Login
Newsletter
Werbung

Fr, 18. April 2003, 00:00

Verwenden einer Wheel-Mouse unter Linux

Das Rad neu (er)finden

Das "imwheel"-Programm kann auf zwei Arten eingesetzt werden. Die eine Art verwendet gpm ohne die Optionen -R und -W und schnappt sich unter X11 direkt den Mauszeiger. Auf diese Methode gehe ich später ein.

Die andere Methode wird vom Autor von IMWheel empfohlen, ich meine jedoch, daß sie nur Sinn macht, wenn man teilweise oder überwiegend an der Konsole arbeitet. Wenn man nur noch in X11 arbeitet, kann man gpm sowieso ganz entfernen.

Mit GPM...

Diese Methode verwendet die Optionen -R und -W von gpm. Diese erzeugen zwei spezielle Dateien (Pipes), /dev/gpmdata und /dev/gpmwheel. Der oben erwähnte Trick besteht darin, X11 nicht mehr direkt auf /dev/mouse, sondern auf /dev/gpmdata zugreifen zu lassen. Dazu ist der Abschnitt "Pointer" in XF86Config abzuändern:

Section "Pointer"
 Protocol "MouseSystems"
 Device "/dev/gpmdata"
EndSection

Für XFree86 4.0 sollte die Konfiguration so aussehen:

Section "InputDevice"
 Identifier "Mouse"
 Driver "mouse"
 Option "Protocol" "MouseSystems"
 Option "Device" "/dev/gpmdata"
 Option "Buttons" "3"
EndSection

Dadurch gibt es keinen Konflikt mehr zwischen Konsole und X11 bei der Kontrolle der Maus. Dieser Trick funktioniert so gut, daß ich ihn auf allen meinen Rechnern verwende. Es ist mir unbegreiflich, warum keine der mir bekannten Distributionen dies automatisch so einrichtet.

Wo ist die Datei XF86Config? SuSE stellt sie ins Verzeichnis /etc, die meisten anderen Distributionen ins Verzeichnis /etc/X11. Manchmal ist sie auch ein Link auf /usr/lib/X11/XF86Config.

Solltest du die Datei nicht finden, versuche mal "locate XF86Config". Hat auch das keinen Erfolg, ist entweder das Programm updatedb, das die Datenbank für locate erzeugt, noch nie gelaufen, oder du hast X11 noch nicht installiert bzw. konfiguriert.

Damit die Änderung von XF86Config wirksam wird, muß der X-Server beendet und neu gestartet werden.

...oder ohne

Die andere Methode nutzt die eingebaute Unterstützung von XFree86 für Radmäuse. Dies funktioniert mit Version 3.3.x ebenso wie mit Version 4.0. Es funktioniert unabhängig von GPM, man kann GPM sogar ganz entfernen, wenn man es nicht anderweitig braucht.

Die einzige Änderung gegenüber der anderen Methode ist der Eintrag in XF86Config:

Section "Pointer"
 Protocol "imps/2"
 Device "/dev/psaux"
 ZAxisMapping 4 5
 Buttons 3
EndSection

Und für XFree86 4.0:

Section "InputDevice"
 Identifier "Mouse"
 Driver "mouse"
 Option "Protocol" "imps/2"
 Option "Device" "/dev/psaux"
 Option "ZAxisMapping" "4 5"
 Option "Buttons" "3"
EndSection

Auch hier gilt natürlich: X-Server neu starten.

Zurück zum "imwheel"-Treiber. Noch funktioniert das Rädchen nicht. Dazu müssen wir noch imwheel starten. Bei Verwendung von gpm sieht das so aus:

imwheel -k -W /dev/gpmwheel

Ohne gpm so:

imwheel -k

Das Programm bringt sich selbst in den Hintergrund. Es sieht zwar so aus, als würde es sich sofort beenden, aber ein "ps ax | grep gpm" sollte jetzt sowohl "gpm" als auch "imwheel" zeigen (oder imwheel allein, falls man auf gpm verzichtet):

21787 ? 0:40 gpm -t imps2 -3 -R -W
25018 ? S 0:00 imwheel -k -W /dev/gpmwheel

Nun kann getestet werden! Starte einen Web-Browser, z.B. Netscape, und lade eine Seite, die länger ist als eine Bildschirmseite. Bewege das Rad auf und ab, und es sollte sich etwas tun.

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung