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Mi, 1. November 2000, 00:00

Editorial: Die bösen bösen Viren

Auch Makroviren von Office-Paketen können eine Gefahr werden. Niemand bestreitet das. Doch die Lösung ist einfach: man beschränke die Leistungsfähigkeit dieser Sprachen auf solche Features, die die Sicherheit des Benutzers nicht gefährden. Es muß ein Sandbox-Konzept wie bei Java-Applets her, sofern es nicht schon existiert. Beispielsweise sollte StarOffice 6.0 sich erst gar nicht trauen, ohne ein solches Konzept auf den Markt zu kommen. Auch andere Software, sofern sie über Makros verfügt, die ins Dokument eingebettet werden können, müssen sich Gedanken machen. Aktuell jedoch existiert die Gefahr noch nicht.

Weiter schreibt der Autor, daß Linux-Systeme, die Mail weiterleiten, vielleicht nicht selbst von Viren betroffen sind, aber andere Systeme infizieren. Nun, ist das weiterleitende System etwa schuld, wenn minderwertige Systeme mit ihrer Mail nicht klarkommen? Ich denke nicht. Nichtsdestotrotz kann es notwendig sein, die weiterleitenden Systeme mit Virenscannern auszustatten, das ist ja keine Frage.

In dem Artikel folgen weitere Pauschalaussagen. Es sei natürlich möglich, Linux so sicher zu machen, daß Viren keine Chance hätten, doch das würde die normale Arbeit behindern. Es gebe Unterschiede zwischen den Distributionen, so daß eine Maßnahme, die bei einer Distribution gut ist, bei einer anderen nachteilige Auswirkungen hat. Die Dokumentation sei oft im Widerspruch zu den Tatsachen. Es gebe zuwenig vertrauenswürdige Dokumentation, wie man das System absichert. Alle diese Aussagen sind in dieser Allgemeinheit falsch.

Die Konklusion kann nur lauten: Die Entwickler von Antiviren-Software versuchen, den Teufel an die Wand zu malen. Das halbe Dutzend oder Dutzend Firmen, die weltweit in dem Bereich tätig sind, setzt dazu auf proprietäre Produkte. Nichts könnte der Open-Source-Gemeinschaft ferner liegen als diese Produkte. Es wird Zeit, daß es einen Open-Source-Virenscanner gibt. Dieser kann sich ruhig zunächst auf die Viren und Trojaner beschränken, die Linux zum Ziel haben - eine sehr überschaubare Aufgabe. Andere, hoffentlich bald aussterbende, Betriebssysteme werden ja durch die proprietären Produkte bereits versorgt.

  • Dieses Werk wurde unter der GNU Free Documentation License veröffentlicht. Das Kopieren, Verbreiten und/oder Modifizieren ist erlaubt unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation.

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