.bz2
cd sawfish-[version]
./configure --prefix=/usr --sysconfdir=/etc
make
sudo make install

Für eine bessere GNOME-Integration kann man noch die Optionen --enable-capplet --enable-gnome-widets zu configure hinzufügen. Wer kein sudo hat, kann su -c "make install" verwenden.

Gutes und Schlechtes

Das Schlechte zuerst

Die Zeit, in der Sawfish nicht entwickelt wurde, hat Spuren hinterlassen. Bei einer Standardkonfiguration läuft alles wie geschmiert, allerdings machen manche der erweiterten Funktionen den Benutzern zu schaffen.

OpenOffice.org und Cursor-Warp: Sawfish bietet eine Cursor-Warp Funktion, welche den Zeiger auf eine bestimmte Position innerhalb wiederhergestellter Fenster stellt, allerdings sorgt diese Funktion dafür, dass der Zeiger innerhalb von Einstellungs-Dialogen von OpenOffice.org gefangen ist. Dieses Problem ist spezifisch für OpenOffice.org und tritt nicht mit anderen Programmen auf. Cursor Warp ist standardmäßig deaktiviert.

Fenster in eine andere Arbeitsfläche ziehen + Position anzeigen: Wenn man ein Fenster auf eine andere Arbeitsfläche zieht (Senden zu... ist nicht betroffen) und Sawfish so konfiguriert ist, dass beim Verschieben die Position angezeigt wird, geht das Ganze schief, da beim Eintreten nicht alle Informationen aktualisiert werden. Die Option zum Anzeigen der Position beim Verschieben ist standardmäßig deaktiviert.

Gutes

Erweiterbarkeit: Sawfish lässt sich (sofern man Lisp und rep beherrscht) einfach mit Lisp-Skripten erweitern.

Event-Hooking/Funktionen ersetzen: Mit Hilfe dieser Skripte kann man nicht nur neue Funktionen hinzufügen, sondern auch bereits vorhandene Funktionen durch eigene ersetzen. Desweiteren kann man regulieren, wie Sawfish auf ein bestimmtes Event reagiert.

Tastenkürzel: Quasi alles, was Sawfish kann, kann mit einem Kürzel versehen werden.

Fensterbedingungen: Sawfish kann so eingerichtet werden, dass er auf bestimmte Fenster besonders reagiert, hierbei kann die Fensterklasse, der Name, die Rolle, der Symbolname, die Sprache, der Rechner oder die Binärdatei ausschlaggebend sein. So kann verhindert werden, dass bestimmte Fenster den Fokus bekommen, einen anderen Rahmentyp haben oder von der Fensterliste ignoriert werden.

Titelleisten: Sawfish unterstützt etliche Titelleisten-Knöpfe. Als Beispiel kann man sich das Thema mxflat ansehen, das 12 Titelleisten-Knöpfe zur Verfügung stellt. Aber nicht nur das: Sawfish kann auch erweiterte Funktionen (Uhrzeit, Benutzername) in der Titelleiste anzeigen (siehe auch hierzu mxflat).

Viewports/Arbeitsflächen: Sawfish unterstützt sowohl Viewports als auch Arbeitsflächen.

FMB: Sawfish kennt den FMB (Fancy Maximize Button). Das bedeutet: Linksklick auf den Knopf ist Maximieren, Rechtsklick auf den Knopf ist vertikales Maximieren und Mittelklick auf den Knopf ist horizontales Maximieren.

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