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So, 29. Oktober 2000, 00:00

Debian GNU/Linux 2.2 (Potato)

Allgemeines zu Potato

Debian ist allgemein nicht so gut geeignet für Newbies. Die Installation erfordert doch einige Kenntnisse über den Computer, an dem Sie arbeiten. Sie sollten auf jeden Fall die Hardware ihres Rechners kennen. Wenn Sie keine Grundkenntnisse mit dem Computer allgemein mitbringen, wird es für Sie noch schwerer. Debian ist ein wirklich schönes System, wenn man nicht vor dem Editieren von Konfigurationsdateien zurückschreckt und nicht hilflos ist, wenn die Maus und die grafische Oberfläche XFree86 fehlen.

Als Administrationshilfe steht Ihnen Linuxconf zur Seite. Es wird mit zunehmendem Wissen unnötig, aber ist für die schnelle Konfiguration sicher brauchbar. Auf Servern sollte man es nicht einsetzen.

Der Support von Debian beschränkt sich, da es ein Projekt und keine Firma ist, auf Mailinglisten und IRC-Channels. Manpage und Howto werden Ihnen also geläufige Begriffe werden ;-)

Debian kann man auf verschiedene Arten installieren:

  • Updaten eines älteren Debian per CD oder apt-get aus dem Internet
  • Installation per apt-get aus dem Internet
  • Frische CD-Installation

Die CDs müssen Sie nicht unbedingt kaufen oder aus dem Netz ziehen. Besonders schön ist die Installation oder das Update aus den Internet. Über die Tools dpkg/dselect und apt-get holen Sie sich die Pakete (*.deb) einzeln aus den Internet oder updaten alle Pakete, sofern es neuere gibt. Die alten werden automatisch entfernt und durch die neuen ersetzt, die Konfigurationsdateien behalten Sie bei. Mit dpkg/dselect kann man sich die Pakete installieren und sich anzeigen lassen, was man installiert hat und was nicht.

Mit dpkg --list PAKETNAME läßt man sie sich anzeigen und mit der Option --install werden Pakete installiert. Die Optionen --purge und --remove unterscheiden sich darin, dass --purge auch die Konfigurationsdateien löscht, was --remove nicht macht.

Mit apt-get laden Sie sich Debian-Pakete von Debian-Servern. Dabei unterscheidet man zwischen Paket-Typen wie stable, frozen und unstable. Je nach Source werden die Paket-Typen geladen. Mit der Option --install werden geladene Pakete gleich installiert und alte, wenn vorhanden, entfernt. Aber Näheres zu den Tools finden sie im Installationsteil.

Was mir auch noch gut gefallen hat, ist, dass man sich jederzeit die aktuelle Version von Debian GNU/Linux laden kann. Es ist egal ob es nun unstable oder frozen ist. Mit der entsprechenden Source (ist in diesem Fall eine Paketquelle) ist das möglich. Man kann aber auch warten und sich immer nur die aktuellen Pakete laden und die Finger von der unstable Version lassen. Wem also Potato jetzt schon zu "alt" ist, der kann sich mit "Woody" befassen, mit dem Risiko allerdings, daß ein installiertes Paket mal nicht funktioniert.

Debian bietet auch eine Vielfalt von Window-Managern an, wie ich sie sonst nur von Mandrake kenne. Das X Window System wird ergänzt mit über zehn Window-Managern wie WMaker, twm, Enlightement, fvwm, fvwm2, sawmill, Gnome, wm2 und vielen anderen. Die Entscheidung ist bei dieser Auswahl nicht leicht. Wie Sie sicher bemerkt haben, habe ich das K Desktop Environment nicht erwähnt. Für KDE gibt es keine offiziellen Debianpakete. Man kann sie sich auch über apt-get holen, aber Debian gewährleistet für diese Pakete nicht die übliche hohe Qualität der Standard-Pakete.

Debian-Pakete (.deb) sind gegenüber Red Hat-Paketen (.rpm) kleiner und flexibler.

Wenn Sie Information oder Hilfe brauchen, können Sie sich in die Debian-Mailinglisten eintragen. Eine andere Möglichkeit ist, IRC zu benutzen. Im Channel #debian.de im IRCnet finden Sie Hilfe. Der Channel ist deutschsprachig. Debian GNU/Linux empfiehlt die in Deutschland liegenden IRC-Server irc.uni-padaborn.de und irc.tu-ilmenau.de. Alternativ können Sie auch in den Channel #debian im Open Projekts Network gehen, allerdings ist dieser englischsprachig. Verwenden Sie dazu einfach irc.debian.org als IRC-Server.

Installation

Je nach Distributor kommt Debian auf 7-9 CDs inklusive Sourcen. Falls Sie sich das Geld für die CDs sparen oder nicht ständig CDs wechseln möchten und darüber hinaus über eine günstige Internetverbindung (keine Abrechnung nach Volumen) verfügen, können Sie Debian auch ohne CDs installieren.

Eines der herausragendsten Merkmale von Debian ist die Möglichkeit, das Basissystem und alle benötigten Pakete direkt aus dem Internet zu installieren. Sie sollten allerdings einen Gatewayrechner oder ein Modem besitzen, da ISDN nicht von den Bootdisketten aus funktioniert.

Für die Internetinstallation benötigt man fünf Disketten. Man kann sie von hier herunterladen.

Folgende Images werden benötigt:

  • rescue.bin (Rescue-Diskette zum Booten)
  • root.bin (Root-Dateisystem)
  • driver-1.bin (Treiber-Diskette 1)
  • driver-2.bin (Treiber-Diskette 2)
  • driver-3.bin (Treiber-Diskette 3)

Wenn Sie die Bootimages heruntergeladen haben, können Sie sie mit folgendem Kommando auf Diskette schreiben:

dd if=imagedatei of=/dev/fd0

Wenn Sie die Bootdisks unter DOS erstellen möchten/müssen, benötigen Sie das Programm rawrite2, erhältlich von jedem Debian-Server. Führen Sie das Programm rawrite2.exe aus und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Wenn alle Bootdisks erstellt (und am besten auch beschriftet) sind, fehlt nur noch das Debian-Basispaket. Es enthält das absolute Minimum an Programmen und Dateien, die notwendig sind, um ein Debian-System zu betreiben. So enthält es z.B. den Package Manager dpkg inklusive dem Tool apt, mit dem man nachher alle gewünschten Softwarepakete über das Internet nachinstallieren kann.

Daneben sind auch die ppp-Tools zum Aufbau einer Dialup-Internetverbindung (nur per Modem) vorhanden. Das Basispaket ist 15 MB groß.

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