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Sa, 18. März 2000, 00:00

Linux mit einer Flatrate und dynamischem DNS

Wäre es nicht schön, wenn der Rechner immer online bleibt und man auch noch, ohne die aktuelle IP zu kennen, auf ihn zugreifen kann? Das ist möglich!

Von Michael

Vorwort

Flatrates sind ja recht günsig geworden. Bei einigen gibt es nur dynamische IPs und man wird nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität oder nach spätestens 24 Stunden einmal getrennt. Das ist lästig. Aber wer kann schon zu einer Standleitung greifen? Wäre es nicht schön, wenn der Rechner immer online bleibt und man auch noch, ohne die aktuelle IP zu kennen, auf ihn zugreifen kann? Das ist möglich! Im Laufe des Artikels werde ich eine solche Konfiguration beschreiben.

Grundlagen und Voraussetzungen

Im Prinzip braucht man nicht viel. Man sollte vielleicht kurz folgendes klären:

  1. Welches Linux habe ich?
  2. Wie wird eingewählt? Modem/ISDN? Welches Programm?
  3. Erlaubt der Provider das?

Bevor alles ins Chaos läuft, möchte ich gleich noch darauf hinweisen, daß das Modem oder ISDN automatisch wählen sollte. Ansonsten baut der Server nicht nach der Trennung der Verbindung vom Provider die Leitung neu auf.

Tips dazu

Bei einer Flatrate will man doch sicher den Rechner ständig erreichen können. Dazu muss er aber auch an sein. Es bietet sich hier ein Gateway-Server an. Diesen aufzusetzen ist nicht ganz einfach. Aber ich denke, man bekommt es hin. Die Anleitung finden sie im Server-Workshop unter Gateway und Router (Teil1, Teil2).

Ein Gateway hätte den weiteren Vorteil, daß man z.B. die ganze Familie gleichzeitig surfen lassen kann. Dann lohnt die Flatrate erst recht! Wenn man viel Zeit hat, kann man auch noch eine Firewall aufsetzen. Anleitungen gibt es hier und hier. Natürlich kann man es auch auf seinem normalen Rechner realisieren.

Die Verbindung offen halten

Bei einigen Flatrates wird die Verbindung getrennt, wenn eine bestimmte Zeit (meist fünf Minuten) keine Daten fließen. Dies ist lästig. Sehr sogar, wenn man den Rechner als Server/Router einsetzt.

Die Lösung dazu ist ein Ping! Wir pingen einfach den Provider an. Auf keinen Fall einen Dauerping senden! Es geht viel eleganter... mit cron und einem einzelnen Ping (wie bei U-Booten ;-) ).

Nun müssen wir also die crontab editieren. Ich gehe davon aus, dass kein X installiert ist. Also nehmen wir einen Kommandozeilen-Editor (z.B. vim, pico, joe...) Wir öffnen nun die Datei /etc/crontab. Diese könnte so aussehen:

SHELL=/bin/sh
PATH=/usr/bin:/usr/sbin:/sbin:/bin:/usr/lib/news/bin
MAILTO=root
#-* * * * * root test -x /usr/sbin/atrun && /usr/sbin/atrun
0 * * * * root test -x /usr/sbin/faxqclean && /usr/sbin/faxqclean
5 22 * * * root test -x /usr/sbin/texpire && /usr/sbin/texpire
25 23 * * * root test -e /usr/sbin/faxcron && sh /usr/sbin/faxcron | mail FaxMaster
#
# check scripts in cron.hourly, cron.daily, cron.weekly and cron.monthly
#
*/15 * * * * root test -x /usr/lib/cron/run-crons && /usr/lib/cron/run-crons
0 0 * * * root rm -f /var/cron/lastrun/cron.daily
0 0 * * 6 root rm -f /var/cron/lastrun/cron.weekly
0 0 1 * * root rm -f /var/cron/lastrun/cron.monthly

Nun fügen wir die Zeile für den Cronjob hinzu. Diese sieht so aus:

0/3 * * * * root ping -c 1 www.irgendwas.de > /dev/null

Das ist ein Cronjob, der alle drei Minuten läuft. Er wird als root ausgeführt, was aber nicht sein müsste. Das Kommando für diesen Cronjob ist:

ping -c 1 www.irgendwas.de > /dev/null

Also genau ein Ping alle drei Minuten auf www.irgendwas.de, wobei die Ausgabe nach /dev/null geschickt und somit unterdrückt wird. Ohne diese Option würde root alle drei Minuten eine Mail bekommen über das Ergebnis des Ping. Sie sollten auf jeden Fall nur ihren Provider pingen. Und hier besser die IP-Adresse, da ein Nameserver schon mal ausfallen kann.

Niemals eine andere Adresse pingen! Es entstehen sonst Kosten für den Gepingten. Also bitte keine Pings auf Pro-Linux oder www.microsoft.com!

So, nun sollte die Verbindung offen bleiben. Übrigens: Manche Server im Internet kann man nicht pingen. Doch auch wenn keine Antwort kommen sollte, die Verbindung bleibt offen. Statt einem Ping kann man auch etwas Sinnvolleres starten, z.B. die Post von POP3-Postfach abholen oder mit einem Zeitserver die Zeit abgleichen. Hauptsache, die Verbindung bleibt offen.

Wenn nun Auto-Dialing eingestellt ist, dann wird nach einer Trennung, die dann nur noch alle 24 Stunden stattfindet (das kann man nicht ändern), eine neue Verbindung aufgebaut, sobald der nächste Ping kommt.

Nun habe ich eine Standleitung?

Nein! Das ist nicht der Fall! Durch die Trennung alle 24 Stunden bekommt man eine neue IP-Adresse zugewiesen. Diese macht es unmöglich, eine normale Domain auf eine IP Adresse-festzulegen. Also kann ich nicht pro-linux.de auf meine Flatrate-IP richten, da die IP sich ja ändert. Es ist eine fast ununterbrochene Verbindung, aber keine Standleitung. Im nächsten Abschnitt kommen wir der Standleitung noch etwas näher.

Dynamisches DNS

Wir haben das Problem, dass wir uns jedesmal die IP merken müssen, bevor wir in die Firma gehen oder zum Kumpel. Man könnte ja mal was vom Rechner benötigen ;-). Nun gibt es aber noch eine Möglichkeit: Das dynamische DNS. Ich nenne hier als Beispiel den Service von yi.org - es gibt etliche weitere, teils kostenlos, teils mit geringer Gebühr.

Bei yi.org kann man sich anmelden und ein Skript herunterladen, das man installieren muß.

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