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Sa, 8. Juli 2000, 00:00

Installation eines ATAPI-Zip-Laufwerks

Mounten des Laufwerks

Wenn das Zip-Laufwerk eingebaut ist und es von Linux erkannt wurde, dann kann man nun probieren, es zu mounten. Am besten ist es, wenn man für das Laufwerk ein eigenes Verzeichnis im Dateisystem anlegt, einen sogenannten Mountpoint. Also der Punkt, wo es später erreichbar sein soll. So ein Verzeichnis kann zum Beispiel /zipdrive heißen. Das Verzeichnis kann mit dem Befehl mkdir angelegt werden. Vermutlich sind hierzu root-Rechte erforderlich.

Ist der Mountpoint eingerichtet, so kann das Medium im Laufwerk gemountet werden. Hierzu sind root-Rechte erforderlich:

mount /dev/hdxy /zipdrive

Wurde das Medium erfolgreich gemountet, dann wird, wenn man in das Verzeichnis /zipdrive wechselt, der Inhalt des Mediums angezeigt. Lesen und Schreiben auf das Medium sollten nun funktionieren.

Nun ist es allerdings nicht sehr sinnvoll, wenn nur der Root-Benutzer das Laufwerk mounten kann. Jeder Benutzer sollte optimalerweise darauf Zugriff haben. Hierzu ist ein kleiner Eintrag in der Datei /etc/fstab nötig.

Gerät Mountpoint Dateisystem Parameter

/dev/hda2

/

ext2

defaults 1 1

/dev/hda3

/home

ext2

defaults 1 1

/dev/cdrom

/cdrom

iso9660

noauto,owner,ro 0 0

/dev/fd0

/floppy

auto

noauto,owner 0 0

/dev/hdxy

/zipdrive

auto

user,exec, noauto,umask=000

/dev/hda4

swap

swap

defaults 0 0

...

 

 

 

Das Dateisystem auto versucht automatisch festzustellen, welchen Typ von Dateisystem das Medium besitzt. So ist es also später egal, ob das Medium mit vfat oder mit ext2 formatiert wurde. Der Eintrag noauto besagt, daß das Medium nicht gleich beim Rechnerstart gemountet wird, sondern erst auf Anforderung. Das ist sinvoll, da es sonst während des Boot-Vorgangs zu Fehlermeldungen kommen kann, wenn kein Medium im Laufwerk eingelegt ist. Mehr zum Mounten von Laufwerken ist im Dokument zum Befehl mount sowie im Kurztip über das Mounten von Laufwerken als normaler Benutzer zu finden.

Nun sollte es jedem Benutzer möglich sein, mit der Eingabe mount /zipdrive das Medium im Zip-Laufwerk zu mounten.

Leider bereitet die oben dargestellte Vielfalt auch Probleme. Ein mit auto eingestelltes Dateisystem wird nur dann richtig erkannt, wenn dem Kernel alle notwendigen Module zur Verfügung stehen. Das ist immer dann ein Problem, wenn das "vfat"-Modul als nachladbar compiliert wurde. Der sonst einwandfrei arbeitende Kerneldämon versagt in diesem einem Fall, die DOS-Zip wird nicht erkannt. Genauso exakt muß auch das Gerät angegeben werden, hdx und hdx4 sind nicht das selbe! Und, um die Verwirrung noch perfekt zu machen, sind auch noch Zips mit dem HFS-Dateisystem (vom Mac) im Umlauf (zu Glück aber recht selten). Im Notfall muß deshalb das Medium an der Konsole gemountet und probiert werden, was aber nur Root darf.

Eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellen

Wer will, kann jetzt noch auf dem Desktop eine Verknüpfung zum Zip-Laufwerk herstellen. Dann kann man das Laufwerk mounten/unmounten und darauf zugreifen, ohne Shell-Befehle eingeben zu müssen.

Einbinden des Laufwerks auf dem KDE-Desktop

Um das Zip-Laufwerk auf dem KDE-Desktop einzubinden, genügt ein Klick mit der rechten Maustaste auf den Desktop. Im Popup-Menü nun Neu ... Dateisystem auswählen. Als erstes ist der Name des Links anzugeben. Hier als Beispiel Zip-Laufwerk.kdelnk eingeben. Im nun aufkommenden Dialog den Reiter Gerät auswählen. Hier muss nun noch das Gerät eingegeben werden. Als Beispiel /dev/hdc1. Nach Wunsch nun noch ein Icon für gemountet/ungemountet ausgewählt und fertig.

Einbinden des Laufwerks auf den GNOME-Desktop

Das Einbinden des Zip-Laufwerks unter GNOME ist ähnlich einfach. Mit der mittleren Maustaste kann man das gewünschte Gerät aus dem Dateisystem ziehen und anschließend ablegen. Wichtig ist hier, dass man als Quelle das Verzeichnis nimmt, das in der Datei /etc/fstab als Mount-Point für das Zip-Laufwerk angegeben ist. Verfügt man nicht über eine mittlere, dritte Maustaste, so bedarf es ein wenig Handarbeit. Als erstes in das Desktop-Verzeichnis von GNOME wechseln, welches sich versteckt im Home-Verzeichnis befindet. Als nächstes einen Symlink zum Zip-Laufwerk anlegen.

cd /home/stephan/.gnome-desktop
ln /zipdrive Zip-Laufwerk -s

Anmerkungen

Das Zip-Medium kann erst nach einem umount /zipdrive wieder aus dem Laufwerk entnommen werden. Wird ein neues Medium eingelegt, so muss der mount-Befehl erneut eingegeben werden. Wer möchte, kann das Paket eject (liegt u.a. Red Hat und Debian bei) installieren. Dann reicht ein eject /dev/hdxy und das Medium wird unmountet und gleich ausgeworfen.

Das Paket "ziptools" kann die Schreibschutzeinstellungen des Mediums (nicht zu verwechseln mit den Dateirechten bei Linux) verändern. Leider aber nur für SCSI-Laufwerke.

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