Linux unter der GPL
Im Endergebnis bedeutet es für den Anwender das Gleiche: Seine gekaufte Hardware wird auf einem neueren Linux-Kernel nicht mehr laufen können. Dieses Problem gilt übrigens in der ganzen CS-Welt: Beim Umstieg auf Windows 2K/XP wurde viel Hardware zu bloßen Briefbeschwerern degradiert, weil es für das neue Betriebssystem keine Treiber dazu gab und auch nie mehr geben würde.
Betrachtet man die oben aufgeführten Punkte in der Summe, dann ergibt sich, dass die Kernelentwickler eindeutig die falsche Adresse für Anschuldigungen und Beschwerden wegen »plötzlich nicht mehr funktionierender Hardware« sind. Um den Kernel auf mittelfristige und lange Sicht weiter offen und stabil halten und verbessern zu können, dürfen sie auf CS-Module keine Rücksicht nehmen und tun dies bekanntermaßen auch nicht. Wenn ein Hardware-Hersteller trotzdem auf CS-Module setzt, nimmt er damit auch die Verantwortung auf sich, diese Hardware weiter unter Linux einsatzfähig zu halten - niemand anders kann das für ihn übernehmen. Das Risiko, dass das Wahrnehmen dieser Verantwortung für ihn teuer an Aufwand und Programmiererstunden werden kann, muss er dann zwangsweise selbst tragen; tut er das nicht, sollte der Kunde ihn darauf unmißverständlich hinweisen und es von ihm verlangen.
Das ist natürlich kein Trost für die Besitzer solcher Hardware, wie in der Diskussion auch laut und deutlich klargemacht wurde. Doch bitte richtet euren Ärger und eure Enttäuschung nicht gegen die Falschen! Die Aussage »Unsere Hardware X unterstützt auch Linux« muss auch heute noch genau unter die Lupe genommen werden; handelt es sich bei dieser Unterstützung um CS-Module, kann es zu den aufgeführten Problemen kommen. Daher sollte dieser Punkt auch nicht zu knapp in eine Kaufentscheidung einfließen! Und wer einen Ein- oder Umsteiger berät, sollte ebenfalls darauf hinweisen und die Ursachen und Verantwortlichkeiten schildern, damit dieser eine informierte Entscheidung zum Umstieg treffen kann.
